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Beistand für Christen auf der Arabischen Halbinsel

Christen muslimischer Herkunft leben Glauben im Verborgenen

(Open Doors) – Bei den regierungskritischen Protestbewegungen auf der Arabischen Halbinsel bittet das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors die einheimischen Christen nicht zu vergessen und für sie zu beten. Da ein Religionswechsel in den betroffenen Staaten nicht ungestraft möglich ist, sind sie gezwungen, ihren Glauben heimlich zu leben.

Jemen: Straßenbild in Sanaa/Open DoorsJemen

Seit zwei Monaten wird der Jemen von Massenprotesten erschüttert. Die Demonstranten fordern den Rücktritt von Präsident Ali Abdullah Saleh. Seit Beginn der "Revolution" mussten viele ausländische Christen, die zumeist als Entwicklungshelfer im Jemen arbeiteten, das Land verlassen oder können nicht mehr einreisen. "Das wirkt sich auch auf die jemenitische Gemeinde im Untergrund aus", so Bruce Peter (Name geändert), der bei Open Doors für den Bereich Naher Osten tätig ist. "Die Ausländer waren für jemenitische Christen muslimischer Herkunft eine wichtige Anlaufstelle bei Glaubensfragen oder in praktischen Angelegenheiten. Ihre Ausreise hinterlässt Lücken. Unklar ist, wann sie wieder in den Jemen zurückkehren können. Sehr belastet werden auch Freundschaften dieser Christen zu einheimischen Geschwistern, die ihren Glaubenswechsel in einer streng muslimischen Gesellschaft verbergen müssen." Auf Apostasie (Abfall vom Islam) steht im Jemen die Todesstrafe. Hinzu kommt, dass sich auch die wirtschaftliche Situation in dem ohnehin sehr armen Land weiter verschlechtert hat. Es wird befürchtet, dass die Terrororganisation Al Kaida an Einfluss gewinnt und es nach einem Rückzug des Präsidenten zu Anarchie kommt. Unter den 23,6 Millionen Einwohner gibt es etwa 6.000 Christen. (Foto: Strassenbild Sanaa/Open Doors)

  • Beten Sie für die ausländischen Christen, die den Jemen verlassen mussten. Möge Gott ihnen und auch den einheimischen Christen über den Verlust hinweghelfen.

Katar

In dem kleinen Land im Nordosten der Arabischen Halbinsel kam es bislang zu keinen größeren regierungskritischen Protestaktionen. Das an Erdöl- und Erdgasvorkommen reiche Land hat etwa 1,4 Millionen Einwohner, überwiegend Ausländer. Open Doors schätzt, dass mehr als 89.000 Christen in Katar leben, zumeist Gastarbeiter aus Südostasien. Unter den Einheimischen gibt es nur einige Dutzend Christen muslimischer Herkunft. Ihre Situation hat sich aufgrund der Proteste im Nahen Osten Berichten zufolge bislang nicht verändert.

  • Beten Sie für die wenigen einheimischen Christen. Ihre Hinwendung zu Jesus Christus gilt als Verbrechen gegen die Umma, die Gemeinschaft der muslimischen Gläubigen. Christen muslimischer Herkunft sind ernster Verfolgung ausgesetzt, sowohl vonseiten ihrer Familien und der Gesellschaft als auch durch die Regierung.

Oman

In dem seit 40 Jahren von Sultan Kabus regierten Oman demonstrieren Menschen für Reformen. Bei Unruhen wurden mindestens zwei Menschen getötet. In Oman leben unter den 2,8 Millionen Menschen etwa 35.000 Christen, überwiegend Gastarbeiter. Open Doors geht von nur einigen hundert einheimischen Christen aus. Auch hier gibt es derzeit keine nennenswerten Veränderungen für die dort lebenden Christen.

  • Beten Sie, dass einheimische Christen Wege finden, wie sie in ihrem Glauben wachsen können. Nicht-muslimische Literatur darf in Oman nicht veröffentlicht werden, daher ist es schwer, an eine Bibel zu gelangen.

Saudi-Arabien: Straßenszene/Open DoorsSaudi-Arabien

Auch in Saudi-Arabien kam es vor einigen Wochen zu öffentlichen Demonstrationen, die das Innenministerium umgehend verboten hat. Beobachter gehen davon aus, dass das Königreich dynamische Proteste wie in den Nachbarstaaten Bahrain und Jemen fürchtet. In dem größten Land auf der Arabischen Halbinsel lebt eine wachsende Zahl einheimischer Christen, doch die Mehrheit von ihnen sind Ausländer. Insgesamt bekennen sich etwa 1,2 Millionen der 25,7 Millionen Einwohner Saudi-Arabiens zu Jesus Christus. (Foto: Strassenszene Saudi-Arabien/Open Doors)

  • Beten Sie für die christliche Gemeinde in Saudi-Arabien, das mit Platz 4 auf dem Weltverfolgungsindex zu den Ländern gehört, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Über christliche Seiten im Internet oder Radioprogramme erfahren Saudis vom Evangelium und zeigen Interesse am christlichen Glauben.