Unser weltweiter Dienst

Hilfe zur Selbsthilfe und Nothilfe

Verfolgte Christen haben häufig mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Manche müssen vor Gewalt fliehen und verlieren auf einen Schlag alles, was sie hatten. Wenn Familienväter ins Gefängnis kommen oder sogar getötet werden, müssen ihre Frauen plötzlich allein ihre Familie versorgen. Christen, die in einer auf Stammes- oder Familienstrukturen basierenden Gesellschaft leben, verlieren ihre soziale Absicherung, wenn sie wegen ihres Glaubens von ihrer (Groß-)Familie oder der Gemeinschaft verstoßen werden. In Krisensituationen können sie nicht auf die Unterstützung ihres Umfelds zählen.

So helfen wir – unsere Projekte

Wir helfen immer bedürfnisorientiert. Die jeweilige Notlage bestimmt die Unterstützung.

Unsere Projekte zur Selbsthilfe beinhalten zum Beispiel:

  • Schulungen wie Berufsausbildungskurse und Alphabetisierungskurse
  • Mikrokredite zum Aufbau eines eigenen kleinen Geschäfts oder Handwerksbetriebs
  • Bereitstellung von Saatgut, landwirtschaftlichen Geräten, Vieh

Die Nothilfe, die wir leisten, beinhaltet unter anderem:

  • Lebensmittel
  • Hygieneprodukte und medizinische Güter
  • Zelte und Decken

Das macht Ihre Unterstützung möglich

„Ich hatte die Wahl: Meinen Glauben zu verlassen oder mein Zuhause zu verlassen“, sagt Joyce*. Wie der
indischen Christin geht es vielen verfolgten Christen: Sie werden ihrer Lebensgrundlage beraubt. Open Doors unterstützt sie mit Nothilfe und Hilfe zur Selbsthilfe.

Als die 42-jährige Joyce aus dem Nordosten Indiens begann, Jesus nachzufolgen, reagierten ihr Mann und ihre Schwiegereltern mit Gewalt. Wenn Joyce zur Kirche gehen wollte, schlugen sie sie mit Stöcken. Schließlich warfen sie Joyce und ihren jüngsten Sohn aus dem Haus. Lokale Partner von Open Doors erfuhren davon und unterstützten Joyce mit einem Grundstock an Lebensmitteln, die sie auf dem Markt verkaufen konnte. Daraus ist ein florierendes Geschäft entstanden. Durch den Verkauf von Lebensmitteln kann Joyce sich und ihren Sohn ernähren, Miete und Schulgebühren bezahlen. „Ich danke Jesus für die Hilfe, die er mir durch euch geschickt hat. Sie kam genau zur rechten Zeit“, sagt sie. „Ich bin so glücklich. Mein Geschäft wächst. Ich kann den Zehnten geben. Und ich werde nie vergessen, dass das alles nur wegen Gottes Hilfe so gekommen ist.“

Abdu* aus Nigeria – Hilfe trägt Frucht

Nicht nur Vertreibung, auch Benachteiligung kann Christen in existenzielle Not bringen. Open Doors unterstützt betroffene Christen mit Hilfe zur Selbsthilfe. So erhielten vergangenes Jahr 150 christliche Bauern in Nigeria Bewässerungspumpen für ihre Felder. Abdu* ist einer von ihnen.

Portrait von Abdu
Abdu bekam von Open Doors ein Bewässerungssystem für seine Pflanzen

Er lebt im Bundesstaat Kano, einem mehrheitlich muslimischen Gebiet. Christen werden dort häufig diskriminiert – von ihren Mitmenschen, aber auch von den Lokalbehörden, die ihnen nicht die gleichen Fördergelder zukommen lassen wie muslimischen Bauern. Abdu erzählt: „Weil wir früher keine eigenen Bewässerungsmaschinen hatten, mussten wir immer welche von unseren muslimischen Nachbarn leihen. Sobald sie merkten, dass unsere Pflanzen gut wuchsen, forderten sie die Maschinen zurück. Dadurch mussten wir verfrüht ernten und hatten weniger Ertrag.“ Dank der Pumpe, die er von Open Doors erhalten hat, konnte er seine Ernte mehr als verdoppeln. „Meine Pflanzungen entwickeln sich sehr gut. Wann immer ich sie anschaue, freue ich mich. Ich bin so dankbar“, sagt er glücklich. „Indem ihr uns geholfen habt, habt ihr auch unseren Glauben an Jesus gestärkt.“

*Name geändert

Joaquin aus Mexiko – Nicht allein

Auch der Glaube von Joaquín aus Mexiko wurde durch die Hilfe von Open Doors gestärkt. Der Christ indigener Herkunft hatte sich Mitte 2024 in einer ausweglosen Situation befunden. Weil sich durch sein Zeugnis drei weitere Indigene für Jesus entschieden hatten, gingen die indigenen Anführer massiv gegen ihn vor.

