Persönliche Berichte

Bangladesch: Todesdrohung für christliche Leiter

Hemel* und Nahid* berichten über tägliche Diskriminierung, weil sie Jesus folgen

(Open Doors) – Am 5. Oktober und am 18. November wurden auf Pastor Luke Sarkar und den Missionar Piero Parolari Mordanschläge verübt. Beide haben überlebt. In der vergangenen Woche erhielten viele christliche Leiter eine SMS mit einer Todesdrohung von islamistischen Gruppierungen: "Eure Zeit in dieser Welt ist zu Ende. Nach fünf Tagen werden wir euch töten, zu jeder beliebigen Zeit und an jedem beliebigen Ort. Durch euer Blut werden wir die islamische Welt retten." Die christlichen Leiter beten zusammen mit ihren Gemeinden um Gottes Schutz.

Anstelle von Religionsfreiheit erleben Christen Benachteiligung und Gewalt

Die Eltern des 21-jährigen Hemel sind ehemalige Muslime, die nun Jesus nachfolgen. So lernte Hemel beide Glaubensrichtungen kennen. "Als Kind ging ich mit meinen Cousins in die Moschee. Mein Vater nahm mich jedoch auch mit zur Kirche und als ich zehn Jahre alt war, schenkte er mir eine Bibel in altersgerechter Sprache. Fünf Jahre später ließ ich mich taufen. Als unsere Verwandten und Nachbarn entdeckten, dass unsere gesamte Familie an Christus glaubte, ächteten und schikanierten sie uns. Das spürte ich auch in der Schule. Ich erhielt trotz guter Leistung schlechte Zensuren, Lügen über mich wurden verbreitet. Junge Männer haben sogar unsere Bananenstauden zerstört. Das alles hat mich sehr bedrückt. Doch dann besuchte ich einen Open Doors-Kurs für Jüngerschaft. Seitdem fühle ich mich richtig gestärkt. Ich verstehe jetzt, dass wir als Christen Salz und Licht sind für die Menschen um uns herum. Auch wenn die Verfolgung anhält, werden wir uns zu Jesus bekennen. Er ist immer bei uns."

Von Regierungsbehörden und Dorfbevölkerung misshandelt

"Von klein auf habe ich erlebt, dass meine Eltern für ihren Glauben an Jesus einen hohen Preis bezahlen mussten", erzählt Nahid. "Mein Großvater nahm unser Land weg. Die Dorfbevölkerung verhängte einen Hausarrest gegen uns und verprügelte meinen Vater so schwer, dass er ins Krankenhaus musste. Wenn meine Mutter das Haus verlassen wollte, hagelte es Beschimpfungen von allen Seiten.

Als ich meinen Ausweis erneuern lassen wollte, warfen mich die Mitarbeiter der Behörde aus dem Büro und schlugen mich, als sie erfuhren, dass ich Christ bin. Zum Glück gelang mir das später bei einer anderen Behörde. Egal, wo ich bin – in der Schule, auf dem Markt oder bei Bekannten – immer werde ich bedroht und gedemütigt. In mir war eine große Bitterkeit gewachsen, bis ich schließlich an einer Schulung von Open Doors für Jugendliche mit muslimischer Herkunft teilnahm. Zum ersten Mal konnte ich wirklich vergeben, mein Groll war weg. Ich ertrage nun das Leid, weil ich erkannt habe, dass Jesus zu mir steht. Bitte betet für mich, dass ich ganz auf Gott vertraue, wenn Verfolgung kommt."

Die kleine christliche Gemeinde sieht sich großem Druck ausgesetzt

Das Evangelium gelangte im 16. Jahrhundert in das Land, das 1971 in einem langen Krieg seine Unabhängigkeit von Pakistan erkämpfte und derzeit auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors auf Platz 43 rangiert, nicht zuletzt wegen beständig zunehmender Gewalt. Christliche Leiter werden massiv bedroht. Die Regierung garantiert zwar laut Verfassung Religionsfreiheit und bekämpft den islamischen Extremismus, der Druck auf die Regierung durch Teile der Bevölkerung, die zu knapp 90% dem Islam folgt, ist jedoch hoch. Auch auf die Gemeinden und mehr noch auf Christen muslimischer Herkunft. Sie brauchen unser Gebet.

*Namen aus Sicherheitsgründen geändert

Danke, dass Sie sich an die Seite der Christen in Bangladesch stellen!

  • Danken Sie Gott für die Standhaftigkeit der beiden Familien angesichts des erlittenen Unrechts. Beten Sie, dass sie weiter im Glauben wachsen.
  • Beten Sie besonders für die christlichen Leiter, dass Gott die Pläne der Verfolger zunichtemacht.
  • Beten Sie bitte auch für die Verfolger, dass sie die Liebe Gottes erkennen.
  • Beten Sie für die bedrängten und verfolgten Christen, dass sie nicht müde oder bitter werden, sondern das Evangelium der Versöhnung verkünden.

Die nächste Gebetsmail erscheint am 2. Dezember 2015.

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