Persönliche Berichte

Komoren: Bald noch mehr Verfolgung?

Nach Verfassungsänderung befürchten einheimische Christen zunehmende Unterdrückung

(Open Doors, Kelkheim) – Eine überwältigende Mehrheit sagte Ja, als am 30. Juli auf den Komoren bei einem Referendum abgestimmt wurde. Jetzt wird die Verfassung geändert: Der Präsident erhält mehr Macht, darf zu einer weiteren Amtszeit kandidieren – und der sunnitische Islam wird zur Staatsreligion erklärt. Die christliche Minderheit der ostafrikanischen Inselgruppe befürchtet nun schwere Konsequenzen.
 

Straßenszene auf den Komoren (Quelle: David Stanley)
Bild: Straßenszene auf den Komoren (Quelle: David Stanley)

Verfolgung auf den Komoren – nicht neu, aber wachsend

Schon jetzt ist es Christen untersagt, ihren Glauben weiterzugeben oder überhaupt an religiösen Debatten teilzunehmen. Bibeln oder christliche Literatur öffentlich zu verteilen, ist verboten. Raum, um christliche Gottesdienste zu feiern oder zu beten, wird verweigert. Die Hauskirchen werden ausspioniert. Regierungsbeamte nötigen auch christliche Eltern dazu, ihre Kinder in die Koranschulen zu schicken. Dort und in den Moscheen nähren die religiösen Führer christenfeindliche Einstellungen.

Ein Referendum mit Folgen für die Christen

Nach dem überwältigenden Ergebnis mit 92,74 Prozent Zustimmung wird nun nicht mehr – wie bereits seit 2009 – der Islam allgemein, sondern der sunnitische Islam im Speziellen als Staatsreligion festgeschrieben. Präsident Azali Assoumani kündigte bereits vor Wochen an, bei einem positiven Wahlausgang härter gegen alle Nicht-Sunniten vorzugehen. Betroffen wären davon nicht nur die Christen, die auf den Komoren 0,5 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Auch andere Minderheiten, wie etwa schiitische Muslime, könnten dann leiden.

Die Christen auf den Komoren befürchten nun, dass es zu vermehrten Einschränkungen und neuer Verfolgung kommen wird. „Für einheimische Christen war es bereits sehr hart, aber diese Festlegung auf den sunnitischen Islam wird ihr Leben vermutlich noch schwerer machen“, sagte ein Beobachter vor Ort.

Bitte beten Sie für die Komoren:

  • Beten Sie für die einheimischen Christen, dass sie erfüllt werden von Gottes tiefem Frieden und unerschütterlicher Hoffnung – auch in diesen unruhigen Zeiten.
  • Beten Sie um Weisheit für unsere Partner vor Ort, damit sie in der neuen Situation den Christen auf den Komoren effektiv dienen und sie unterstützen können.
  • Beten Sie für die Regierung. Beten Sie um Gottes Segen für Präsident Azali Assoumani und darum, dass er persönlich Jesus begegnet.

 

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