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Müssen christliche Konvertiten zurück in Verfolgerländer?

Open Doors fordert erneute Prüfung abgelehnter Anträge

(Open Doors, Kelkheim) – Das überkonfessionelle christliche Hilfswerk für verfolgte Christen, Open Doors, fordert eine Neuüberprüfung der abgelehnten Asylanträge von christlichen Konvertiten durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Anlass ist die kürzlich angeordnete Neuüberprüfung zahlreicher Asylentscheidungen wegen des terrorverdächtigen Bundeswehrsoldaten Franco A. Nach Einschätzung von Open Doors haben Mitarbeiter des BAMF den Glaubenswechsel von Konvertiten als „unglaubwürdig“ eingestuft, ohne die dazu notwenige Erfahrung und Qualifikation zu besitzen.

Open Doors wurde von Kirchengemeinden, Organisationen und ehrenamtlichen Helfern über eine Vielzahl von derartig begründeten Ablehnungsentscheiden gegen Christen mit muslimischem Hintergrund informiert. Viele von ihnen sind getauft und engagieren sich aktiv in christlichen Kirchen. Entsprechende Bestätigungsschreiben von Geistlichen wurden bei den Entscheidungen zu wenig beachtet.

Weiter weist Open Doors darauf hin, dass Abschiebebescheide aufgrund mangelhafter Tatsachengrundlagen erstellt wurden und Konvertiten in ihre Herkunftsländer abgeschoben worden seien oder noch abgeschoben werden sollen, in denen ihnen nach islamischem Recht wegen „Abfall vom Islam“ der Tod droht – entweder vonseiten des Staates, extremistischer Gruppierungen oder Gesellschaft und Familie.

Open Doors äußert seine Sorge darüber, dass Prüfer des BAMF Entscheidungen über den Glauben bzw. den Wechsel hin zum christlichen Glauben von Menschen treffen, obwohl sie selbst keine fundierten oder nur geringe Kenntnisse vom christlichen Glauben haben. Das Hilfswerk stellt außerdem fest, dass in vielen Fällen muslimische Übersetzer die Aussagen der Antragsteller über ihren christlichen Glauben in ihrer Übersetzung nicht richtig wiedergeben können oder wollen.

„Wir bitten dringend darum, dem Gutachten der Geistlichen, die solche Asylsuchenden in ihren Gemeinden begleiten, einen wesentlichen Stellenwert in den zukünftigen Prüfverfahren sowie bei den dringend erforderlichen Neubewertungen abgelehnter Asylbescheide von christlichen Konvertiten einzuräumen“, so Markus Rode, Geschäftsführender Vorstandsvorsitzender von Open Doors Deutschland. Um den Forderungen nach Änderungen bei der Anhörung von Asylsuchenden Nachdruck zu verleihen, hat Markus Rode einen Brief an Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière geschickt, der auch der Bundeskanzlerin und dem Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, zur Kenntnis zugeleitet wurde.

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