Nachrichten

Indonesien: Kirchengebäude niedergerissen

Feindseligkeiten gegen Christen nehmen zu

 


Zerstörung der Kirche in Indonesien(Open Doors) – Die Christen der Evangelischen Batak Gemeinde in Jakarta sind geschockt, traurig und auch wütend. 150 der etwa 600 Gottesdienstbesucher haben sich am 25. März Arm in Arm singend und betend wie zum Schutz vor ihr Gemeindegebäude gestellt. Der Abrissbagger lässt sich davon jedoch nicht aufhalten. Pastor Adven Leonard Nababan ruft seiner Gemeinde zu: "Wir sind Teil des Leibes Christi!" Der Zuspruch klingt trotzig. Der anwesende Polizeichef Astra erkennt in dem Abriss kein Versagen oder diskriminierendes Verhalten von Seiten der Behörden. (Abrissbagger vor der Batak Gemeinde, Foto Open Doors)

Vermehrt Übergriffe gegen Kirchen in 2012

Seit bereits 13 Jahren versammelt sich die Gemeinde um Pastor Nababan; zuerst in einem Wohnhaus, das aber ist schon lange zu klein. Deshalb hat der Pastor jüngst eine Baugenehmigung beantragt. Die notwendigen 60 Unterschriften der andersgläubigen Nachbarn im Umfeld kamen schnell zusammen und wurden mit eingereicht. In der Gewissheit, alle geforderten Auflagen erfüllt zu haben, begann man mit dem Bau. Denn ein solches Genehmigungsverfahren kann sich in Indonesien lange hinziehen, und der Platzbedarf war groß. 750 Muslime demonstrierten daraufhin Anfang März gegen den Bau. Mit der Begründung, die Unterschriften der Nachbarn seien gefälscht, ordnete die Behörde den Abriss der Mauern an, den sie mit eigenem Abrissteam sogleich durchführte.

Wachsender Einfluss islamischer Extremisten

Bürokratische Hürden und Verzögerungen sind für christliche Kirchen in dem Inselstaat keine Seltenheit. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Anschläge extremistischer muslimischer Gruppierungen auf Kirchengebäude und Christen zu. Die Islamisten verschaffen sich auch politisch mehr und mehr Raum. Am 31. Januar schickte die Staatsanwaltschaft von Sumedang auf West-Java Pastor Bernd Maukar für drei Monate in Haft, angeblich weil er ohne Genehmigung eine Kirche betrieben hat. Pastor Maukar berichtet, dass ihm auf der Polizeiwache ein vorgefertigtes Schuldgeständnis vorgelegt wurde. Da mehrere Mitglieder der Islamic Defenders Front anwesend waren, sah er sich gezwungen, zu unterschreiben. Das indonesische Setara Institut für gesellschaftliche, ethnische und religiöse Toleranz wie auch Human Rights Watch dokumentieren eine erhebliche Zunahme von Gewalttaten gegen religiöse Minderheiten, insbesondere Christen. Indonesien rangiert an 45. Stelle auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors.

Gemeinde lässt sich nicht aufhalten

Open Doors hat von Pastor Nababan erfahren, dass sich die Gemeinde am Sonntag in der Kirchenruine versammeln wird, die weder Dach noch Wände hat.

Bitte stellen Sie sich an die Seite unserer Glaubensgeschwister in Indonesien.
 

  • Danken Sie Gott für die mutigen Christen, die sich nicht einschüchtern lassen.
  • Beten Sie für die Einheit und den Zusammenhalt der Christen und Gemeinden auf den vielen Inseln.
  • Bitte beten Sie um Standhaftigkeit für die Christen, deren Gemeinden im vergangenen Jahr durch Behörden geschlossen wurden.