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Palästinensergebiete

Gazastreifen: Angst vor Kirchgang

(Open Doors) – Im Gazastreifen gehen die Gemeinden durch eine schwierige Zeit. Die Gewaltakte gegen Christen im Mittleren Osten und im Nachbarland Ägypten bleiben auch für die schätzungsweise 2.500 Christen in dem Palästinensergebiet nicht ohne Folgen. Einige gehen aus Angst vor Übergriffen nicht mehr zur Kirche.

Gadil, ein Pastor aus Gaza, berichtete uns: "Die Gewalttaten gegen koptische Glaubensgeschwister in Ägypten haben unsere Gemeindemitglieder verängstigt. Am Sonntag nach dem Angriff auf eine Kirche in Kairo nahmen nur zehn Christen am Gottesdienst teil. Die Menschen haben Angst." Auch die allgemeine Sicherheitslage in Gaza hat sich verschlechtert. "Vor Kurzem wurde wieder gekämpft. Schulen sind aus Sicherheitsgründen nur noch an vier Tagen in der Woche geöffnet", so Pastor Gadil. "Die Jugendgruppe einer der großen Gemeinden von Gaza hat sich seit Februar schon nicht mehr getroffen."

Unter Beobachtung der Hamas

Gazastreifen: Strassenszene mit Kindern/Open DoorsUm gerade jungen Christen dabei zu helfen in ihrem Glauben zu wachsen, bieten Kirchengemeinden daher Glaubenskurse und Schulungen an. Vor zwei Jahren starteten Christen zwischen 15 und 25 Jahren ein Musikprojekt und gründeten einen Chor. Open Doors unterstützt die einheimischen Gemeinden bei ihren Bemühungen, junge Leute zu fördern. Im vergangenen Jahr wurden für Jugendleiter Schulungen durchgeführt. Zwar sind weitere Seminare geplant, doch ist Vorsicht geboten. "Die Hamas-Regierung beobachtet sehr genau, was wir tun", sagt Pastor Gadil. "Vor einigen Tagen haben mir Beamte einen Besuch abgestattet und mich ausgefragt. Das war kein Zufall. Wir sind im Fadenkreuz." Pastor Gadil bittet im Namen der Christen im Gazastreifen um Beistand und appelliert: "Bitte, betet für uns!"

Gebetsanliegen:

  • Danken Sie Gott für die verbliebenen Christen im Gazastreifen, die sich trotz schwieriger Lebensumstände bemühen, nach vorne zu schauen. Danken Sie für die durchgeführten Schulungen.
  • Beten Sie um Schutz vor Übergriffen auf Kirchen und Hausgruppen.
  • Beten Sie, dass weitere Seminare für Jugendliche stattfinden können. Die Regierung beäugt misstrauisch die Versammlungen von Gemeinden.