Frauentage in Berlin und Hamburg

„GOTT.Vertrauen“

Unter diesem Thema fanden die ersten beiden Frauenkongresse in Berlin und Hamburg statt. Margret Meier, Frauenreferentin bei Open Doors, sagte am Anfang dieser beiden Tage: „Niemand kann eine Frau in Schmerz und Leid durch Verlust und Verfolgung besser verstehen und mitfühlen als eine andere Frau.“ Das Ziel dieser Tage war, Frauen mit dem Leben von Christen aus Ländern, in denen Christen Verfolgung erleben, in Berührung zu bringen. Etwa 300 Frauen aus Berlin und dem Umland und 200 aus dem Hamburger Raum vereinten sich im gemeinsamen Hören der Berichte sowie in Anbetung und intensiver Fürbitte in kleinen Gruppen. Die bewegenden Zeugnisse von Sara aus dem Iran, Mary aus Vietnam und Helen aus Eritrea berührten die Herzen aller Teilnehmerinnen.

Geflohen aus dem Iran

Die 29-jährige Sara aus Teheran hat inzwischen in einem europäischen Land Asyl erhalten. Im Iran war sie bereits als junge Frau wegen ihres Glaubens im Gefängnis. Ihre Geschichte sieht sie als Gottes Geschichte mit ihr. Sie berichtet von Wundern in ihrem Heimatland und bekennt: „Egal, was passiert, Gott ist bei mir.“ Jesus habe auch seine Jüngern nicht vor Verfolgung bewahrt, sondern ihnen die Kraft gegeben, hindurchzugehen. Sie, die selbst durch unfassbar Schweres gehen musste und von ihrer Familie getrennt leben muss, verspricht den Frauen in Berlin: „Ich bete für euch, dass ihr so von Gott fasziniert seid, dass ihr nicht anders könnt, als ihm zu vertrauen, ihm zu dienen und ihn zu bezeugen.“

Bibelkurse in Vietnam

Mary, Pastorin und Lehrerin aus Vietnam, leitet in der dortigen Presbyterianischen Kirche die Priscilla-Kurse, die laut Margret Meier eine „kleine Bibel- und Jüngerschaftsschule für Frauen“ sind. Inzwischen haben etwa 1.000 Frauen an ihren Kursen teilgenommen. „Die Bibel verändert ihr Leben, sie werden bessere Menschen und bessere Ehefrauen“, sagt Mary. Sie gäben ihr Wissen zudem in den Bergdörfern im Norden des Landes anschließend an andere weiter. „Das Erstaunliche ist: In den Zeiten der Verfolgung sind viele Gemeinden entstanden“, berichtete Mary. „Bitte betet weiter für mein Land“, wünscht sie sich.

Gefangenschaft in einem Schiffscontainer in Eritrea 

Das war das Schicksal von Helen Berhane, als sie vor etlichen Jahren erleben musste, dass ihre Kirche geschlossen wurde. Sie ist Gospelsängerin und war besonders unter der jungen Generation auf deren Wunsch hin auch weiterhin evangelistisch tätig. Dabei wurde sie von der Polizei gefasst und inhaftiert. Das Urteil lautete: Drei Jahre Gefängnis. Diese Zeit musste sie in Schiffscontainern verbringen, bis sie beinahe gestorben wäre. Unter menschenunwürdigen Umständen nahm sie diese Zeit aus Gottes Hand. Trotz häufiger Schläge und harter Bestrafungen diente sie auch dort den mitgefangenen Frauen. Sie lobte Gott täglich mit ihren Liedern, betete für andere und schrieb kleine Ermutigungsbotschaften auf Zettel. „Jesus in mir war stärker als alles Elend und die Schläge, ich konnte ihn nicht verleugnen“, war das Bekenntnis von Helen. Diese Zeit konnte sie nicht brechen, sondern hat sie stärker gemacht.

Beten, ermutigen, helfen

Die Teilnehmerinnen der Frauenkongresse in Berlin und Hamburg konnten sich am Fotostand ablichten lassen und den Frauen in Vietnam einen persönlichen Gruß mit Segenswünschen senden. „Wenn Frauen beten, geschieht etwas“, ist sich Margret Meier sicher. Die Gebete beeinflussten die Geschicke dieser Welt. Der Aufruf, gezielt für Menschen in anderen Ländern zu beten, gehörte deshalb genauso zu den Kongressen wie die Einladung, unter dem Motto „Frauen laufen für Frauen“ einen Sponsorenlauf zu veranstalten und auf diese Weise ein Frauenprojekt in Vietnam, Ägypten, im Süd-Sudan oder anderswo zu unterstützen. In der Ausstellung waren weitere Zeugnisse von Frauen zu sehen. Auf einem großen Stand „Support Ministry“ waren handwerkliche Sachen ausgestellt, die liebevoll von Frauen hergestellt wurden. Mit vielen Spenden wurden damit Frauenprojekte unterstützt.

Das Fazit von Margret Meier: „Der Segen dieser Tage ist nicht zu ermessen. Gott hat viele Frauen geistlich aufgeweckt und tief angerührt. Die Erkenntnis, wie wichtig das Gebet ist, geht mit.“