Persönliche Berichte
Zentralasien

Zentralasien: Abschiebungen bedrohen afghanische Flüchtlinge

Erste Familien von Hunger betroffen, Christen doppelt gefährdet

(Open Doors, Kelkheim) – Seit einigen Tagen gehen Behörden in Zentralasien verstärkt gegen afghanische Flüchtlinge vor, unter anderem durch Abschiebungen nach Afghanistan. Aufgrund des Umsturzes vor einem Jahr sind auch viele afghanische Christen in die Region geflohen. Unter den Taliban sahen sie keine Lebensperspektive mehr für sich und ihre Familien. Sie brauchen unser Gebet.

Afghanische Flüchtlinge an einer Straße in Zentralasien (Symbolbild)
Afghanische Flüchtlinge an einer Straße in Zentralasien (Symbolbild)

Leben am Existenzminimum – Flüchtlinge nur geduldet

Die Lebensbedingungen für afghanische Flüchtlinge in den Ländern Zentralasiens sind oftmals äußerst schwierig. Das beginnt mit der angespannten Versorgungslage und fehlenden Bildungsmöglichkeiten, gepaart mit knappem und teurem Wohnraum; staatliche Hilfen werden kaum geleistet, wie lange die Afghanen geduldet werden, ist in der Regel unklar. Eine unserer Mitarbeiterinnen berichtet von einem Besuch in der Region: „Sie leben in völliger Ungewissheit. Sie müssen für Miete, Medikamente und Lebensmittel aufkommen, aber sie dürfen nicht [regulär] arbeiten. Also nehmen sie irgendwelche Hilfsjobs an – Einkaufswagen schieben, Gemüse verkaufen –, nur um Geld zu verdienen, damit sie Tag für Tag überleben können.“

Christen droht darüber hinaus große Gefahr, sollte ihr Glaube entdeckt werden – sowohl durch die eigene Familie als auch durch das neue, zumeist islamische Umfeld. Eine Rückkehr nach Afghanistan wäre allerdings noch gefährlicher, da Christen dort um ihr Leben fürchten müssen.

Abschiebungen und plötzliche Kündigungen

Die aktuelle Serie von Verhaftungen und Abschiebungen afghanischer Flüchtlinge nach Kabul hat für große Unruhe unter den übrigen Afghanen gesorgt. Das haben mehrere von ihnen in privaten Gesprächen bestätigt. Einer der Flüchtlinge berichtete, dass zwei seiner Nachbarn am Vortag festgenommen und über die Grenze nach Afghanistan geschickt worden seien. Aus welchem Grund sie eilig abgeschoben wurden, weiß niemand. Viele Flüchtlinge in der Kleinstadt arbeiteten in Geschäften, Cafés und Restaurants. Fast alle diese Stellen wurden am 30. August geschlossen. Einige Flüchtlinge sagen, dass ihr Leben in Zentralasien schon vorher nicht einfach gewesen sei, die Gefahr der Abschiebung sei jetzt ein weiteres Problem für sie.

Viele Flüchtlinge vermeiden mittlerweile, aus dem Haus zu gehen, um einer möglichen Abschiebung zu entgehen. Damit entfällt für sie die Möglichkeit, etwas Geld zu verdienen; darauf sind die meisten jedoch dringend angewiesen. Erste Familien leiden bereits unter Hunger. Die bislang Abgeschobenen hatten nicht einmal die Möglichkeit, die Maßnahmen der Behörden vor Gericht anzufechten. Viele Flüchtlinge haben zudem Angst, offen über das Problem der Abschiebung aus Zentralasien zu sprechen. Sie befürchten, dass sie Schwierigkeiten bekommen könnten, sollten ihre Berichte in die Medien gelangen.

Bitte beten Sie für die afghanischen Flüchtlinge in Zentralasien:

  • Beten Sie um Schutz der Christen vor Entdeckung und Verfolgung.
  • Beten Sie, dass Jesus die Flüchtlinge vor Hunger und Abschiebung bewahrt.
  • Beten Sie darum, dass trotz aller Gefahr die Hoffnung des Evangeliums unter den Flüchtlingen bekannt wird.
  • Beten Sie, dass Gott Gelingen für alle Hilfsbemühungen gibt, die Open Doors und andere Organisationen für die Flüchtlinge unternehmen.

Vielen Dank für Ihr Gebet

Unser Gebet macht einen Unterschied – wie viel es unseren verfolgten Geschwistern bedeutet, lesen Sie hier

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