Für den Gemeindebrief

China: Verbreitung des Evangeliums immer schwieriger

(Open Doors, Kelkheim) – Chinas Christen haben gelernt, auch bei extremer Verfolgung ihren Glauben zu behalten und zu verbreiten. Während der Kulturrevolution von 1966 bis 1976 unter Mao Zedong trafen sie sich oft schon um 4 Uhr morgens, um nicht entdeckt zu werden. Einige beteten und fasteten 10, 20 oder 30 Tage lang. Sie verbrachten Stunden in Gebetsversammlungen und waren geübt darin, durch Fenster und Hintertüren zu fliehen oder sich auf den Feldern zu verstecken, wenn die Polizei kam. Mao ließ Abertausende in Lager und Gefängnisse werfen oder gleich ermorden. Trotz Verfolgung aber wuchs die Gemeinde, von etwas weniger als einer Million um 1960 auf heute fast 100 Millionen.
 

Chinesen halten Smartphones in ihren Händen
Texte von Anbetungsliedern auf dem Smartphone sind für diese Christinnen in China nichts Ungewöhnliches. Wie lange noch?


Systematische Einschränkung des christlichen Glaubens

Nach Mao folgte eine Phase größerer Freiheit für die christlichen Gemeinden. Jedoch seit der Machtübernahme durch Xi Jinping 2013 hat die Unterdrückung und Verfolgung religiöser Gruppen wieder stark zugenommen. Christen dürfen ihren Glauben leben, die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) will jedoch die Inhalte und Ausrichtung des Glaubens und der Gemeinden bestimmen. Wer Jesus über Xi Jinping stellt, muss mit Bestrafung rechnen. Seit 2013 wurden Tausende Kirchen und ihre Einrichtungen geschlossen und einige zerstört. Minderjährigen ist der Zugang zu christlicher Lehre und Veranstaltungen verboten. Der Verkauf der Bibel wird kontrolliert, der Zugang zu Bibel-Apps und christlichen Internetinhalten ist weitgehend blockiert. Kritik an der Regierung wird bestraft, Pastoren müssen die sozialistischen Prinzipien der KPCh verbreiten. Sie sind verpflichtet, die Anpassung der Religion an den chinesischen Sozialismus herbeizuführen. Präsident Xi will die Verbreitung des Evangeliums stoppen und treibt gleichzeitig die Umerziehung der Gesellschaft mit allen Mitteln voran.

Ab dem 1. März wird das Regime mit verschärften Maßnahmen religiöse Information im Internet noch strenger regulieren. Verbreitung christlicher Inhalte sowie die Nutzung des Internets für virtuelle Zusammenkünfte christlicher Gemeinden werden dann nur noch mit einer entsprechenden Lizenz möglich sein. Der Erwerb der Lizenz ist mit hohen Hürden verbunden. Während der Pandemie haben sich viele Gemeinden aufgrund von Versammlungsverboten zu ihren Gottesdiensten und Hauskreisen online getroffen. Inwieweit dies zukünftig möglich sein wird, ist noch nicht abzuschätzen.

Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors hat sich China von Rang 43 im Jahr 2018 auf aktuell Rang 17 verschlechtert. Bitten Sie Jesus um Standhaftigkeit und Weisheit für die Christen im Land.

Nachricht bereitgestellt von Open Doors Deutschland

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