Nach dem Erdbeben in Nordsyrien

Hoffnung und Hilfe in großer Not

Christen sind weiter auf Gebet und Unterstützung angewiesen

Nach dem verheerenden Erdbeben am 6. Februar 2023 in der Türkei und Syrien sind die Christen weiter auf Gebet und Unterstützung angewiesen, die durch Verfolgung und mangelnde Hilfeleistung doppelt betroffen sind. Unsere Partner vor Ort helfen aktuell durch Nothilfe und langfristig durch Schulungen, Trauma-Seelsorge und Hilfe-zur-Selbsthilfe-Projekte. Mehr zur Situation der Christen und zur Hilfe vor Ort, lesen Sie auf dieser Seite. Wenn Sie die Christen in Syrien finanziell unterstützen möchten, können Sie dies hier tun: 
 

Zur Spende für Syrien

 

Die Liebe Christi zum Ausdruck bringen

Direkt nach dem Erdbeben im Februar fasste Ibrahim Najjar*, einer der Partner von Open Doors im syrischen Aleppo die Situation wie folgt zusammen „keine Häuser, keine Läden, kein Essen“ – und ergänzte: „Die Leute leiden. Wir alle fühlten uns dem Tod sehr nahe.“ Doch obwohl die Christen selbst betroffen waren, taten sie alles, um den verzweifelten Menschen Hilfe und Hoffnung zu geben. Ibrahim erklärte: „Wir wollen durch unsere Taten die Liebe Christi zum Ausdruck bringen.“ 
 

Menschen wird in einer Kirche in Latakia Suppe ausgeschöpft
Essensausgabe in einer Gemeinde in Latakia im Februar


„Die Menschen kamen in die Kirche, damit wir ihnen in dieser schwierigen Zeit helfen konnten", sagt Pastor Abdallah aus Aleppo. Er leitet eine von 287 Gemeinden, mit denen Open Doors in Syrien zusammenarbeitet. Als sogenannte „Zentren der Hoffnung" bieten diese Gemeinden verschiedene materielle und geistliche Hilfsprogramme an. Dank dieser bestehenden Strukturen konnten die Gemeinden in der Nacht des Erdbebens sofort reagieren und wurden zu Anlaufstellen für Schutzsuchende. Menschen, die aus ihren beschädigten Häusern geflohen waren, konnten in den Kirchengebäuden übernachten, bekamen dort zu essen und erhielten Trost und Ermutigung. Lokale Partner von Open Doors versorgten die Gemeinden mit den zusätzlich benötigten Matratzen, Decken, Heizgeräten und Lebensmitteln. So erhielten in den ersten Wochen nach dem Erdbeben 12.300 Personen Unterkunft und Nahrung.

Wiederaufbau in vollem Gange

Zwölf Ingenieure wurden engagiert, um die beschädigten Wohnungen von Christen zu begutachten und die Instandsetzung zu planen. Der Wiederaufbau macht gute Fortschritte: Inzwischen wurden 1.200 Häuser und Wohnungen von diesen Ingenieuren untersucht; 518 wurden wieder bewohnbar gemacht, bei 285 laufen die Renovierungsarbeiten. Insgesamt sollen 2.600 Häuser und Wohnungen wiederhergestellt werden. Außerdem hilft Open Doors mit Mietzuzahlungen für Übergangswohnungen. Etwa 5.000 christliche Familien erhielten darüber hinaus einmalige finanzielle Hilfe für Lebensmittel und Hygieneprodukte; 2.800 Familien werden ein halbes Jahr lang monatlich unterstützt, damit sie für ihren täglichen Bedarf aufkommen können. 
 

Eine Familie in Syrien in einer Wohnung, in der die Möbel zum Teil eingehüllt sind
Eine syrische Familie in ihrem Zuhause, das gerade renoviert wird

 

Dass sie über ihre Kirchengemeinden Hilfe erfahren haben und weiterhin erfahren, ist eine große Ermutigung für viele syrische Christen. Aber auch Nichtchristen haben nach dem Erdbeben über die Gemeinden Hilfe erhalten. Samer ist ein Mitarbeiter eines Zentrums der Hoffnung in Latakia. Christen wie Nichtchristen fanden hier Unterkunft und wurden mit Frühstück und Abendessen versorgt. „Unsere Gemeinde hat alle aufgenommen", sagt Samer. Die bedingungslose Hilfe habe die Menschen aufmerken lassen und zum Nachdenken gebracht. „Die Menschen kommen [jetzt] zur Kirche und hören Gottes Wort. […] Und manche haben angefangen, an Jesus Christus als ihren Retter zu glauben."
 

Die Christen weiterhin durchtragen

Neben der schnellstmöglichen Instandsetzung von Wohnungen und christlichen Kliniken, Schulen und Geschäften planen die Partner von Open Doors etwa 300 neue Projekte zur Existenzsicherung, damit Christen ihren Lebensunterhalt bestreiten und im Land bleiben können.

Aber die Schäden sind nicht nur materieller Art. Das Maß ihrer Leidensfähigkeit ist für viele Christen voll, sie sind traumatisiert und entmutigt. Traumaseelsorge ist deshalb ein Schwerpunkt der aktuellen Arbeit. In den letzten Monaten konnten mit Unterstützung von Open Doors erste Traumaseelsorger ihre zweijährige Ausbildung bereits beenden und lokale Partner veranstalten Freizeiten, bei denen Traumaseelsorge angeboten wird. Dank Ihrer Hilfe konnten auch Sommerlager für mehr als 10.000 Personen (Kinder, Jugendliche und Familien) durchgeführt werden. „Diese Freizeiten waren erfrischend für die Teilnehmer, besonders für die Kinder“, sagte Ibrahim*, einer unserer lokalen Partner. 

Außerdem werden die Zentren der Hoffnung ihre bereits bestehenden Programme in Kinder-, Jugend- und Seelsorgearbeit in den nächsten Monaten ausbauen. Mehr dazu, wie wir langfristig in Syrien helfen, lesen Sie hier.

Angesichts der großen materiellen Not, aber auch der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit bitten die lokalen Partner weiter um Gebet und Unterstützung für die Menschen in den betroffenen Gebieten.

*Name geändert 
 

Bitte beten Sie für die Christen in Syrien:

  • Beten Sie, dass die traumatisierten Christen durch den Heiligen Geist mit Trost, Freude und Hoffnung erfüllt werden.
  • Beten Sie, dass die Christen in ihrem Glauben an Jesus gestärkt und ermutigt werden.
  • Beten Sie, dass Jesus die Christen versorgt und sie auch anderen helfen können.
  • Bitten Sie Jesus Christus, neue Leiter und Mitarbeiter für die Gemeinden zu berufen.

 

Vielen Dank für Ihr Gebet

Unser Gebet macht einen Unterschied – wie viel es unseren verfolgten Geschwistern bedeutet, lesen Sie hier

Syrisches Mädchen in einem Planenzelt mit einer Kiste mit Lebensmitteln von der Kirche

Tragen Sie mit Ihrer Spende dazu bei, dass die Christen in Syrien gestärkt werden. Damit sie im Land bleiben und dort Botschafter von der Hoffnung in Jesus sein können.

Eine syrische Frau steht vor dem Hintergrund eines in sich gefallenes Betonhauses mit Sonnenlicht an der Hauswand

Viele Christen in Syrien sind in existentieller Not. Helfen Sie mit, die Christen in Syrien geistlich und praktisch zu unterstützen, damit sie im Land bleiben können!