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Myanmar: Studenten bei Beschuss von Bibelschule verletzt

Christen immer wieder von Kampfhandlungen betroffen

(Open Doors, Kelkheim) – Am 4. November traf eine Artilleriegranate der Armee das Gebäude eines theologischen Seminars in der Stadt Kutkai im Norden Myanmars. Dabei erlitten mindestens vier Studenten Verletzungen, das Gebäude wurde schwer beschädigt. Im Verlauf des Bürgerkrieges geraten Christen immer wieder zwischen die Fronten und werden mitunter gezielt angegriffen.

Auf der Flucht vor den Kämpfen: Mehr als 14 Millionen Menschen mussten wegen des Bürgerkrieges ihre Häuser verlassen (Archivbild)
Auf der Flucht vor den Kämpfen: Mehr als 1,4 Millionen Menschen mussten wegen des Bürgerkrieges ihre Häuser verlassen (Archivbild)

Keine Kampfhandlungen zum Zeitpunkt des Angriffs

Eine Freiwillige, die den Verletzten half ins Krankenhaus zu kommen, berichtete, die Studenten seien von Granatsplittern getroffen worden, während sie sich in ihrem Schlafsaal aufhielten. „Sie wurden verletzt, als die Granate einen Baum [auf dem Gelände] traf. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was hätte passieren können, wenn sie direkt getroffen worden wären“, sagte sie gegenüber dem Nachrichtenportal Myanmar Now. Lokale Quellen berichteten, dass es zum Zeitpunkt des Vorfalls keine Kämpfe in der Gegend gab. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die christliche Einrichtung von der Armee gezielt unter Feuer genommen wurde.

Vier Tage zuvor, am 30. Oktober, wurde die Baptistenkirche Lonja, im Dorf Wa Wun in der Gemeinde Momauk im Bundesstaat Kachin, ebenfalls durch Granaten des Militärs beschädigt – in diesem Fall allerdings im Rahmen mehrtägiger Kampfhandlungen.

Christen gelten als Oppositionelle

Seit dem Putsch im Februar 2021 geht das Militär blutig gegen jegliche Opposition vor und hat das Land in einen Bürgerkrieg verwickelt. „Die Tatmadaw, die nationale Armee, scheint nicht in der Lage zu sein, den hartnäckigen Widerstand der Oppositionskräfte zu brechen, denen sich einige Armeen ethnischer Minderheiten angeschlossen haben“, beobachtet Thomas Müller, Analyst der Forschungsabteilung World Watch Unit von Open Doors.

Da die meisten Christen ethnischen Minderheiten angehören, werden sie regelmäßig verdächtigt, die Opposition zu unterstützen. Hinzu kommt ihr christlicher Glaube, der als Bedrohung für den Staat und die nationale Einheit angesehen wird. Dadurch geraten sie immer wieder ins Fadenkreuz und erleiden Angriffe auf ihre Häuser und Kirchen.

Wegen der anhaltenden Gewalt wurden im Land bislang mehr als 1,4 Millionen Menschen aus ihren Häusern vertrieben, darunter über 400.000 Kinder. Doch die Armee schränkt die Bewegungsräume der Menschen noch gezielter ein. So wurden vor kurzem zwei christliche Mädchen vom Stamm der Kayah verhaftet, als sie unterwegs waren, um einen Reisepass zu beantragen. „Die lokalen Behörden erlauben den Kayah-Christen nicht, an andere Orte zu ziehen, nicht einmal Kindern, die zur Schule gehen wollen, geschweige denn Jugendlichen“, sagte der lokale Partner Ko Min* gegenüber Open Doors.

Auf dem Weltverfolgungsindex 2022 belegt Myanmar den 12. Platz unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

Quellen: Myanmar Now, Open Doors

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