Für den Gemeindebrief

China: Frau eines inhaftierten Pastors bittet um Gebet

(Open Doors, Kelkheim) – Am Morgen des 26. Juni wurde Pastor Huang Yizi, ein bekannter Hauskirchenleiter in der ostchinesischen Provinz Zhejiang, vor seinem Haus in Polizeigewahrsam genommen. Kurz nach seiner Festnahme durchsuchten mehr als zehn Beamte der örtlichen Behörden sein Haus. Nach Angaben seiner Frau, die bei der Durchsuchung anwesend war, beschlagnahmten die Beamten mehrere Gegenstände, ohne ein Verzeichnis der beschlagnahmten Gegenstände vorzulegen, und untersagten ihr, Fotos oder Videoaufnahmen zu machen.

Zahlreiche Kameras in den Kirchen helfen den Behörden bei der Überwachung der Christen (Symbolbild)
Zahlreiche Kameras in den Kirchen helfen den Behörden bei der Überwachung der Christen (Symbolbild)

Seit zehn Jahren behördliche Schikanen, Anklagen, Haft

Am nächsten Tag teilte die Polizei der Frau von Pastor Huang mit, dass er wegen „illegaler Geschäfte“ in Untersuchungshaft genommen worden sei. Nach ihren Angaben wurden etwa zur gleichen Zeit auch vier andere Christen aus verschiedenen Teilen der Provinz Zhejiang festgenommen.

Pastor Huang steht schon seit Jahren unter Beobachtung der Regierung. Vor zehn Jahren wurde er wegen „Versammlung einer Menschenmenge zur Störung der sozialen Ordnung“ zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Hintergrund war, dass er den Protest einiger Christen gegen den von der Regierung betriebenen Abriss von Kirchenkreuzen organisiert hatte. Weniger als einen Monat nach seiner Entlassung wurde er beschuldigt, „Staatsgeheimnisse oder nachrichtendienstliche Informationen zu stehlen, auszuspähen, zu erwerben oder illegal an ausländische Stellen weiterzugeben“, und für fast fünf Monate unter besondere Überwachung gestellt. In den folgenden Jahren wurde er weiterhin von den Behörden überwacht und unter Druck gesetzt.

In einer emotionalen Botschaft, die Pastor Huangs Ehefrau im Internet veröffentlichte, bat sie im Blick auf den jüngsten Vorfall um Gebet für ihren Mann: „Bitte beten Sie weiterhin für Huang Yizi und die anderen inhaftierten Brüder und Schwestern. Möge der Herr ihnen Frieden und Kraft schenken.“

Hintergrundwissen China

In ihrem obersten Bestreben, an der Macht zu bleiben und ihre Herrschaft gegen alle – realen und vermeintlichen – Bedrohungen abzusichern, hat die Kommunistische Partei die Gesellschaft fest im Griff und nutzt maoistische Rhetorik und Ideologie, um die Bürger auf Linie zu halten. Aus Sicht der Partei sind Christen eine Bedrohung, da sie die größte gesellschaftliche, unabhängige Gruppe darstellen, deren vollständige Kontrolle dem Staat nicht gelungen ist. Vorschriften regeln die Online-Treffen der Kirchen, die Orte für religiöse Aktivitäten und sogar die Auswahl der Leiter. Bibel-Apps wurden aus Online-Shops verbannt. Pastoren nicht registrierter Kirchen werden zunehmend mit Anklagen konfrontiert wegen angeblicher Wirtschaftsdelikte, Finanzbetrug oder unter dem Sammelbegriff „Streit schüren und Ärger provozieren“.

Weitere Themen

Länderprofil

Länderprofil China

Weltverfolgungsindex 2025: Platz 15. Im Länderprofil lesen Sie, warum und auf welche Weise Christen in China verfolgt werden und wie sich das konkret in ihrem Leben äußert.

Meldungen

Meldungen zu China

Lesen Sie hier aktuelle Nachrichten und persönliche Berichte verfolgter Christen aus den Ländern des Weltverfolgungsindex, und abonnieren Sie unsere kostenlosen Formate.

Eine Mitarbeiterin von Open Doors betet für eine verfolgte Christin

Gebet ist das Erste, um das verfolgte Christen bitten – besonders wenn wir beten, spüren sie unsere Liebe und Unterstützung. Lassen Sie uns auf diese Bitte antworten!