Für den Gemeindebrief

Leben als Christ in Indonesien

(Open Doors, Kelkheim) – In dem Land mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt ist es für Christen oft schwierig, eine Registrierung als Kirche zu erhalten oder die Genehmigung für den Bau von Kirchengebäuden. Laut Ministerialerlass von 2006 darf eine Gemeinde nur dann als solche tätig werden und Gottesdienste feiern, wenn sie mindestens 90 Mitglieder hat. Auch müssen 60 Nachbarn eines anderen Glaubens sowie die Behörden ihr Einverständnis dazu geben. Selbst wenn alle Auflagen erfüllt sind, gibt es oft keine Genehmigung. Und selbst mit Genehmigung gibt es keine Garantie, dass Regierung und Polizei die Gemeinde schützen oder die Genehmigung gegen den Protest islamisch-extremistischer Gruppen durchsetzen werden. Zudem setzt ein zunehmend konservativer und extremistischer Islam innerhalb der Bevölkerung die Christen unter Druck.
 

Christen muslimischer Herkunft beten und studieren die Bibel gemeinsam
Christen muslimischer Herkunft beten und studieren die Bibel gemeinsam (Herunterladen: Foto in höherer Auflösung)

Eine im Mai 2018 von der indonesischen Regierung veröffentlichte Studie deckte auf, dass eine wachsende Zahl von Studenten islamistische Ansichten vertritt, die aus Saudi-Arabien kommen. Das Land bringt mit viel Geld zu Bildungszwecken auch die wahhabitische Ideologie nach Indonesien und damit intolerante und oft christenfeindliche Einstellungen. Insbesondere Christen muslimischer Herkunft müssen stets vorsichtig sein, wie sie ihren Glauben leben, besonders dann, wenn sie die einzigen Christen in ihrer Familie sind.

Christen durch Seminare und Gebet ermutigen und stärken

Samir* und seine Frau fanden vor zwei Jahren zum Glauben an Jesus. Seitdem ist ihr Leben nie mehr frei von Einschüchterung und Drohungen gewesen. „Da wir nicht mehr in die Moschee gingen, kamen örtliche Muslime zu unserem Haus und nötigten uns, zu fasten und zu beten. Während des Ramadan ist es noch schlimmer“, berichtete Samir. In einem Seminar von Open Doors lernten er und seine Frau, auf Verfolgung in biblischer Weise zu reagieren. Der Druck nahm laut Samir dennoch zu. „Wir sollten Jesus abschwören und zum Islam zurückzukehren. Falls nicht, würden sie uns aus unserem Haus und diesem Dorf vertreiben.“ Doch er blieb standhaft und antwortete: „Ihr habt kein Recht, uns aus unserem eigenen Haus zu vertreiben.“ Samir ist informiert, da er von Open Doors ein Handbuch erhalten hatte, das Christen über ihre Rechte gemäß den Gesetzen Indonesiens aufklärt. Darüber spricht er auch mit anderen Christen muslimischer Herkunft und sie tauschen sich aus, wie sie als Nachfolger von Jesus auch unter Druck und Verfolgung anderen Menschen die Liebe Gottes weitergeben können.

Am Wochenende vom 6. bis 8. März 2020 kommen in Deutschland Tausende von Jugendlichen in ihren Gruppen zusammen, um im Rahmen der Gebetsinitiative „SHOCKWAVE“ für die Christen in Indonesien zu beten. Beten Sie mit!

*Name geändert

Nachricht bereitgestellt von Open Doors Deutschland

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