Nachrichten

Elfenbeinküste: Christen unter Verdacht

Zehntausende auf der Flucht vor Kämpfen

(Open Doors) – Von Tag zu Tag spitzt sich die Lage in der Elfenbeinküste (Republik Côte d'Ivoire) weiter zu. Das westafrikanische Land steht möglicherweise am Rande eines Bürgerkrieges. Immer brutaler werden die Kämpfe, die seit der Präsidentschaftswahl im vorigen November andauern. Täglich gibt es neue Opferzahlen. Mehr als 400 Menschen sollen schon getötet worden sein. Unsere Mitarbeiter in der Elfenbeinküste bestätigten Berichte, wonach auch Christen unter den Opfern sind. Anhänger des ehemaligen Präsidenten Laurent Gbagbo und Getreue des international anerkannten Wahlsiegers Alassane Ouattara kämpfen gegeneinander. Gbagbo will seine Abwahl nicht anerkennen. In diesem blutigen Machtkampf leidet vor allem die Zivilbevölkerung.

Kirchen niedergebrannt

Wie unsere Mitarbeiter aus der Hauptstadt Abidjan unter Berufung auf örtliche Christen berichteten, befürchten ivorische Christen, dass die Krise auch entlang religiöser Linien eskalieren könnte. Christen aus Abidjan seien angegriffen worden. Sie würden mit ihrem Gebet für Frieden Laurent Gbagbo - der sich als Christ bezeichnet - unterstützen, so die Anschuldigung. Vereinzelt hätten islamische Imame dazu aufgerufen, gezielt Christen anzugreifen. Mehrere Kirchen seien niedergebrannt und einige Christen verprügelt worden. Der neue Präsident Ouattara ist Muslim. Von den rund 20 Millionen Einwohnern sind rund 32 Prozent Christen, etwa 40 Prozent sind Muslime.

Große Fluchtbewegungen

Die schweren Kämpfe haben große Flüchtlingsbewegungen ausgelöst. Auch Tausende Christen sind geflohen. Schätzungsweise 40.000 verzweifelte Menschen haben Zuflucht in Kirchen in und um Abidjan gesucht. Es mangelt an der Versorgung von Verletzten oder anderen Not leidenden Menschen. Unsere Mitarbeiter berichteten, dass marodierende Ouattara-Anhänger im Westen des Landes umherziehen. Sie würden töten, plündern und ein Bild der Verwüstung hinterlassen. Viele Menschen seien Richtung Liberia geflohen.

Open Doors steht in Kontakt mit einheimischen Pastoren, die dringend darum bitten, für ein Ende der Gewalt in der Elfenbeinküste zu beten.

Gebetsanliegen:

  • Beten Sie für die Glaubensgeschwister in der Elfenbeinküste. Möge Gott sie in dieser schweren Zeit stärken.
  • Beten Sie für die Hinterbliebenen der getöteten Menschen sowie für die vielen Flüchtlinge.
  • Beten Sie für Sicherheit für unsere Mitarbeiter.
  • Beten Sie für Frieden und ein Eingreifen Gottes, damit sich die Lage im Land wieder stabilisiert.