Bruder Andrew 1928–2022

„Er tat, was er nicht konnte“

Nachruf von Markus Rode

Liebe Leser,

diese Seite ist einem Mann gewidmet, der geglaubt hat, dass man Berge versetzen kann, wenn man nur Glauben an einen großen Gott hat. Bruder Andrew, der Gründer von Open Doors, ist am 27.09.2022 im gesegneten Alter von 94 Jahren heimgegangen. Er hat seinen Lauf vollendet und Generationen von Christen geprägt – als Mann des Glaubens, der Bibel und des Gebets.

Ich erinnere mich noch eindrücklich an ein Gespräch mit ihm. Ich fragte ihn damals angesichts der zunehmenden Christenverfolgung, was denn der Dienst von Open Doors bewirkt habe? Er stellte mir eine einfache Gegenfrage: „Markus, was wäre, wenn wir es nicht getan hätten?“

Bruder Andrew war ein Nachfolger von Jesus Christus. Seine Stärke war das Wissen um seine eigene Schwachheit und einen großen Gott, mit dem nichts unmöglich ist. Bevor er Jesus annahm, war er ein junger Mann, für den es keine Grenzen gab, der den „Kick“ suchte, der auf seine eigene Stärke baute und immer Risiken einging, bis hin zu waghalsigen Himmelfahrtskommandos. All das beschreibt er in seinem Buch „Der Schmuggler Gottes“.

Doch gerade am tiefsten Punkt seines Lebens begegnete ihm Jesus. Von da an war Bruder Andrew nicht weniger radikal als vorher. Er hatte ein neues Leben erhalten, das er jetzt mit großer Hingabe an Jesus und dessen Auftrag führte. Auf die Frage, was er im Rückblick auf sein Leben anders machen würde, antwortete er: „I would be more radical for Jesus“, übersetzt: „Ich würde noch radikaler für Jesus sein wollen.“

Mit dieser Hingabe hat Bruder Andrew seinen verfolgten Geschwistern gedient, sie ermutigt und ist hierfür große Risiken eingegangen. Und er hat ihren Verfolgern das Evangelium verkündigt und Bibeln geschenkt. Aus dem Dienst eines Mannes ist ein weltweiter Dienst für verfolgte Christen entstanden, an dem heute Zehntausende von Christen Teilhaber sind, indem sie ihren verfolgten Geschwistern zur Seite stehen.

Bruder Andrew sagte einmal, dass er sich vorstellen könne, dass auf seinem Grabstein steht: „He did what he couldn‘t“, „Er tat, was er (aus eigener Kraft) nicht konnte.“ Jetzt darf er seinem Jesus gegenüberstehen, dem er mit seinem Leben die Ehre gegeben hat.

 

Unterschrift

Markus Rode
Leiter Open Doors Deutschland

 

 

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