Für den Gemeindebrief

Nigeria: Wir dürfen die Hilferufe nicht ignorieren

(Open Doors) - Die nigerianische Verfassung garantiert Religionsfreiheit. Auch die relativ neue Regierung bekräftigt immer wieder, diese gewährleisten zu wollen. Der Alltag für viele Christen in Nigerias Norden und Mittelgürtel sieht hingegen völlig anders aus. Einer der jüngsten großen Vorfälle: Muslimische Viehhirten des Fulani-Stammes überfielen Ende Februar überwiegend von Christen bewohnte Dörfer der Region Agatu im Bundesstaat Benue und töteten mehr als 500 Menschen, zumeist Christen. Laut Augenzeugen wurden Moscheen und Muslime verschont, Kirchen jedoch zerstört. Tausende Menschen sind auf der Flucht. Aus Furcht vor weiteren Übergriffen wagten die Angehörigen nicht, ihre Toten zu bestatten. Deshalb ist die genaue Anzahl der Ermordeten noch nicht ermittelt.
 

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Open Doors Bericht zeigt systematische Vertreibung der Christen auf

Am 24. Februar veröffentlichte Open Doors den Bericht zu einer Untersuchung im Zeitraum 2000 bis 2014, der für die Scharia-Staaten in Nord-Nigeria erschütternde Zahlen zeigt: Mehr als 11.500 Christen wurden wegen ihres Glaubens ermordet, 13.000 Kirchen zerstört oder geschlossen und etwa 1,3 Millionen Christen sind aus der Region geflohen. Hinter diesen Zahlen steckt unfassbares Leid! Entführungen, Raub, Vergewaltigungen und die Zerstörung von Geschäften und Häusern dienen alle einem Ziel: die christliche Bevölkerung aus dem Norden und dem Mittelgürtel Nigerias zu vertreiben. Mehr als 60% der Christen sind vom Norden in den Mittelgürtel geflohen, wo sie fast ausschließlich von lokalen Kirchen versorgt werden. Doch wie sollen sie mit den erlittenen Traumata umgehen? Wie all jene versorgen, die nichts mehr haben? Die seelische und materielle Not der Geflüchteten ist unermesslich.

"Stärke, was abzusterben droht, damit es nicht auch stirbt" (Offenbarung 3,2)

Bitte beten Sie für die geflohenen wie auch die gastgebenden Christen. Beten Sie, dass der "Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes", unseren Brüdern und Schwestern körperliche und seelische Heilung und Wiederherstellung schenkt.

Bei den Open Doors Tagen am 4. und 11. Juni in Bielefeld und Mainz wird ein Christ aus Chibok, Nigeria berichten. Kommen Sie mit Ihrer ganzen Gemeinde und stellen Sie sich an die Seite der verfolgten Christen - wie auch täglich im Gebet.

Nachricht bereitgestellt von Open Doors Deutschland