Keramat wird eingesperrt, verhört und geschlagen – weil er Christen als Freunde hat. Nach seiner Entlassung will er nicht mehr leben. Erst durch ein Gebet und Jesus selbst findet er wahre Freiheit.
Wie wird der Index erstellt?


Inhaltsverzeichnis
Menschen hinter den Zahlen
Das Leiden verfolgter Christen lässt sich nicht in einer Statistik erfassen. Hinter den Zahlen verbergen sich Millionen Menschen. Jeder Einzelne von ihnen hat seine eigene Geschichte. Dazu gehören oft tiefes Leid, aber auch Mut und Glaubensstärke. Diese persönliche Dimension der gegenwärtigen Christenverfolgung besser erfassbar zu machen, ist das Anliegen hinter der im Folgenden in Kurzform beschriebenen Methodik des Weltverfolgungsindex (WVI).
Laden Sie hier die deutsche Kurzversion oder die englische Langfassung der Methodik herunter. Außerdem können Sie den Fragebogen zum Weltverfolgungsindex (englisch) einsehen und herunterladen.
PDF Methodik PDF Methodik (engl.) PDF Fragebogen
Die Erstellung des Weltverfolgungsindex 2021 wurde vom Internationalen Institut für Religionsfreiheit zertifiziert.
Nahe bei den Christen
Open Doors ist in rund 60 Ländern mit stark eingeschränkter Glaubensfreiheit tätig, um verfolgte Christen geistlich und materiell zu unterstützen. Dies ist zumeist nur im Verborgenen möglich. Durch einheimische Mitarbeiter – eigene oder von Partnerorganisationen – sind wir direkt an der Seite der Christen und Untergrundgemeinden. Das hilft uns, die örtlichen Gegebenheiten und die Situation der verfolgten Christen in ihrem soziokulturellen und religiösen Umfeld besser zu verstehen und die Hilfsprojekte auf ihre Bedürfnisse abzustimmen.
Entstehung des WVI – woher kommen die Informationen?
Für die Erstellung des WVI nutzt Open Doors einen differenzierten Fragenkatalog, der von Fachleuten aus drei Bereichen beantwortet wird: Forschern von Open Doors (in enger Abstimmung mit lokalen Kirchenleitern), Analysten des WVI-Teams sowie externen Experten. Darüber hinaus fließen öffentlich verfügbare Daten und Meldungen zu den fraglichen Ländern ein. Die Auswertung der Informationen erfolgt anhand einer kontinuierlich weiterentwickelten Methodik. Externe Wissenschaftler überprüfen zusätzlich den Entstehungsprozess.
Transparenz schaffen – Ziele des WVI
Mit der Veröffentlichung des WVI verfolgt Open Doors das Ziel, die weltweit herrschende Christenverfolgung in ihrer ganzen Dynamik und ihrem erschreckenden Ausmaß jährlich zu dokumentieren. Dadurch wird Folgendes erreicht:
- Die Verfolgerländer und der Grad der Religionsfreiheit werden öffentlich gemacht.
- Politiker und Medien werden mobilisiert, sich zu engagieren.
- Es wird eine Basis geschaffen, für verfolgte Christen zu beten und zielgerichtet zu helfen.
Der WVI beschreibt die Notlage vieler Christen, wobei der Begriff „Verfolgung“ versucht, eine komplexe Realität abzubilden. Bei der Verwendung des Begriffes „Verfolgung“ lehnt sich Open Doors an die Vorgaben des UN-Flüchtlingshilfswerkes an. Mehr Informationen dazu hier.
Gewalt ist dabei das sichtbarste und am meisten beachtete, aber keineswegs einzige Merkmal von Verfolgung. In kaum einem Land wird dies so deutlich wie bei den Malediven. Auch wenn von dort bislang keine gewaltsamen Übergriffe gegen Christen bekannt werden, rangiert das Land auf Platz 14 des WVI. Die wenigen Christen im Land stehen wegen ihres Glaubens unter derartig massivem gesellschaftlichen Druck, dass ein Ausleben ihres Glaubens nahezu unmöglich ist. In vielen Ländern des WVI stehen die Christen vor ähnlichen Herausforderungen. Sie erleben über einen langen Zeitraum und in allen Lebensbereichen konstanten Druck. Dies kann langfristig sogar zermürbender sein als sporadische Gewalt.
Triebkräfte der Verfolgung identifizieren
Um die Situation der betroffenen Christen zu verstehen und ihnen bestmöglich helfen zu können, arbeiten wir intensiv daran, die Triebkräfte der Verfolgung zu identifizieren. „Islamische Unterdrückung“ ist die mit Abstand bedeutsamste, aber bei weitem nicht die einzige. Auch „Kommunistische Unterdrückung“, „Religiös motivierter Nationalismus“ und „Diktatorische Paranoia“ sind wesentliche Ursachen, um nur einige weitere zu nennen. In den meisten Ländern wirken zudem mehrere dieser Triebkräfte nebeneinander oder verstärken sich sogar gegenseitig.
Analysierte Lebensbereiche
Der Druck auf Christen wird in fünf Lebensbereichen untersucht. Aus der Summe der Punktzahlen für diese fünf Lebensbereiche (jeweils maximal 16,7) sowie der Wertung für Gewalt (maximal 16,7) ergibt sich die Gesamtpunktzahl des jeweiligen Landes auf dem Weltverfolgungsindex. Bei einer Indexpunktzahl von 81-100 Punkten spricht Open Doors von einem „extremen“ Ausmaß von Verfolgung, bei 61-80 Punkten von einem „sehr hohen“ und bei 41-60 Punkten von einem „hohen“ Ausmaß von Verfolgung. Aufgrund der Begrenzung des WVI auf 50 Länder sind 24 weitere Länder mit einem hohen Maß an Verfolgung (mindestens 41 Punkte) nicht auf dem Weltverfolgungsindex aufgeführt.
Eine Aufschlüsselung der Gesamtpunktzahl der unterschiedlichen Länder finden Sie hier oder im jeweiligen Länderprofil.






Schlussfolgerung
Der Open Doors Weltverfolgungsindex soll keine Statistik sein, in der verfolgte Christen hinter nackten Zahlen verschwinden. Jeder Einzelne von ihnen soll in seinem Leid wahrgenommen werden und Trost und Ermutigung erfahren. Der WVI will Anstoß zum Gebet und zur weiteren Unterstützung für alle verfolgten Christen sein.