Persönliche Berichte

Indonesien: Wie können sie Loblieder singen?

Besuch bei zwei wegen "falscher Lehre" inhaftierten Christen

Frau und Tochter eines gefangenen Christen(Open Doors) – Die beiden Brüder Netro und Ipin leben zusammen mit ihren Frauen und Kindern auf West Java, einer vom islamischen Extremismus stark bestimmten Region. Als Nachfolger Jesu waren sie immer bereit, die Gute Nachricht an jeden weiterzugeben, der dafür offen war. Deshalb sitzen sie seit fast zwei Jahren in Haft. Nach ihrer Verhaftung im März 2013 mussten ihre Ehefrauen Alia und Indana samt den Töchtern Debra und Arti aus dem gemeinsamen Haus fliehen, als ein aufgebrachter Mob die beiden Männer zur Polizei schleppte. Sie haben alles verloren. Nun fahren sie gemeinsam mit unseren Mitarbeitern ins mehrere Stunden entfernte Gefängnis.
Auf der Fahrt dorthin loben die Frauen in kraftvollen Liedern die Treue Gottes – unsere Mitarbeiter sind erstaunt. Wie können sie Gott für seine Versorgung danken, wie seine ‚Pläne voll Frieden‘ besingen, wie trotz ihres Verlustes ‚Gottes wunderbare Wege‘ preisen? Dazu kommt die Ungewissheit, wie es ihren Männern im Gefängnis geht. Doch offensichtlich vertrauen sie Jesus vorbehaltlos.

 

Im Gefängnis für das Evangelium und wegen Entheiligung des Islam

Die siebenstündige Autofahrt nehmen die Töchter und ihre Mütter auf sich, um Netro und Ipin für ein paar Minuten zu sehen. Im Besuchsraum treffen wir die beiden. Bedauern sie, dass sie Muslimen das Evangelium verkündet haben? Was würden sie sagen, wenn sie hören, dass Millionen von Christen, die in Freiheit und Sicherheit leben, nicht einmal mit ihren Nachbarn über das Evangelium sprechen? Werden sie erstaunt sein, wenn sie hören, dass ihre entschiedene Nachfolge für viele Christen alles andere als selbstverständlich ist?

Die beiden wirken sehr entschlossen und freudig. Sie nennen uns Namen einiger Mitgefangener. "Es ist schwierig geworden, hier im Gefängnis das Evangelium zu bezeugen. Wir werden aber einen Weg finden. Bitte betet für sie", erklärt Netro. "Mir fällt es schwer, jeden Tag mein Leben ganz in Gottes Hände zu legen. Ich vergesse manchmal, dass ich Ihm gehöre", erzählt er von seinen persönlichen Kämpfen. Er bittet um unser Gebet. Unsere Mitarbeiter sind betroffen.
"Ich kann nicht hinnehmen, dass viele aus meinem Volk Jesus nicht kennen", sagt Ipins Tochter Arti. Wir denken an Jesu Worte: "Und wo ich bin, da wird mein Knecht auch sein. Wenn das Saatkorn nicht in die Erde fällt und stirbt …"

 

DANKE, dass Sie sich an die Seite der verfolgten Christen in Indonesien stellen.

 

  • Danken Sie Gott für die Hingabe von Netro, Ipin und ihren Familien. Danken Sie Gott für seine Treue und grenzenlose Liebe.
  • Beten sie, dass Gott den beiden Christen im Gefängnis offene Türen schenkt.
  • Beten Sie für die Gefängnisinsassen, dass sie das Evangelium annehmen.

Alle Namen im Text wurden aus Sicherheitsgründen geändert