Verfolgte Christen leiden in der Pandemie besonders

Verfolgte Christen sind von den Auswirkungen der Pandemie besonders betroffen. Beispielsweise sind manche in überfüllten Gefängnissen einer erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt, andere müssen nun noch enger mit ihren Verfolgern zusammenleben.

 

In mehreren Ländern Afrikas wie Nigeria, Burkina Faso und der Zentralafrikanischen Republik mussten Christen vor islamisch-extremistischen Milizen fliehen und leben nun in überfüllten Lagern für Binnenvertriebene. Dort sind sie nicht nur von Hunger bedroht, sondern können sich angesichts der hygienischen Bedingungen auch kaum vor Ansteckung schützen. Auch in Gefängnissen leben viele Menschen auf engstem Raum zusammen. Die Haftbedingungen sind oft katastrophal, die Häftlinge aufgrund fehlender Hygiene, Mangelernährung, Misshandlungen und anderer Haftstrapazen geschwächt und krankheitsanfällig. In Ländern wie Eritrea und Iran sind viele Christen allein aufgrund ihres Glaubens inhaftiert und so einer erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt.

Zusammenleben mit den Verfolgern

Weltweit wurden Ausgangsbeschränkungen bis hin zu Lockdowns verhängt, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Die Wohnorte oder gar Wohnungen nicht mehr oder nur noch eingeschränkt verlassen zu können, ist für verfolgte Christen oft mit besonders schweren Konsequenzen verbunden – etwa wenn in Indien Christen hinduistischer Herkunft, die in ihren Dörfern wegen ihres Glaubenswechsels ausgegrenzt werden, nun nicht mehr in ein anderes Dorf gehen können, um zu arbeiten oder einzukaufen. Stattdessen müssen sie nun noch enger mit ihren Verfolgern zusammenleben, die oft aus ihrem persönlichen Umfeld stammen, und haben weniger Möglichkeiten zur Flucht. Sadia* ist eine junge Christin aus Kamerun. Nachdem sie sich vor drei Jahren für Jesus entschieden hatte, war ihre Familie sehr aufgebracht, so dass Sadia zunächst untertauchte. Als im Frühjahr im Zuge der Covid-19-Lockdowns auch ihre Schule geschlossen wurde, beschloss Sadia, einen Versuch der Versöhnung zu unternehmen und zu ihrer Familie zu gehen. Doch ihre Brüder bedrohten sie und sperrten sie ein. Sadia erlebte aber auch Gottes Führung, indem sie die Gelegenheit bekam, unbemerkt von ihrer Familie christliche Freunde anzurufen, die ihrerseits mit einem befreundeten Beamten Kontakt aufnahmen, der Sadias Befreiung erwirken konnte. Jetzt freut Sadia sich, wieder Gemeinschaft mit anderen Christen haben zu können.

 

Sadia aus Kamerun
Sadia aus Kamerun

 

Isolation wird schlimmer

Viele Christen, die sich vom Islam, dem Hinduismus oder einer anderen Religion abgewandt haben, um Jesus nachzufolgen, waren bereits vor der Pandemie isoliert – von der Familie verstoßen, von der Gesellschaft ausgegrenzt. Die Lockdowns haben diese Isolation weiter verschlimmert, indem sie diesen Christen beispielsweise die Möglichkeit nahmen, sich an einem sicheren Ort mit anderen Christen zu treffen oder zum Gebet und Bibelstudium zurückzuziehen. Die indische Christin Kavita* berichtet zum Beispiel, dass sie von ihrem Mann schwer misshandelt wird, wenn sie versucht, im Haus die Bibel zu lesen oder zu beten. Vor der Pandemie tat sie dies während der Arbeit auf den Feldern. Seit dem Lockdown findet sie kaum noch Gelegenheit, Zeit im Gebet zu verbringen.

Christen von Hilfsgütern oft nicht erreicht

Bei der Verteilung von Nothilfe wird oft nach der Maxime vorgegangen, mit den vorhandenen, begrenzten Ressourcen in kürzester Zeit möglichst viele Leben zu retten. Zwar ist dies aus Sicht der Behörden und großen Hilfsorganisationen nachvollziehbar, doch gerade die Schwächsten werden auf diese Weise nicht erreicht. Viele verfolgte Christen leben in abgelegenen Regionen und Krisengebieten, wo die Lieferung von Hilfsgütern aufwendig, gefährlich und teuer ist. So werden sie am wenigsten Hilfe von den Behörden und Hilfsorganisationen erhalten. Deshalb ist unsere gemeinsame Unterstützung so wichtig: Mit Ihrer Hilfe können die Mitarbeiter und Partner von Open Doors gezielt denjenigen Christen helfen, denen sonst wahrscheinlich niemand helfen wird. Bitte beten Sie für unsere verfolgten Geschwister, die besonders unter der Corona-Pandemie leiden!

*Name geändert

So können Sie die Christen in der Pandemie unterstützen

Wir bitten Sie, zweckfrei zu spenden. So können wir verfolgte Christen in dieser dynamischen Zeit dort unterstützen, wo die Hilfe am dringendsten benötigt wird.