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Trotz Finanzkrise verfolgte Christen nicht vergessen

 

(KELKHEIM, 21. Juli 2009, Open Doors) – Trotz der globalen Finanzkrise verstärkte Open Doors im vorigen Jahr seine Hilfe für verfolgte Christen. Laut seinem internationalen Jahresbericht 2008 wurden viele Dienste des Hilfswerks für verfolgte Christen im zweistelligen Bereich ausgeweitet. "Wir sind dankbar, dass wir selbst in den dunkelsten Gefängniszellen dieser Welt Christen ermutigen und stärken konnten", sagte Markus Rode, Leiter des Hilfswerkes in Deutschland (Kelkheim). "Es bleibt weiter unser Anliegen, dass jeder Christ, der mit uns seinen Glauben teilt, jedoch nicht unsere Freiheit, nicht vergessen wird und Unterstützung erhält." Trotz der globalen Finanzkrise half das Werk verfolgten Christen dank vieler engagierter Christen aus der "freien Welt". Doch aufgrund nachlassender Spenden in einigen Ländern und der zunehmenden Verfolgungssituation konnten einige Projekte nicht wie geplant umgesetzt werden. Open Doors schätzt, dass weltweit 100 Millionen Christen aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden.

Literatur: Insgesamt weniger verteilt

Zwar nahm die Verteilung von christlicher Literatur im Mittleren Osten (+28%), in Zentralasien (+74%) oder Südostasien (+51%) zu. Für Kinder etwa in Ägypten und Vietnam wurden Tausende von illustrierten Kinderbibeln gedruckt. Nach Nordkorea gelangten elf Prozent mehr Bibeln gegenüber dem Vorjahr: Doch in der Summe sank die Literaturverteilung um 33 Prozent. Grund waren die Beschränkungen und Vorgehen gegen Hausgemeinden während der Olympischen Spiele in China. Die Hilfe dort musste im vorigen Jahr um 49 Prozent zurückgefahren werden. Nur 2,3 Millionen Exemplare christlicher Literatur gingen in die Volksrepublik (Vorjahr: 4,6 Mio.). Zudem wurde in Indien weniger verteilt. Hier stieg der Bedarf an Ausbildungsprogrammen (+79%). Insgesamt wurden in Verfolgungsstaaten 3,9 Millionen Bibeln, theologische Studienliteratur, Kinderbibeln oder Bibelteile in verschiedenen Sprachen verteilt (Vorjahr 5,8 Mio.).

Schulungen: Gefestigter Glaube

Mehr als 114.400 Christen (Vorjahr 100.000) nahmen im vorigen Jahr an Verfolgungsseminaren, Jüngerschaftsschulungen, Seminaren für Pastoren und Gemeindemitarbeiter, Traumaseminaren oder Eheseminaren teil. Besonders die Teilnehmerzahl in Nordkorea stieg von 440 auf 4.212 im vorigen Jahr.

Neuanfang mit Nähmaschine

Über 206.500 Christen (+37%) sicherten mit Berufsausbildungs- und Alphabetisierungskursen oder Hilfe-zur-Selbsthilfeprojekten ihre Existenz. Eine ehemalige Muslima in Nord-Nigeria etwa bekam eine Nähmaschine und hat nun eine kleine Schneiderei. Christliche Flüchtlinge in Nordirak bewirtschaften eine Plantage und verkaufen das Obst auf dem Markt. Zudem unterhält Open Doors christliche Schulen, Krankenhäuser oder Zufluchtszentren. Am stärksten konnte die Hilfe in Nordkorea ausgeweitet werden. Hier wurden 54.330 Menschen (+42%) mit medizinischer Hilfe und Lebensmitteln versorgt.

Nothilfe nach Gewalt und Terror

Erschütternde Wellen der Verfolgung machten im vorigen Jahr zusätzliche Nothilfe unerlässlich: Etwa die Massaker an Christen im indischen Orissa und Nigeria (Plateau) oder der Exodus von Christen aus dem Irak, aber auch Naturkatastrophen wie das Erdbeben in Sichuan in China oder der Wirbelsturm Nargis in Myanmar. Schnell reagierte Open Doors mit Partnerorganisationen vor Ort, um kurz- und langfristig zu helfen. Neben humanitärer Hilfe (Orissa, Sichuan), Witwenversorgung oder Wiederaufbauhilfen für Kirchen (Nigeria, Myanmar) wurden zunehmend Trauma-Seelsorgeseminare (Irak, Nigeria) für von Gewalt, Terror und Vertreibung Betroffene angeboten.

