Corona: Lernen von verfolgten Christen

4 Punkte, um die Angst vor der Pandemie zu besiegen

23. März 2020 – Das Coronavirus bestimmt mittlerweile unseren Alltag: Es gilt ein bundesweites Kontaktverbot, Veranstaltungen wurden abgesagt, Schulen und Kindergärten sind geschlossen, Toilettenpapier und Nudeln werden gehamstert. Wie leicht tendieren wir dazu, uns von Angst leiten zu lassen, wenn die Welt um uns herum im Chaos versinkt. Als Christen haben wir jedoch einen anderen Auftrag: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ (2. Timotheus 1,7). Aber wie leben wir in diesem Geist, von dem Paulus hier spricht?

Unsere Situation ist nicht mit dem zu vergleichen, was unsere verfolgten Geschwister erleben. Und trotzdem können wir in Zeiten wie diesen einiges von ihnen abschauen. Denn sie wissen sehr gut, wie es ist, in Unsicherheit, Schmerz und Leid zu leben – und inmitten all dessen Jesu Wirken zu erfahren. Was also können wir von unseren verfolgten Geschwistern lernen?
 

Corona: Lernen von verfolgten Christen
Verfolgte Christen lehren uns, im Angesicht des Sturms zu beten

 

1. Jesus ist unsere Zuflucht

Lazar*, ein Gemeindeleiter aus Zentralasien, erzählt, wie es ihm erging, nachdem die Polizei seine Gemeinde durchsucht und alle Bibeln und christlichen Bücher konfisziert hatte: „Am Abend nach der Razzia las ich Psalm 91. Gott ist meine Zuflucht und Stärke. In ihm bin ich geborgen. Ich will nicht zulassen, dass ich von Angst regiert werde, denn das hilft niemandem.“ Auch wir dürfen uns auf diese Gewissheit stellen, dass Jesus unsere Zuflucht ist und dass wir in Gottes Hand geborgen sind, egal was um uns herum geschieht!

*Name geändert
 

Bibelstudium in Zentralasien
Die Worte aus Psalm 91 gaben Lazar* neuen Mut (Symbolbild: Christen aus Zentralasien beim Bibelstudium)

 

2. Jesus hat die Welt überwunden – und wir sind Überwinder in ihm

In Johannes 16,33 ermutigt uns Jesus: „In dieser Welt werdet ihr Angst haben. Doch seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Es ist nicht immer leicht, sich diese Zusage ins Gedächtnis zu rufen und daran festzuhalten, dass Jesus alles überwunden hat, was auf dieser Welt passiert. Eine Pandemie, Naturkatastrophen, politische Krisen, Verfolgung: Jesus hat es überwunden! In dieser Gewissheit können wir durch schwere Zeiten gehen.
 

Pastor Marcus aus Nigeria
Pastor Marcus lebt aus der Kraft Jesu


Diese Gewissheit trägt auch Pastor Marcus aus Nigeria, dessen Gemeinde von Boko Haram niedergebrannt wurde. Er teilt ein beeindruckendes Gebet mit uns. Ein Gebet, das dem Wissen entspringt, dass Jesus überwunden hat und uns die Kraft gibt, damit wir „mehr als Überwinder“ (Römer 8,37) werden. „Wir beten nicht, dass Gott die Bedrängnis wegnimmt“, sagt Marcus. „Wir beten, dass Gott uns die Gnade schenkt, damit wir standhaft bleiben.“ Beten wir mit ihm!

3. Gott trägt uns durch – ihm können wir vertrauen

Gott verspricht uns in seinem Wort nicht, dass wir nicht Verfolgung, Bedrängnis, Leid erleben werden. Doch er verspricht uns, dass er denjenigen, die sich auf ihn verlassen, die nötige Kraft schenken wird, dieses Leid durchzustehen (Jesaja 40,31).

Dass Gott seine Zusagen hält, hat Achiam* aus dem Tschad in ihrem eigenen Leben erfahren. Sie ist die einzige Christin in ihrem Dorf, wurde wegen ihres Glaubens an Jesus von ihrem Bruder geschlagen und von ihrer Familie beschimpft. Doch sie hält an Jesus fest: „Ich weiß, dass diese Situation nicht so schnell vorbei sein wird“, erzählte sie uns. „Doch ich weiß, dass mein Gott mir weiterhin die Kraft schenken wird, auszuharren. […] Ich habe ihnen gesagt, dass ich Christ bin und dass nichts auf der Welt mich davon abbringen könnte. Und Gott hat seitdem nicht aufgehört, mich durchzutragen.“
 

Achiam aus dem Tschad
Achiam* erlebt, wie Jesus sie durchträgt


Von unseren verfolgten Geschwistern hören wir viele ermutigende Zeugnisse, wie Gott sie durch harte Zeiten getragen und nicht im Stich gelassen hat. Ein indischer Christ, der aus seiner Dorfgemeinschaft ausgestoßen wurde, weil er Jesus nachfolgt, macht deutlich, wie wichtig das Gebet ist: „Oft, wenn ich mutlos war, verbrachte ich Zeit im Gebet. Im Gebet habe ich neuen Mut bekommen, Gott zu vertrauen.“ Lassen wir uns von Corona nicht in die Knie zwingen, sondern gehen wir aktiv auf die Knie und beten!

*Name geändert

4. Wir sind Teil einer großen Familie, die sich gegenseitig unterstützt

Als Christen sind wir Teil des einen Leibes Christi (Römer 12,5). Wie wichtig es ist, dass wir uns gegenseitig ermutigen und füreinander einstehen – gerade in Zeiten von Verfolgung, Leid, Schmerz und Angst – berichtet Mohan* aus Indien. Sein Haus wurde zerstört, weil er Jesus nachfolgt. „Wir zitterten vor Angst. Doch dann erinnerte ich mich an unsere Gemeinde und an die Liebe, die uns als Kirche verbindet; daran, dass wir uns gegenseitig helfen.“ Wem können wir heute helfen, indem wir ihn ermutigen, für ihn und mit ihm beten?

*Name geändert
 

Mohan aus Indien
Der Beistand anderer Christen ermutigte Mohan* (©Foto: Brittany Buongiorno)

 

Gott ist an unserer Seite, auch wenn es nicht immer leicht ist, sein Wirken und seinen Plan zu sehen. Zeiten wie diese lehren uns ganz neu, an ihm festzuhalten und ihm zu vertrauen. Kommen wir im Gebet vor Gott und lassen uns von ihm stärken und ermutigen.
 

Beten wir:

  • Danken wir Jesus, dass er an unserer Seite ist und uns nichts aus seiner Hand reißen kann!
  • Beten wir, dass wir als Christen unsere Zuversicht in Jesus in dieser Zeit an unsere Mitmenschen weitergeben können.
  • Bitten wir Gott für unsere Geschwister, die wegen ihres Glaubens an Jesus aus der Gesellschaft ausgestoßen werden. Einigen wird der Zugang zu medizinischer Versorgung verweigert. Beten wir für Gesundheit und Versorgung.
  • Beten wir auch für weise politische Entscheidungen, wie die Ausbreitung des Virus eingedämmt werden kann.

Vielen Dank für Ihr Gebet

Unser Gebet macht einen Unterschied – wie viel es unseren verfolgten Geschwistern bedeutet, lesen Sie hier