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Kamerun: Mehrere Christen bei Angriffen auf Dörfer getötet

Überfälle von Islamisten bedrohen friedliches Miteinander von Christen und Muslimen

(Open Doors, Kelkheim) – Am 6. Januar überfielen mutmaßlich Kämpfer von Boko Haram die drei Dörfer Hitawa, Hitere and Moudouko nahe der Grenze zu Nigeria. Sie töteten drei Christen, entführten mindestens drei christliche Kinder und plünderten über 200 Häuser. Am 7. und 8. Januar folgten weitere Angriffe und Plünderungen auf benachbarte Dörfer. Dabei kam ein bislang nicht identifizierter Mann ums Leben.

Archivbild: Von Boko Haram zerstörte Gebäude in Kamerun
Archivbild: Von Boko Haram zerstörte Gebäude in Kamerun

Getötete hinterlassen zahlreiche Kinder

Die islamistische Gruppe Boko Haram hat seit einiger Zeit ihre Aktivitäten in der Provinz Far North deutlich ausgeweitet. Dabei kommt es immer wieder zu massiven Zerstörungen und gezielten Angriffen auf die dort lebenden Christen (wir berichteten).

Der Angriff am 6. Januar dauerte von 10 Uhr abends bis 5 Uhr morgens, wie eine örtliche Kontaktperson Open Doors mitteilte. Bei den in Moudouko getöteten Christen handelt es sich um den 21-jährigen Kidkaye Antoine, den 62-jährigen Medge Guidkaye, Vater von vierzehn Kindern, und den 50-jährigen Shele Ndouvagui, der sieben Kinder hinterlässt.

In Hitere wurden Wabayé Viché (40) und Teweshé Ezechiel, Vater von zwölf Kindern, getötet. Einer seiner Söhne, Hawadak Teweshé, wurde zusammen mit zwei anderen Jungen, Warda Josue aus Moudouko und Feuleongwi Yadak aus Hitere, entführt.

 

Zweimal zur Flucht gezwungen

Die Angreifer kehrten in den Tagen nach dem ersten Angriff mehrfach zurück und verübten weitere Überfälle. Am 7. und 8. Januar griffen sie die Dörfer Nguedjele und Gochime an. Auch hier plünderten sie nach Angaben einer Kontaktperson viele Häuser und nahmen Lebensmittel und Kleidung mit. Der Angriff zwang die Menschen aus Hitawa, die in Gochime Zuflucht gesucht hatten, erneut zur Flucht. In Nguedjele wurde mindestens eine Person getötet, sie konnte allerdings noch nicht identifiziert werden. Erst im vergangenen November hatte ein Team von Open Doors das Gebiet besucht und betroffene Gemeinden mit Hilfsgütern unterstützt.

Obwohl Kamerun im Allgemeinen von religiöser Toleranz geprägt ist, wecken die verstärkten Übergriffe von Islamisten Erinnerungen an die gewaltsame Ausbreitung des Islam in den vergangenen Jahrhunderten. Damals führten Fulani einen Dschihad in den nördlichen Regionen, durch den die einheimische Bevölkerung gewaltsam zur Annahme des Islam gezwungen wurde. Die gegenwärtigen Aktivitäten von Boko Haram untergraben die Geschichte der friedlichen Beziehungen zwischen Christen und Muslimen im heutigen Kamerun.

Auf dem Weltverfolgungsindex steht Kamerun aktuell an 48. Stelle unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

Quelle: Open Doors

Bitte beten Sie für die Christen in Kamerun:

  • Beten Sie um Trost und Gottes Versorgung für die Familien der Ermordeten.
  • Beten Sie für alle Einwohner der überfallenen Dörfer, dass sie das Trauma des Erlebten überwinden können und in Jesus Trost und Zuflucht finden.
  • Beten Sie, dass Gott weitere Überfälle verhindert und die Sicherheitslage sich bessert, damit die Menschen in Frieden leben können.
  • Beten Sie für das Wirken des Heiligen Geistes unter den Anhängern von Boko Haram, damit sie ihr zerstörerisches Treiben beenden und Jesus erkennen.

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