Persönliche Berichte

Eritrea: 17 junge Christen verhaftet

 

(Open Doors) - Im ostafrikanischen Eritrea ist eine Gruppe von Christen verhaftet worden. Wie das Hilfswerk Open Doors erfahren hat, drangen in den Abendstunden des 5. August Polizisten in ein Privathaus in Keren nordwestlich der Hauptstadt Asmara ein. Die 17 jungen Menschen hatten sich dort getroffen. Eskortiert von Sicherheitskräften mussten die sieben Frauen und zehn Männer zu Fuß zur Polizeiwache in Keren laufen. Der demütigende Marsch vorbei an Passanten, die wegen der Hitze vor ihren Häusern saßen, dauerte etwa 45 Minuten. Augenzeugen berichteten, dass die Verhafteten von einigen lächerlich gemacht wurden. Die meisten der Festgenommenen sind für den Pflichtwehrdienst im Militärausbildungslager Mitire eingeschrieben.

Eine offizielle Anklage gegen die Christen wurde bislang nicht erhoben. Nach Open Doors-Informationen wird die Gruppe auf der Polizeistation festgehalten. Üblicherweise dürfen Familienangehörigen Inhaftierte mit Lebensmitteln versorgen. So weit bekannt ist, wird den 17 Gefangenen der Besuch von Freunden und Verwandten verweigert. Christen in Eritrea, mit denen Open Doors in Kontakt steht, bitten um Gebet für die Inhaftierten.

Hintergrund
Das ostafrikanische Land gehört zu den vorderen Ländern des Weltverfolgungsindex der Staaten, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt und benachteiligt werden: aktuell auf Platz 11. Am 12. Mai 2002 verbot der damalige Informationsminister alle religiösen Aktivitäten nicht registrierter Gemeinschaften, insbesondere evangelikaler und pfingstlerischer Kirchen. Neun Tage später wurden Anmeldeformulare für die Registrierung beim Büro für religiöse Angelegenheiten an Kirchen ausgegeben. Doch jegliche Versuche religiöser Gruppen und Gemeinden, sich registrieren zu lassen, scheiterten. Erlaubt sind seit Mai 2002 nur vier Konfessionen: die Eritreisch-Orthodoxe und die Katholische Kirche, die Evangelisch-Lutherische Kirche und der Islam. Wenngleich der Staat auch ihre Aktivitäten kontrolliert, können diese Kirchen weitgehend ungestraft ihre Gottesdienste feiern. Freie Gemeinden und Hauskirchen ebenso wie Bibelstunden und Gebetstreffen in Privathäusern sind illegal. Jegliche unkontrollierte Anbetung ist strafbar. Hausdurchsuchungen und Festnahmen gehören zum bitteren Alltag für Christen, die sich dennoch treffen. Etwa die Hälfte der mehr als fünf Millionen Einwohner Eritreas sind Christen; überwiegend gehören sie zur orthodoxen Kirche. Die andere Hälfte ist traditionell muslimisch.

Containerhaft für Christen

Schätzungsweise 1.000 Männer und Frauen sind nach Informationen von Open Doors landesweit in Polizeistationen, Militärlagern oder Schiffscontainern eingesperrt. Viele sitzen seit Monaten, manche seit Jahren ohne offizielle Anklage oder Gerichtsverfahren ein. Zahlreiche Gefangene sind bereits gestorben, u.a. an Verletzungen durch Misshandlungen oder in Folge der schlechten Versorgung. Häufig wird die medizinische Behandlung verweigert. Auch die menschenverachtende Inhaftierung in Containern haben viele nicht überlebt. Massiv werden die Gefangenen bedrängt, schriftlich ihren Glauben an Jesus Christus zu widerrufen. Den Informationen nach sind sie auch dort in Metallschiffscontainern eingesperrt und werden hart bestraft.

Beten Sie für die festgenommenen 17 Männer und Frauen aus Eritrea. Vielen Dank für Ihre Ermutigung und Hilfe!

  • Beten Sie, dass Gott die jungen Gläubigen beschützt, und sie die Zeit in Gefangenschaft unversehrt überstehen.
  • Beten Sie für ihre bedingungslose Freilassung.
  • Beten Sie, dass ihre Familien sie besuchen dürfen und die Gefangenen Lebensmittel erhalten.