Für den Gemeindebrief
Zentralasien

Zentralasien: Verraten, verhaftet, schikaniert

(Open Doors, Kelkheim) – In einem Land Zentralasiens geriet vor Kurzem eine nicht registrierte Hauskirche in das Visier der lokalen Behörden. Aus Sicherheitsgründen kann das genaue Land nicht genannt werden. Doch die Methoden der Polizei und ihre Missachtung der Rechte von Christen verdeutlichen die schwierige Situation der Gemeinde Jesu in diesem Teil der Welt.

Unscharfes zu sehende Personene die beieinander sitzen
Kostbare Gemeinschaft mit erhöhtem Risiko: Hauskirche in Zentralasien (Symbolbild)

Ein willkommener Besucher und viele ungebetene

Der Kontakt entstand durch die sozialen Medien: Ein Mann zeigte Interesse am christlichen Glauben und erfuhr von den heimlichen Treffen der Hausgemeinde. Als Versammlungsort diente die Privatwohnung des Gemeindeleiters, eines asiatischen Missionars. Eines Tages erschien der Mann tatsächlich bei einem der Gottesdienste, doch nach kurzer Zeit verließ er die Wohnung bereits wieder. Dafür traf wenige Minuten später eine Gruppe von 20 Personen ein, darunter Polizisten und Zivilisten, die das Geschehen mit Kameras aufnahmen. Sie dokumentierten die „illegale Versammlung zur Förderung des Christentums, an der auch Ausländer teilnahmen“ – so die Einordnung der Beamten. Alle Teilnehmer wurden zum Büro der städtischen Geheimpolizei gebracht, wo ihre Handys, persönlichen Dokumente und Habseligkeiten beschlagnahmt wurden. Sie wurden gezwungen, ihre Teilnahme an einem illegalen Treffen schriftlich zu bestätigen und zu begründen.

Nach dem Verhör wurden die einheimischen Christen mit dem dringenden Rat freigelassen, sich von den „Verrätern des Islam“ zu trennen, um weitere Konflikte mit dem Staat zu vermeiden. Die Hälfte von ihnen blockierte daraufhin die Telefonnummer der Missionare, während die anderen sich mutig auf die Religionsfreiheit beriefen. Vier Mitglieder der Kirche, darunter ein 1,5-jähriges Kind, wurden zwei Tage lang ohne Essen festgehalten. Die Gruppe wurde bis drei Uhr morgens verhört und unter Druck gesetzt, zuzugeben, dass sie mit ausländischen Geldern eine „feindliche Religion“ förderten.

„Reden Sie woanders über Ihre Rechte!“

Unter den Verhafteten war auch der Pastor einer großen registrierten Gemeinde, der die Hauskirche betreut und gelegentlich besucht. Als er die Beamten auf seinen offiziellen Status und die damit verbundenen Rechte hinwies, entgegneten diese barsch: „Reden Sie woanders über Ihre Rechte; Sie befinden sich in einem autonomen Gebiet, und niemand gibt uns Befehle!“

Nach zweitägiger harter Behandlung durften die Verhörten für eine Nacht zu Hause schlafen, mussten jedoch am nächsten Morgen in das Büro der Geheimpolizei zurückkehren. Dort folgten zwei weitere Tage, in denen sie von 9 bis 21 Uhr verhört wurden. Parallel dazu kündigte der Wohnungseigentümer – mutmaßlich auf Druck der Polizei – den Mietvertrag mit sofortiger Wirkung. Die Familie des Missionars war dadurch gezwungen, am späten Abend nach einer Unterkunft zu suchen.

Trotz dieser dramatischen Erfahrungen sind die verbliebenen Christen entschlossen, an Jesus festzuhalten und das Evangelium in ihrer Region zu verbreiten. Bitte beten Sie für diese Geschwister.

 

 

Weitere Themen

Meldungen

Meldungen zu Zentralasien

Lesen Sie hier aktuelle Nachrichten und persönliche Berichte verfolgter Christen aus den Ländern des Weltverfolgungsindex, und abonnieren Sie unsere kostenlosen Formate.

Eine Mitarbeiterin von Open Doors betet für eine verfolgte Christin

Gebet ist das Erste, um das verfolgte Christen bitten – besonders wenn wir beten, spüren sie unsere Liebe und Unterstützung. Lassen Sie uns auf diese Bitte antworten!

Open Doors Mediathek

Gewinnen Sie Einblicke in die Situation verfolgter Christen – durch Medienformate wie unsere TV-Serie, den Podcast oder das Videomagazin.