Fußball-Weltmeisterschaft

Die Welt kommt – Jesus ist schon da

Wie Christen in Katar auf die Weltmeisterschaft blicken

Weil die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar stattfindet, erfährt das kleine Land auf der Arabischen Halbinsel derzeit große mediale Aufmerksamkeit. Die Ausrichtung des Turniers in Katar wird heftig kritisiert – doch nur wenige interessieren sich für die Christen, die dort leben. Wie geht es ihnen und wie blicken sie auf die Weltmeisterschaft?


Katar besteht hauptsächlich aus einer von Wüste bedeckten Halbinsel, die im Süden an Saudi-Arabien grenzt. Durch Öl- und Gasexporte ist das streng islamisch geprägte Land reich geworden und hat viele Arbeitsmigranten angezogen, die inzwischen rund 90 Prozent der Bevölkerung ausmachen.
 

Frau eines Chors einer indischen Gemeinde in Doha
Chor einer indischen Gemeinde auf dem Kirchenkomplex in Doha


Auch fast alle in Katar lebenden Christen sind Arbeitsmigranten. Sie leben und arbeiten unter schlechten Bedingungen und sind wegen ihres Glaubens besonders angreifbar, haben aber auch gewisse Freiheiten: Anders als etwa in Saudi-Arabien gibt es offiziell anerkannte Kirchen mit eigenen Gebäuden. Diese befinden sich alle in einem streng überwachten Gebäudekomplex vor der Hauptstadt Doha. Muslimen ist der Zutritt verboten. Das Areal ist überfüllt, da sich dort mehr als 80 Gemeinden verschiedener Sprachen versammeln.
 

Ägyptischer Mann liest Bibel außerhalb koptischen Kirche in Doha
Ein ägyptischer Christ liest in einer Bibel in dem Kirchenkomplex in Doha


Darüber hinaus gibt es nichtregistrierte Hauskirchen. Bislang wurden diese geduldet, doch vor zwei Jahren kündigte die Regierung an, in Zukunft nur noch Treffen in dem Gebäudekomplex zu erlauben. Von den fast 150 Hauskirchen, die im März 2020 aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie schließen mussten, haben seither nur 61 eine Genehmigung erhalten, übergangsweise wieder Treffen durchzuführen. Zusätzlich zu den christlichen Arbeitsmigranten gibt es in Katar auch eine kleine Zahl von einheimischen Christen muslimischer Herkunft. Sie können ihren Glauben nur heimlich leben; bei Entdeckung werden sie von Familie und sozialem Umfeld unter Druck gesetzt und riskieren gar den Tod.

Christen in Katar und die Weltmeisterschaft

Manche Christen denken, dass das Turnier wenig Einfluss auf ihre Situation hat. „Ich glaube nicht, dass die Weltmeisterschaft große Veränderungen bringen wird“, meint zum Beispiel Sanjay*, ein christlicher Arbeitsmigrant aus Indien. Andere Christen weisen darauf hin, dass es im Vorfeld bereits zu gewissen Verbesserungen gekommen ist, etwa was die rechtliche Situation der Arbeiter betrifft. Sie beten, dass das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen zu einer gewissen Öffnung des bislang verschlossenen Landes führt.
 

Eine kenianische Christin lässt sich im Kirchenkomplex in Doha taufen
Eine kenianische Christin lässt sich im Kirchenkomplex in Doha taufen


Die katarische Gesellschaft ist vom strikten wahhabitischen Islam sowie von uralten Normen und Werten geprägt. Daniel*, Leiter der Arbeit von Open Doors auf der Arabischen Halbinsel, erklärt: „Katar steht in der Kritik, und das führt zu Diskussionen in den lokalen Gemeinschaften, in denen Einzelne und Gruppen darum ringen, welche Werte sie beibehalten und welche sie ändern sollen, da die Welt Veränderungen fordert.“ Doch es gibt auch Bedenken, dass sich die Situation wieder verschlechtert, wenn das Land nach der Weltmeisterschaft aus dem Fokus der Öffentlichkeit verschwindet.

Paul*

„Wir sehen bereits, dass der Heilige Geist in Katar wirkt.
Jesus besucht die Menschen in ihren Träumen.
Gott tut Wunder.“

Bitte beten Sie für die Christen in Katar, aber auch dafür, dass noch mehr Menschen dort Jesus kennenlernen. „Wir beten vor allem darum, dass Gott die Einheimischen berührt“, sagt Paul*, ein Leiter einer der evangelischen Gemeinden im Land. „Wir sehen bereits, dass der Heilige Geist in Katar wirkt. Jesus besucht die Menschen in ihren Träumen. Gott tut Wunder.“


*Name geändert

Bitte beten Sie für die Christen in Katar!

  • Beten Sie, dass die von der Weltmeisterschaft ausgelösten Diskussionen dazu führen, dass sich die Lage der Christen dauerhaft verbessert.
  • Beten Sie für Christen muslimischer Herkunft um Schutz, Weisheit und einen starken Glauben. Beten Sie, dass Gott auch ihre Angehörigen zu sich zieht.
  • Beten Sie um mehr Möglichkeiten, sich zu treffen – besonders für die Christen muslimischer Herkunft.
  • Beten Sie, dass Jesus die christlichen Arbeitsmigranten stärkt, schützt und durch sie zu ihren Kollegen und Arbeitgebern spricht.
  • Beten Sie, dass noch viele Einheimische und Ausländer in Katar Jesus kennenlernen.

Vielen Dank für Ihr Gebet

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