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Ehemalige Muslime fürchten um ihr Leben

Mehrere Christen aus dem ostafrikanischen Somaliland fürchten um ihr Leben. Sie werden verfolgt, weil sie den Islam verlassen haben und Christen wurden. Im Norden Somalias - in Somaliland - wurde ein ehemaliger Muslim wegen der Verteilung christlicher Literatur verhaftet. Ein weiterer Konvertit floh vor seiner Familie und der Polizei ins Nachbarland Äthiopien. Somaliland bemüht sich um internationale Anerkennung als unabhängiger Staat. In der islamisch geprägten Region ist die Verbreitung einer anderen Religion verboten. Der Islam ist laut Verfassung Staatsreligion. Auf dem Open Doors-Weltverfolgungsindex steht Somalia auf Platz 5. der Länder, in denen Christen am meisten verfolgt werden. Unter den 8,7 Millionen Einwohnern leben schätzungsweise 5.000 Christen. Die Mehrheit der Bevölkerung gehört dem Islam an. Ehemalige Muslime leben ihren christlichen Glauben meist im Geheimen. Immer wieder werden Christen von Islamisten entführt und teilweise brutal ermordet.

Schande über die Familie gebracht
Wie der Informationsdienst Compass Direct berichtete, wurde Osman Nour Hassan am 3. August verhaftet. Dem 29-Jährigen wird vorgeworfen, in der Ortschaft Pepsi am Stadtrand von Hargeisa an einen muslimischen Jungen christliche Literatur weitergegeben zu haben. Die Familie des Jungen meldete den Vorfall der Polizei. Laut Aussagen einheimischer Christen hätten auch andere muslimische Dorfbewohner christliche Literatur von Hassan entgegengenommen. Zwei muslimische Scheichs hätten Hassan in seiner Zelle auf der Polizeistation aufgesucht, um ihn über den Islam zu belehren. Sie sollen zu ihm gesagt haben: "Du stammst aus einer muslimischen Familie und solltest keine Schande über sie bringen." Hassan erwiderte, dass die christlichen Schriften Lehrmaterial für ihn und andere am Christentum Interessierte seien.

Flucht nach Äthiopien
Einem vor 13 Jahren aus dem Islam zum Christentum konvertierten Somali gelang mit seiner Familie vor vier Jahren die Flucht nach Äthiopien. Doch selbst dort fürchtet Mohamed G. Ali um sein Leben und das seiner Familie. Der in Hargeisa geborene 27-Jährige sagte, seine Flucht werde nicht ausreichen, um seine Familie und Verwandte davon abzuhalten, ihn wegen seines Religionswechsels zu bestrafen. Er berichtete, Verwandte hätten schon einmal seine – damals hochschwangere - Frau entführt. Seine Verfolger würden weiter nach Möglichkeiten suchen, um erneut Fatumo Mohamed mit den vier Kindern zu entführen. Seit seiner Bekehrung zum Christentum überlebte Ali mehrere Anschläge auf sein Leben vonseiten islamischer Extremisten. Im August 2005 flüchtete die Familie nach Äthiopien. Im April 2007 veröffentlichten zwei somalische Zeitungen ein Foto von ihm mit der Aufforderung, binnen 30 Tagen vor einem Bezirksgericht zu erscheinen. Während noch über seinen Asylantrag entschieden wird, hat Ali große Probleme, seine Familie mit dem Nötigsten zu versorgen. Er leidet zudem an einer Knocheninfektion, die zu einer Lähmung führen könnte. Wird sein Asylantrag abgelehnt, fürchtet er um sein Leben: "Doch ich werde weiterhin auf den Schutz Gottes vertrauen, denn selig sind die, welche um seinetwillen verfolgt werden", sagte er.

Quellen: Compass Direct