Reportage

Reportage: Eritrea

Überwacht, unterdrückt und eingesperrt: Christen im „Nordkorea Afrikas“

Seit Eritrea 1993 unabhängig wurde, übt die Regierungspartei unter Präsident Afewerki uneingeschränkte Macht aus. Gerade freikirchliche Christen werden als „Agenten des Westens“ und Bedrohung für Staat und Regierung betrachtet. Etwa 50% der Bevölkerung sind Christen, der Großteil von ihnen gehört der Eritreisch-Orthodoxen Kirche an. Offiziell erlaubt sind nur die Eritreisch-Orthodoxe, die Römisch-Katholische und die Evangelisch-Lutherische Kirche. Diese werden staatlich kontrolliert. Christen, die nicht diesen drei Konfessionen angehören, und Christen mit muslimischem Hintergrund sind besonders stark von Verfolgung betroffen. Sie treffen sich in Untergrundgemeinden und riskieren damit, verhaftet und unter schrecklichen Bedingungen inhaftiert zu werden.

Beten Sie mit Ihrer Gemeinde beim Weltweiten Gebetstag für verfolgte Christen für die Christen in Eritrea und im Jemen!
 

Eritrea
Bild: Moschee in Asmara, Eritrea

Verfolgung von Christen in Eritrea: Eine Zeitleiste

Datum Ereignis
24. Mai 1993 Eritrea erklärt seine Unabhängigkeit von Äthiopien.
1997 Die Regierung fordert alle religiösen Gruppen außerhalb der Eritreisch-Orthodoxen Kirche, der Römisch-Katholischen Kirche, der Evangelisch-Lutherischen Kirche und des Islam auf, sich beim Amt für religiöse Angelegenheiten um eine Registrierung zu bewerben. Die Presbyterianische Kirche, die Methodistische Kirche, die Siebenten-Tags-Adventisten und die Religionsgruppe der Bahá’í kommen der Forderung nach. Bis heute gibt es keine Antwort von der Regierung.
2002 Viele nichtregistrierte Kirchen werden von der Regierung geschlossen. In den folgenden Jahren werden tausende Christen inhaftiert. Die offiziell genehmigten Kirchen werden immer stärker staatlich kontrolliert.
27. Mai 2007 Die Regierung Eritreas setzt Abune Antonios, den Patriarchen der Eritreisch-Orthodoxen Kirche, unrechtmäßig ab und stellt ihn unter Hausarrest. Üblicherweise wird der Eritreische Patriarch vom Ägyptischen Patriarchen auf Lebenszeit ernannt.
2013 Ein Versuch der Amtsenthebung von Präsident Afewerki schlägt fehl. Dieser gibt dem Westen und Äthiopien die Schuld für den Putschversuch. Die Verfolgung der Christen nimmt stark zu, die von der Regierung als „Agenten des Westens“ bezeichnet werden.
Mai 2017 In einer neuen Verhaftungswelle werden fast 100 Christen festgenommen.

Gefängnisse in Eritrea

Bitte beten Sie für die Christen im Gefängnis! Auf der Karte sind die Orte markiert, von denen uns bekannst ist, dass dort Christen inhaftiert sind. Besonders schlimme Bedingungen herrschen in den Gefängnissen in Sawa Aderset im Westen, in Assab im Osten Eritreas sowie in einigen Gefängnissen in der Hauptstadt Asmara.

Bewegen Sie den Mauszeiger auf die einzelnen Orte, um weitere Informationen zu erhalten.

 

Video: Eritrea – Im Nordkorea Afrikas

Das gefährliche Leben von Christen im sogenannten Nordkorea Afrikas. John* und Ruth* erzählen uns von ihren Erlebnissen.
 

Video: Eritrea – Im Nordkorea Afrikas

 

Gesichter der Verfolgung: Helen Berhane aus Eritrea

Helen will nur eines: Den Menschen in Eritrea Hoffnung geben und von Jesus singen. Doch damit ruft sie mächtige Gegner auf den Plan. Sie setzen alles daran, die Gospel-Sängerin zu brechen. Obwohl sie gequält wird und dem Tode nahe ist, singt und lobt sie Gott. Das gefällt ihren Bewachern gar nicht.
 

Video: Gesichter der Verfolgung - Helen Berhane aus Eritrea

*Name geändert

 

Gebetsanliegen

Danken wir Jesus …

  • dass er in Eritrea seine Gemeinde baut und erhält.

Bitten wir …

  • für die Christen im Gefängnis, dass Jesus ihnen Trost und Kraft gibt.
  • für die Gemeindeleiter, die unter enormem Druck stehen, um Weisheit und Mut.
  • um Schutz für die geheimen Hauskirchen.
  • dass viele Muslime Jesus kennenlernen und den Mut haben, ihm nachzufolgen.
  • für die christlichen Jugendlichen, dass sie weiterhin Jesus mutig bezeugen.