Forderungen zum Schutz christlicher Flüchtlinge in Deutschland

Forderungen zum Schutz christlicher Flüchtlinge in Deutschland

 

 

 

Gemeinsam mit dem Zentralrat Orientalischer Christen in Deutschland (ZOCD), AVC („Aktion für verfolgte Christen und Notleidende“) und der Europäischen Missionsgemeinschaft (EMG) richtet Open Doors mit der Veröffentlichung der erweiterten Erhebung zu religiös motivierten Übergriffen gegen christliche Flüchtlinge in deutschen Asylunterkünften erneut gezielte Forderungen an zuständige deutsche Politiker und Behörden. Durch die Umsetzung der folgenden vorgeschlagenen Maßnahmen sollen die von Gewalt betroffenen religiösen Minderheiten besser geschützt und das Recht auf Religionsfreiheit gewährleistet werden:
 

  1. Präventionsmaßnahmen zum Schutz religiöser Minderheiten während des gesamten Asyl- und Integrationsprozesses (vgl. Maßnahmenkatalog des hessischen Innenministeriums)
     
  2. Zusammenlegung von Minderheiten, sodass der Anteil der Christen sowie anderer religiöser Minderheiten im Verhältnis zu Muslimen in etwa gleich ist
     
  3. Getrennte Unterbringung von Christen sowie von anderen religiösen Minderheiten, die bereits Opfer von Verfolgung und Diskriminierung geworden sind. Dies sollte auch die Möglichkeit einer dezentralen Unterbringung umfassen. Dezentrale Unterbringung darf von Behörden nicht grundsätzlich blockiert werden, insbesondere wenn entsprechend Wohnraum für betroffene Christen angeboten wird.
     
  4. Adäquate Erhöhung des nicht-muslimischen Anteils innerhalb des Wachpersonals
     
  5. Regelmäßige Schulungen und Sensibilisierung der Mitarbeiter und des Sicherheitspersonals in Flüchtlingsunterkünften hinsichtlich Ursachen religiöser Konflikte und des Schutzes religiöser Minderheiten sowie verpflichtende Erfassung der Religionszugehörigkeit bei religiös motivierten Konflikten
     
  6. Bereitstellung von Vertrauenspersonen christlichen Glaubens, an die sich von Verfolgung betroffene Christen wenden können
     

Zusätzlich regen die genannten Organisationen an, Arbeitsgruppen mit persönlich Betroffenen und in der Flüchtlingsarbeit erfahrenen Gemeinschaften zu bilden, um weitere praxisrelevante Ideen zu entwickeln.