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Freispruch für Asia Bibi ist endgültig

„Das bedeutet, dass es für Christen in Pakistan immer noch möglich ist, Gerechtigkeit zu erfahren“

Der pakistanische Oberste Gerichtshof hat heute (29. Januar 2019) eine Klage gegen den Freispruch von Asia Bibi abgewiesen. Nach Einschätzung des Obersten Gerichtshofs scheiterte der Petent mit dem Versuch, Fehler in der offiziellen Begründung zur Aufhebung des Todesurteils gegen Asia Bibi aufzuzeigen (Open Doors berichtete).
 

Asia Bibi
Bild: Asia Bibi

Christen in Pakistan und weltweit reagierten mit großer Freude auf die heutige Entscheidung. „Wir beten seit zehn Jahren“, sagte ein lokaler Kirchenleiter. „Endlich ist es zu 100 Prozent sicher, dass sie frei sein wird. Wir danken allen, die im Gebet an der Seite von Asia Bibi und ihrer Familie geblieben sind. Das mutige Urteil des Obersten Gerichtshofs und die Entscheidung, den Freispruch aufrechtzuhalten, bedeuten, dass es für einen Christen immer noch möglich ist, in Pakistan Gerechtigkeit zu erfahren. Auch wenn es sehr lange gedauert hat, doch es gibt Hoffnung.“

Der Geistliche erwartet allerdings eine Gegenreaktion: „Es wird Proteste geben, aber wir hoffen sehr, dass sie nicht so gewalttätig sein werden wie im Oktober, denn die Regierung hat viele Führer dieser Proteste festgenommen. Sie sind immer noch im Gefängnis. Andere wurden verhaftet, aber ziemlich bald wieder entlassen. Also beten und hoffen wir, dass es keine Gewalt gibt.“

In Islamabad, wo die Anhörung des Obersten Gerichtshofs stattfand, herrschte heute höchste Alarmbereitschaft. Viele Sicherheitsbeamte patrouillierten durch die Stadt, besonders in sensiblen Gebieten.

Nach dem Freispruch vom vergangenen Oktober war Asia aus dem Gefängnis entlassen worden, durfte jedoch nicht außer Landes reisen. Sie befindet sich derzeit noch in Schutzhaft an einem geheimen Ort. Wann – und sogar ob – sie Pakistan verlassen wird, ist derzeit unklar.

Hintergrund

Asia Bibi wurde 2009 wegen der Anschuldigung verhaftet, den Propheten Mohammed beleidigt zu haben. Ein Jahr später wurde sie zum Tode verurteilt – trotz fehlender Beweise und widersprüchlicher Zeugenaussagen. Das Verfahren und die Berufungsverhandlungen zogen sich über Jahre hin, bis sie schließlich am 31. Oktober 2018 vom Obersten Gerichtshof freigesprochen wurde. Die Folge waren massive und teils gewalttätige Proteste, organisiert von der TLP, einer islamistischen politischen Partei, die gegründet wurde, um die Blasphemiegesetze zu „schützen“. Daraufhin sagte der Oberste Gerichtshof zu, sein früheres Urteil zu überprüfen. Aufgebrachte Militante forderten, dass Asia Bibi gehängt werden müsse, riefen zum Aufstand innerhalb des mächtigen Militärs auf und drohten mit der Ermordung der obersten Richter, berichtet eine Zeitung.

Pakistanische Christen bitten weiter um Gebet für Asia Bibi, ihre Familie und alle Christen in Pakistan.
 

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