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Kenia

Kenia: Feuer auf wehrlose Menschen eröffnet

Extremisten werfen Handgranaten in Kirchen – In Gottesdiensten für Christen in Garissa beten

 

(Open Doors) - Wohl überall auf der Welt ist für Christen der Gottesdienst der Höhepunkt der Woche – eine besondere Zeit der Begegnung mit Gott, aber auch mit Glaubensgeschwistern und Freunden. Doch in vielen Ländern werden gerade diese Versammlungen immer wieder zum Ziel von Anschlägen. Das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors bittet daher, an diesem Wochenende in Gottesdiensten besonders um Schutz und Bewahrung für Gemeinden zu beten, die jeden Sonntag dem Risiko eines Angriffes ausgesetzt sind. Ein aktuelles Beispiel sind zwei Kirchen im ostkenianischen Garissa. Fast zeitgleich warfen dort am vorigen Sonntag, dem 1. Juli, mutmaßlich islamische Extremisten Handgranaten in Gemeindehäuser. Der vergangene Gottesdienst wird den Glaubensgeschwistern in Garissa in traumatischer Erinnerung bleiben. Die Angst vor weiteren Anschlägen wird ihre Versammlungen überschatten.

Schutzlos ausgeliefert

Kenia: Nach einem Angriff auf ihre Kirche feiern Christen weiter ihre Gottesdienste/Compass DirectGarissa, eine Stadt von annähernd 60.000 Einwohnern, liegt etwa 190 Kilometer westlich der somalischen Grenze. Hier leben mehrheitlich ethnische Somalis. Es ist Sonntag. Männer, Frauen und Kinder sitzen in dem einfachen, aus Holz erbauten Gemeindehaus der "Africa Inland Church". Plötzlich laute Geräusche. "Es war, als ob Steine auf unserem Dach niederprallen", erzählte Dennis Nzioki, einer der Gottesdienstbesucher, später Open Doors. Aber es waren keine Steine. Die zwei vor den Eingängen der "Africa Inland Church" postierten Polizisten konnten den heimtückischen Angriff nicht verhindern. Sie wurden als erste getötet. Wie Augenzeugen Open Doors berichteten, hatten mehrere Männer die Polizisten vor der Kirche niedergeschossen und ihre Pistolen an sich gerissen. Dann warfen sie Handgranaten in die Kirche und beschossen das Gebäude. In Panik flohen die Christen ins Freie. Doch sie rannten in einen Hinterhalt. Gnadenlos eröffneten die Attentäter das Feuer auf die wehrlosen Menschen. Mindestens 18 Personen starben, darunter auch Kinder. Das kenianische Rote Kreuz sprach später von mindestens 75 Verletzten. Auch in eine drei Kilometer entfernte katholische Kirche warfen Unbekannte Handgranaten aus einem fahrenden Auto. Drei Personen wurden dabei verletzt. (Symbolbild: Gottesdienst einer Gemeinde in Garissa/Compass Direct)

Al Shabaab als Drahtzieher? Hier klicken zum Weiterlesen...

Hinter den Anschlägen wird die islamistische Gruppe Al Shabaab vermutet. Die Miliz terrorisiert in Somalia nicht nur die Bevölkerung. Sie will das Land auch von Nicht-Muslimen säubern und Somalia zu einem islamischen Gottesstaat machen. Dazu spürt sie die wenigen Christen im Untergrund regelrecht auf und tötet sie. Der kenianische Präsident verurteilte die Anschläge in Garissa und kündigte eine "gründliche Untersuchung" an. Der Vorsitzende des obersten Rates kenianischer Muslime sprach den Hinterbliebenen sein Beileid aus und bedauerte, dass es noch zu keiner Festnahme gekommen ist. Premierminister Raila Odinga, der Garissa am Montag besuchte, sieht hinter den Angriffen auf Kirchen eine Taktik terroristischer Islamisten, um Vergeltungsanschläge durch Christen zu provozieren. Zudem seien sie eine Reaktion auf den Einmarsch kenianischer Truppen im Oktober 2011 in Somalia, die dort den Terror der Al Shabaab zu bekämpfen suchte. Seitdem hatte Al Shabaab wiederholt mit Anschlägen gedroht.

Wir bitten Sie, stärken und ermutigen Sie die Christen in Garissa mit Ihrem Gebet und gedenken Sie am Sonntag im Gottesdienst der Opfer und ihrer Familien.

  • Beten Sie für die Familien, die Angehörige verloren haben. Beten Sie für die vollständige Heilung und Genesung der Verletzten.
  • Beten Sie, dass sich die Gläubigen nicht erschrecken lassen von dem Terror militanter Islamisten und sie Muslimen im Allgemeinen nicht feindlich gesinnt sind. Beten Sie, dass Rachegefühle keinen Raum in ihren Gedanken und Taten finden.
  • Beten Sie für die Christen in Somalia, die nur im Untergrund ihren Glauben leben können. Wie viele ihrer Landleute sind auch somalische Christen u.a. vor dem Terror der Al Shabaab in Flüchtlingslager im Norden Kenias geflohen.