Für den Gemeindebrief
Kenia

Kenia: Die Verwundeten wieder aufrichten

NACHRICHTEN FÜR DEN GEMEINDEBRIEF

(Open Doors, Kelkheim) – In den Jahren 2014 und 2015 nahmen die Angriffe auf die Christen im Nordosten Kenias dramatisch zu. Die islamistische Al Shabaab will an der Ostküste Afrikas ein Kalifat errichten. Bei Überfällen u. a. in Mpeketoni, in Wajir sowie in der Region Mandera wurden Christen von Muslimen abgesondert und regelrecht hingerichtet. Dazu kamen Anschläge auf Kirchen. Am schwersten getroffen wurde die christliche Gemeinde durch den Überfall auf die Universität in Garissa am 2. April 2015, bei dem 147 christliche Studentinnen und Studenten grausam ermordet wurden. Auch 2016 kam es zu blutigen Anschlägen. Kenias Christen sind zutiefst erschüttert. Die 20-jährige Grace aus Mpeketoni hat einen Angriff der Al Shabaab überlebt. Sie beobachtete, wie Kinder und Erwachsene durch die traumatischen Erfahrungen in eine innere Gefangenschaft gerieten. Der Besuch von Gottesdiensten sank rapide. „Unter den Gemeindemitgliedern und ihren Kindern breitete sich große Angst aus.“ Open Doors begann kurz nach den Anschlägen, den Christen der Region mit Traumabegleitung zur Seite zu stehen.

 

Frederick Gitonga aus Kenia
Bild: Frederick Gitonga aus Kenia

 

Die persönliche Würde und Hoffnung wiederherstellen

Pastor Ibsa ist ein erfahrener Leiter, der bereits viele Gemeinden gegründet hat. Er berichtet über seine Begegnungen mit traumatisierten Christen. „Ich habe stets versucht zu helfen, doch mir fehlte einfach das entsprechende Wissen. Bei einigen hat meine ‚Hilfe‘ noch mehr Schmerz verursacht, weil ich die tiefsitzende Auswirkung von Traumata nicht verstand. Manche Leiter bemühen sich sehr, behandeln jedoch Menschen mit traumatischen Erfahrungen, als hätten diese sich etwas zuschulden kommen lassen. Wir dürfen nicht fragen: ‚Was läuft falsch bei dieser Person?‘, sondern müssen fragen: ‚Was ist dieser Person widerfahren?‘.“

Heute schult Pastor Ibsa Traumabegleiter. Zu ihnen gehört Meseret*. „Wie groß ist es, wenn Würde und Hoffnung eines Menschen wiederhergestellt werden“, berichtet sie und davon, wie sie sich Zeit genommen hatte, einer Nachbarin mit all ihrer Furcht und Gebrochenheit zuzuhören. Beide weinten miteinander. Die Heilung hat begonnen. Doch die tief verwundeten Christen brauchen unsere Gebete. Gott wird sie wieder aufrichten.

Hören Sie dazu auch Frederick Gitonga aus Kenia beim Open Doors Tag 2017 am 27. Mai. Er hat den Überfall auf die Universität von Garissa überlebt. Er weiß um die Kraft des Gebets. Kommen Sie - am besten mit Ihrer ganzen Gemeinde - in die Westfalenhallen nach Dortmund und hören über „Gottes verborgenes Wirken“.

*Name geändert

 

Nachricht bereitgestellt von Open Doors Deutschland

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