Portrait von Joaquín und seiner Familie
Joaquín erhielt Solarplatten zur Stromversorgung

Joaquín und die anderen Christen wurden faktisch aus dem Leben ausgeschlossen: Ihnen wurden Strom und Wasser abgestellt und ihre Namen aus dem Melderegister gelöscht. Für die Behörden waren sie damit nicht mehr existent – ohne Arbeitserlaubnis, ohne staatliche Hilfe. „Monatelang hatten wir Schwierigkeiten, Essen aufzutreiben“, erzählt Joaquín. Die Not verschärfte sich, als ein Hurrikan ihre Region traf. Von der Nothilfe der Regierung wurden die Christen ausgeschlossen. Doch jetzt erlebte Joaquín Gottes Eingreifen. In den sozialen Medien stieß er auf die Seite von Open Doors Lateinamerika und erfuhr so zum ersten Mal, dass auch andere Christen in Mexiko Verfolgung erleben – und dass es Hilfe für sie gibt. Also schrieb er eine Nachricht an Open Doors. Die Partner vor Ort reagierten sofort: Mehrmals brachten sie ihm und den anderen Christen Hilfsgüter und führten auch eine Schulung zum Umgang mit Verfolgung durch. Ein besonderer Bestandteil der Hilfslieferungen waren Ermutigungskarten, die Christen aus aller Welt an indigene Christen in Mexiko geschrieben hatten (Open Doors Deutschland hatte im September dazu aufgerufen). Zu erfahren, dass er Teil einer weltweiten Glaubensfamilie ist, hat Joaquín enorm ermutigt. „Vielen Dank, dass ihr für uns betet“, sagt er. „Die Leute in unserem Dorf machen sich über uns lustig und sagen: ,Ihr Christen seid nur zu viert, was könnt ihr schon ausrichten?‘ Aber sie verstehen nicht: Wir sind nicht nur zu viert. Es gibt Tausende von uns auf der ganzen Welt.“

Weitere Zeugnisse

Von einem Pritschenwagen werden Hilfsgüter für vertriebene Christen abgeladen.
Helfen in großer Not

„Wir wollen allen danken, die uns durch Gebet und Nothilfe geholfen haben.“

Am 3. Mai 2023 brachen gewaltsame Unruhen im indischen Bundesstaat Manipur aus. Hindu-Nationalisten nutzten einen ethnischen Konflikt, um ihre Agenda voranzutreiben und Christen zu verfolgen. Von der Regierung kam keine Hilfe. Dank Ihrer Unterstützung konnten wir unseren Glaubensgeschwistern in ihrer Not helfen. „Sie brannten unsere Häuser, Kirchen, alles nieder. Einer meiner Freunde wurde auf brutale Weise umgebracht“, erzählt Thang*. „Als ich aus dem Dorf fliehen musste, war ich voller Wut und wollte Rache nehmen, denn ich hatte mir so etwas nicht vorstellen können. Aber als ich ins Flüchtlingslager kam, sah ich die Liebe Gottes durch all das, was Menschen aus aller Welt mit uns geteilt haben. Wir wollen allen danken, die uns durch Gebet und Nothilfe geholfen haben. Bitte betet weiterhin für uns.“ *Name geändert

Einige indigene Christen aus Kolumbien treffen sich in der Sierra Nevada.
Eine Plantage für Christen im Untergrund

