Für den Gemeindebrief

Gründer von Open Doors ist friedlich entschlafen

(Open Doors, Kelkheim) – Anne van der Bijl, besser bekannt als „Bruder Andrew“, ist am 27.09.2022 gestorben. Der Gründer des christlichen Hilfswerkes Open Doors wurde 94 Jahre alt und lebte bis zuletzt in seinem Haus in den Niederlanden. Sein Glaube und sein unermüdlicher Einsatz für verfolgte Christen prägen den Dienst von Open Doors bis heute.

Anne van der Bijl der „Schmuggler Gottes“ ist im Alter von 94 Jahren gestorben
Anne van der Bijl, der „Schmuggler Gottes“, ist im Alter von 94 Jahren gestorben

Ein Mann des Glaubens, der Bibel und des Gebets

Während einer Polen-Reise im Jahr 1955 anlässlich eines kommunistischen Jugendfestivals in Warschau erhielt Bruder Andrew die Berufung, sich für verfolgte Christen einzusetzen. Sie wurden im damaligen Ostblock hinter dem „Eisernen Vorhang“ aufgrund ihres Glaubens schwer unter Druck gesetzt und fühlten sich von den Christen im Westen vergessen. Da es kaum Bibeln gab, baten sie Bruder Andrew darum, ihnen diese kostbaren Bücher zu bringen. Rückblickend war dies die Geburtsstunde des überkonfessionellen christlichen Hilfswerkes Open Doors. Mit seinem VW Käfer schmuggelte Bruder Andrew in den Folgejahren unzählige Bibeln in die Länder des Warschauer Paktes, was ihm den Namen „Der Schmuggler Gottes“ einbrachte. Immer mehr Christen schlossen sich dem Dienst für verfolgte Christen an, so dass daraus eine weltweite Bewegung entstand.

Bruder Andrew war fast 60 Jahre mit seiner Frau Corry verheiratet, die bereits Ende Januar 2018 verstarb. Gemeinsam hatten sie fünf Kinder und elf Enkelkinder.

„Bruder Andrew war ein Mann des Glaubens, der Bibel und des Gebets. Sein Vertrauen auf Jesus Christus ließ ihn das Unmögliche erwarten und in dieser Erwartung auch große Risiken im Dienst für seine verfolgten Glaubensgeschwister eingehen“, sagt Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland. „Er verließ sich völlig auf die Kraft Gottes, die in der eigenen Schwachheit sichtbar wird. Damit hat er viele tausend Christen, und auch mich selbst, ermutigt, im Dienst für meine verfolgten Glaubensgeschwister Großes zu erwarten – besonders auch durch Gebet.“

Verfolgte Christen im Fokus – Liebe zu Muslimen

Ein Schwerpunkt des Dienstes von Bruder Andrew lag in der islamischen Welt. Er traf dabei auch Leiter extremistischer Gruppen und andere Verfolger von Christen. Auch sie sollten das Evangelium hören. „Wir sind die Botschafter Jesu. Muslime können nicht meinen Erretter lieben, wenn sie nicht zuerst mich lieben. Du wirst vielleicht der einzige Jesus sein, den sie jemals sehen.“ Er bereiste über 120 Länder, auch Kriegsgebiete und abgelegene Regionen, um verfolgte Christen zu ermutigen.

Was als Dienst eines Mannes begann, ist heute ein Werk von weltweit über 1.400 Mitarbeitern in rund 70 Ländern. Die Projekte von Open Doors umfassen Hilfe zur Selbsthilfe, Ausbildung von christlichen Leitern, Engagement für Gefangene, Nothilfe und Trauma-Arbeit, die Bereitstellung von Bibeln und christlicher Literatur sowie die Unterstützung von Familien ermordeter Christen.

Bruder Andrew sagte sinngemäß: „Jeder Christ, der wegen seines Glaubens Verfolgung leidet, sollte von einem Christen unterstützt werden, den Christus mit Freiheit und Ressourcen gesegnet hat.“ Mit dieser Zielsetzung agiert Open Doors deshalb in der „freien Welt“ als ein Sprachrohr für verfolgte Christen und ruft zu Gebet und Unterstützung auf.

Unter www.opendoors.de/bruder-andrew sind weitere Informationen über das Leben des Gründers von Open Doors zusammengestellt. Dort besteht auch die Möglichkeit, sich in ein digitales Kondolenzbuch einzutragen.

Nachricht bereitgestellt von Open Doors Deutschland

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