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Kenia

Kenia: 'Geht Sonntag nicht zur Kirche!'

Al-Shabaab-Miliz verübt tödliche Angriffe und droht weitere an

 

(Open Doors/World Watch Monitor) – Nach mehreren tödlichen Angriffen im Grenzgebiet zu Somalia ist die Lage im nordöstlichen Kenia extrem angespannt. Islamistische Al-Shabaab-Milizen griffen am 22. November einen Bus an und töteten 28 Christen. Am 2. Dezember verloren 36 christliche Arbeiter in einem Steinbruch nahe der Stadt Mandera bei einem weiteren Angriff ihr Leben. Die kenianische Luftwaffe flog zwischenzeitlich Angriffe auf mutmaßliche Lager der Al Shabaab.

 

Anschlagserie rund um Mandera

Die mehrheitlich von Somalis bewohnte Provinzhauptstadt Mandera liegt im äußersten Nordosten Kenias und grenzt unmittelbar an Somalia.

Am Morgen des 22. Novembers stoppten Bewaffnete den mit 60 Personen besetzten Bus von Mandera nach Nairobi. Sie sonderten Nicht-Muslime von den übrigen ab, um sie dann gezielt zu töten. Ein Al-Shabaab-Sprecher bezeichnete die Opfer später als "Gruppe von Christen, die sich an der Ermordung und Verstümmelung von Muslimen erfreut" hätten. Der Angriff wird im Zusammenhang mit einer kürzlich in Mombasa durchgeführten Polizeiaktion gesehen. Dabei hatten Beamte in vier Moscheen mindestens 350 Menschen festgenommen sowie Waffen, Handgranaten, Benzinbomben und dschihadistische Literatur sichergestellt.

Ein bei Regierungsbeamten beliebter Treffpunkt in der Stadt Wajir, unweit von Mandera, war das Ziel eines weiteren Angriffs am 1. Dezember. Sprengsätze wurden in das Gebäude geworfen und fliehende Besucher beschossen. Dabei kam ein Mann ums Leben, zwölf wurden verletzt.

 

"Verschwindet von hier – und bleibt der Kirche fern!"

Nach dem jüngsten Attentat auf die Arbeiter in einem Steinbruch ist Stimmung in der ganzen Region äußerst angespannt. Öffentliche Verkehrsmittel, die von Somalis betrieben werden, wurden in der Stadt Garissa mit Steinen beworfen und mussten von der Polizei eskortiert werden. An die Christen ergingen unterdessen mündliche Aufforderungen, Garissa zu verlassen. Dabei hieß es unter anderem, die Ereignisse von Mandera seien harmlos im Vergleich zu dem, was Garissa bevorstünde, sollten die Warnungen nicht beachtet werden. Am Sonntag solle man sich von Kirchen fernhalten.

In dem 15 km von Mandera entfernten Steinbruch waren etwa 200 Arbeiter beschäftigt. Überlebende des Angriffs berichten von gezielten Hinrichtungen, die 36 christliche Arbeiter das Leben kostete. Zusätzlich wurde eine unbekannte Anzahl entführt, anderen gelang die Flucht in den Busch. "In der Nähe der somalischen Grenze wird in letzter Zeit viel geschossen; wir können uns draußen nicht mehr frei bewegen. Bitte betet für uns!", so ein Open Doors Kontakt in der Region. "Wir flehen zu Gott, dass es die Entkommenen bis zurück nach Mandera schaffen. Wir kennen viele der Arbeiter und sind sehr betroffen."

 

Wachsender Einfluss von Islamisten

Seit kenianische Truppen im Jahr 2011 nach Somalia eindrangen, um die Al Shabaab zu bekämpfen, kommt es vermehrt zu Übergriffen beiderseits der Grenze. Auch in anderen Bereichen Kenias ist der wachsende Einfluss islamistischer Gruppierungen spürbar. Auf dem Weltverfolgungsindex erschien das Land erstmals im Jahr 2013, aktuell rangiert es an 43. Stelle unter den Ländern, in denen Christen am härtesten verfolgt werden.

 

Bitte beten Sie für Kenia

 

  • Bitte beten Sie um Schutz für die Christen in Mandera und Garissa. Sie befinden sich in einer gefährlichen Lage
  • Beten Sie, dass Gott in dieser Situation seinen Frieden schenkt und mutige Friedensstifter beruft
  • Beten Sie, dass Gott die Angehörigen der Opfer tröstet und mit allem Nötigen versorgt

 

 

QuelleOpen Doors, World Watch Monitor
ÜbersetzerOpen Doors, World Watch Monitor