„Während wir arbeiten, teilen wir das Evangelium.“

In der Sierra Nevada leben mehrere indigene Völker. Für sie ist es ein heiliger Ort, sie verehren „Mutter Natur“, Ahnen und Geister. Wenn herauskommt, dass jemand aus ihrer Mitte Jesus nachfolgt, wird er geschlagen, gefoltert, eingesperrt, von den Schamanen mit Flüchen belegt oder sogar getötet. Bis auf eine einzige Kirche, die gerade so geduldet wird, nachdem jahrelange Verfolgung sie nicht auslöschen konnte, erlauben die Schamanen im Reservat keine sichtbare christliche Gemeinde. Im Untergrund jedoch existiert ein Netzwerk von indigenen Christen. Aber ihre Treffen sind gefährlich. Als die lokalen Partner von Open Doors davon erfuhren, unterstützten sie Tomás* – einen der indigenen Christen – dabei, eine Plantage für Inka-Nüsse anzulegen. Die Plantage bietet den Christen einen Vorwand, um ihre Siedlungen zu verlassen und sich zum Gottesdienst zu treffen – und immer wieder können sie bei der Arbeit auch vorsichtig von Jesus weitererzählen. *Name geändert

Idi aus Nigeria trinkt Wasser aus dem neuen Brunnen
Zugang zu Infrastruktur

„Papa, wir haben sauberes Wasser in unserem Dorf!“

Im Norden Nigerias werden Dörfer, die von Christen bewohnt werden, häufig bei der Bereitstellung grundlegender Infrastruktur benachteiligt. Auch Idis Dorf hatte keinen Zugang zur Wasserversorgung. Die Frauen und Kinder holten Wasser am nächsten Fluss. Idis Sohn wurde von dem Flusswasser krank. „Der Pastor kam und betete für meinen Sohn. Er sagte: ‚Ich glaube, Jesus wird deinen Sohn heilen und unser Leiden beenden‘“, berichtet Idi. Bald darauf wurde Idis Sohn gesund und unsere Partner sorgten für den Bau eines Brunnens. „Meine Tochter sagte: ‚Papa, wir haben sauberes Wasser in unserem Dorf!‘ Ich war sprachlos. Ein Brunnen! Mein Herz ist voller Freude. Gott ist treu!“

Poh aus Vietnam wurde angefeindet und vertrieben aufgrund seines christlichen Glaubens
Hilfe beim Aufbau eines neuen Lebens

„Ich bin dankbar für dieses Haus.“

Poh* kommt aus einem animistisch geprägten Dorf im Norden Vietnams, wo jeder, der sich von den Traditionen abwendet, als Verräter angesehen und verfolgt wird. Als sich Poh weigerte, an Opferzeremonien teilzunehmen, weil er Christ geworden war, stellte sich das Dorf gegen ihn – sein Vater versuchte sogar ihn umzubringen. So entschlossen sich Poh und seine Frau Mai* dazu, das Dorf zu verlassen. Unsere lokalen Partner halfen ihnen, sich an einem anderen Ort ein neues Leben aufzubauen. Sie unterstützten die Familie beim Kauf eines Grundstücks und beim Bau eines neuen Hauses. *Name geändert

Lucas (Name geändert) aus Myanmar

„Wir dachten, jeder habe uns vergessen, aber diese Decken und Kleider haben uns daran erinnert, dass es immer noch Menschen gibt, die sich um uns sorgen, für uns beten und uns unterstützen.“

Weitere Dienstbereiche

Ein Mädchen sitzt auf vor einem haus auf Treppenstufen und liest ein Buch

Mit Projekten, bei denen Bibeln, Material zum Bibelstudium und Bücher für Kinder verteilt werden, helfen wir dort, wo der Druck oder die Weitergabe von Bibeln verboten ist.

Eine Gruppe afrikanischer Frauen steht auf einer Wiese im Kreis und hält sich an den Händen

Um in Verfolgung standhaft bleiben zu können, ist es wichtig, dass Christen fest in Gottes Wort verankert sind. Deshalb organisieren wir u. a. biblische Schulungen.

Zwei Frauen umarmen sich

Letztendlich geht es uns immer um den Einzelnen – deshalb ist es Teil unseres Dienstes, verfolgte Christen zu besuchen, mit ihnen zu beten und sie zu ermutigen.

Zwei Frauen sitzten nebeneinander auf einem Sofa. Eine der beiden hält ein Mikrofon in der Hand und spricht

Durch die Öffentlichkeitsarbeit in Ländern mit Religionsfreiheit erinnern wir daran, dass mehr als 380 Millionen Christen Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt sind.