Beständig beten

In Gesprächen bitten einheimische Christen darum, ihre Situation weltweit bekannt zu machen und für sie zu beten. Neben dem Gebetskalender im kostenlosen Monatsmagazin, Gebetsaufrufen oder dem jährlichen Weltverfolgungsindex sind mehrjährige Gebetskampagnen grundlegende Elemente des über 50-jährigen Engagements des Werkes. In den vergangenen Jahren hat die Bedrohung von Christen in islamischen Ländern, besonders von Muslimen, die Christen wurden, zugenommen. Deshalb lenkt das Hilfswerk mit der drei-jährigen Gebets- und Hilfskampagne "Gefährlicher Glaube" für Christen in der islamischen Welt international diesen Teil der Gemeinde Jesu in den Fokus der Öffentlichkeit. Im vorigen Jahr startete die Kampagne in Deutschland: 1008 Christen sollen bis zum Jahr 2010 gewonnen werden, die pro Woche für zehn Minuten für Christen in der islamischen Welt beten. Nach nur acht Monaten beteiligen sich bereits über 700 Einzelpersonen oder Gruppen an der Aktion.

Den vollständigen Jahresbericht 2008 können Sie in unserem Pressebüro anfordern.

Einige Reaktionen aus der verfolgten Kirche:

"Ich freue mich so über die Bibel. Jetzt kann ich lernen, mit Gott zu leben und anderen zu helfen und sie zu lieben", dankt der 13-jährige Daniel Abba aus Nigeria, der eine Kinderbibel erhielt.

"Ich danke Ihnen von ganzem Herzen dafür, dass Sie sich an Menschen wie uns erinnern und für uns beten. Wir brauchen die Bibeln und Studienmaterialien so dringend. Immer, wenn wir heimlich die Radiosendungen hören, werden wir ermutigt. Wir hätten sonst keine Hoffnung mehr; in unserem Leben wäre nur Dunkelheit." Ein Christ aus Nordkorea

"Im Iran verschlechtert sich die Situation von Christen mit muslimischem Hintergrund. Dennoch wächst die Zahl der Menschen, die sich zu Jesus bekehren", erzählt Yusuf, ein ehemaliger Muslim aus dem Iran.

"300 Pastoren sangen, beteten und tanzten. Man würde nicht denken, dass diese Menschen mit Verfolgung konfrontiert sind", sagte ein Besucher eines Verfolgungsseminars. Hunderte Pastoren, Gemeindegründer und Evangelisten aus ganz Indien wurden über Verfolgung aus biblischer Perspektive unterrichtet.

"Mich erstaunt ihre Entschlossenheit, Christus zu folgen – egal was es kostet." Der Direktor von Open Doors Indien.

"Das ist so kostbar für mich. Nun kann ich das Wort Gottes hören und muss nicht warten, bis andere es mir vorlesen", freut sich eine blinde Christin aus der Erdbebenregion Sichuan/China. Open Doors verteilte eine handliche MP3-Bibel, um den Opfern Trost durch Gottes Wort zu bringen.

Die Gebets- und Hilfskampagne "Gefährlicher Glaube"

"Gefährlicher Glaube - Gebet und Hilfe für Christen in der islamischen Welt" ist die bis mindestens 2011 dauernde weltweite Gebets- und Hilfskampagne von Open Doors für Christen in der islamischen Welt und besonders für Muslime, die Christen wurden. Ziel ist es, Glaubensgeschwister zu unterstützen, denen das Bekenntnis zu Jesus Christus in ihrer vom Islam geprägten Heimat zur lebensbedrohlichen Gefahr wurde. Mit weltweiten 24-Stunden-Gebeten und Hilfsprojekten sollen sie darin ermutigt werden, trotz Verfolgung oder Benachteiligung ihren Glauben zu leben, weiterzugeben und die Gemeinde Jesu zu stärken. Das Kampagnen-Symbol zeigt ein leuchtendes Kreuz auf einer Kirche hinter Stacheldraht im Schatten des islamischen Halbmondes. Seit über 20 Jahren unterstützt das überkonfessionelle, internationale Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors Christen in islamischen Ländern mit Bibeln, Schulungen, Hilfe-zur-Selbsthilfe, christlichen TV-Programmen und hilft Gefangenen sowie den Familien ermordeter Christen. Weitere Infos und Anmeldung zum Gebet unter: www.opendoors.de

Über Open Doors

Open Doors wurde 1955 von dem Holländer Anne van der Bijl gegründet, der als "Bruder Andrew" oder "Der Schmuggler Gottes" weltweit bekannt wurde. Legendär sind die Geschichten, wie er mit seinem VW-Käfer Bibeln hinter den früheren "Eisernen Vorhang" schmuggelte. In rund 50 Ländern versorgt das überkonfessionelle Hilfswerk Christen, die aufgrund ihres Glaubens benachteiligt oder verfolgt werden, mit Bibeln und christlicher Literatur, bildet Gemeindeleiter aus, engagiert sich für Gefangene und unterstützt die Familien ermordeter Christen. In der freien Welt hält das Werk Vorträge und Veranstaltungen u. a. in Kirchen und Gemeinden, um für das Thema Christenverfolgung zu sensibilisieren und zum Gebet für die verfolgte Kirche aufzurufen. Die Arbeit von Open Doors Deutschland e.V. wird durch Spenden finanziert. Das Werk trägt das Spendenprüfzertifikat der Deutschen Evangelischen Allianz.

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