Für den Gemeindebrief

Brunei: Begegnung mit Jesus

(Open Doors, Kelkheim) – „Ich hörte eine Stimme, die mich im Traum rief und sagte: ‚Mein Kind!‘, und ich dachte: ‚Wer würde mich so nennen?‘“, erzählt Sheila*. Sie lebt seit vielen Jahren als Migrantin im stark islamisch geprägten Brunei und berichtet, wie sie schon in ihrer Kindheit erstmals Jesus begegnete. Ihr persönlicher Lebensweg spielt eine wichtige Rolle bei ihrem heutigen Engagement für die Frauen in ihrer Kirche.

Frauen sitzen mit geschlossenen Augen beieinander und halten sich an den Händen
Alle kirchlichen Aktivitäten in Brunei werden überwacht (Symbolbild)

„Ich werde dich nach Hause bringen“

Sheila stammt aus einem Elternhaus ohne Bezug zum christlichen Glauben. Doch jeden Tag kam sie auf ihrem Schulweg an einer Kirche vorbei, auf deren Mauer ein Porträt von Jesus gemalt war. Ihre Neugierde wuchs und brachte sie erstmals in Berührung mit dem Glauben der Christen. Mit 12 Jahren hatte sie einen lebhaften Traum. Darin hörte sie die Stimme eines Mannes, der sie „mein Kind“ nannte. „Ich dachte: ‚Wer würde mich so nennen?‘ Aber als ich mich umdrehte und den Mann ansah, wusste ich, dass er Jesus war.“ Er sah genauso aus wie der Mann auf der Kirchenmauer. „Er legte seine Arme so um meine Schultern“, sagt Sheila und macht eine Geste. „Ich erinnere mich an ein Gespräch mit ihm.“ Einige Zeit später schloss sie sich einer Kirche an und ließ sich schließlich mit 17 Jahren taufen. In der Nacht vor ihrer Taufe hatte sie einen weiteren Traum, in dem Gott in Gestalt einer Taube ihr zusprach: „Du gehörst nicht auf diese Erde, ich werde dich nach Hause ins Paradies bringen.“

 

Persönlicher Zerbruch – und trotzdem im Dienst an anderen

Während Sheilas Glaube wuchs, verschärfte sich die Lage der Christen in Brunei kontinuierlich – besonders seit der Einführung eines neuen Strafgesetzes auf Grundlage der Scharia im Jahr 2014. Der hohe gesellschaftliche Druck auf Christen macht sich schon für die Kinder in der Schule bemerkbar. In dieser Situation sind stabile Ehen und starke Familien von entscheidender Bedeutung. Doch gerade dort erlebte Sheila zusätzliche Belastungen, da ihr Mann ihren Glauben nicht teilte und sie deshalb sogar verbal angriff. Nachdem er ihr mehrfach untreu geworden war, zerbrach die Ehe. Doch selbst nach diesem schweren Schlag hielt Sheila an ihrem Glauben fest und war sich sicher, dass Gott eine Bestimmung für ihr Leben hat.

Aus dieser Gewissheit heraus dient Sheila seit vielen Jahren besonders den Frauen in ihrer Gemeinde: „Ich glaube, dass Gott mich hierhergestellt hat, um den Frauen zu helfen, starke Ehen und starke Beziehungen zu ihren Liebsten aufzubauen.“ Obwohl das Ende ihrer eigenen Ehe für Sheila bis heute eine große Belastung darstellt, leistet sie durch ihren Dienst einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der verfolgten Gemeinde in Brunei. Bitte beten Sie für Sheila und die Christen in Brunei.

*Name geändert

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