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Nigeria: 21 Chibok-Mädchen freigelassen

Eltern bangen weiterhin um ihre Töchter

(Open Doors, Kelkheim) – Die islamistische Organisation Boko Haram hat 21 der im April 2014 entführten Mädchen aus Chibok freigelassen. Dies teilte der Sprecher des nigerianischen Präsidenten mit. Nach seiner Aussage wurden die Mädchen der Obhut der nigerianischen Armee in Maiduguri, der Hauptstadt des Bundesstaats Borno, übergeben.

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Treffen mit einem 16-jährigen Mädchen in Yola, das ähnlich wie die Schülerinnen von Chibok von Boko Haram entführt wurde und fliehen konnte

Große Freude, aber auch Sorge

Zweieinhalb Jahre sind vergangen, seitdem mehr als 200 Schülerinnen zwischen 12 und 17 Jahren aus ihrer Schule in Chibok im Nordosten Bornos entführt wurden. Kämpfer von Boko Haram brachten die Mädchen in den rund 200 Kilometer entfernten Sambisa-Wald, wo sich die meisten vermutlich noch immer befinden. Im Mai dieses Jahres gelang der 19-jährigen Amina Ali Nkeki die Flucht aus ihrer Gefangenschaft [Open Doors berichtete].

Pastor Joel Billi, Präsident der Ekeklesiya Yan’uwa Nigeria Church, erklärte gegenüber World Watch Monitor, dass der Großteil der entführten Mädchen von Chibok zu seiner Kirche gehöre. "Ich hätte es schon gefeiert, wenn eine befreit worden wäre. Ich bin sehr, sehr glücklich zu hören, dass 21 von ihnen frei sind", sagte er. Gleichzeitig rief er die Kirche dazu auf, sich mit der Regierung in Verbindung zu setzen, um mehr in die Vorgänge einbezogen zu werden. "Wir wissen nicht, wo sich Amina derzeit befindet. Deshalb stehen wir der ganzen Sache mit gemischten Gefühlen gegenüber."

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Mercy James aus Gwoza war im Sommer 2014 fünf Wochen in der Gewalt von Boko Haram

Starker Druck

Im August hat Boko Haram ein Video veröffentlicht, in dem anscheinend einige der Chibok-Mädchen gezeigt werden, die körperlich schwach und traumatisiert aussehen. Ein maskierter Mann fordert in dem Video im Austausch für die Mädchen die Freilassung islamistischer Kämpfer. Eines der Mädchen bittet ihre Eltern darum, bei der Regierung auf Hilfe zu drängen.

Die Eltern der Entführten leiden schwer unter der Ungewissheit und der Sorge um ihre Töchter. Bei vielen schlägt sich der permanente Stress in gesundheitlichen Problemen nieder, mindestens 18 Elternteile sind daran bereits gestorben. Drei weitere wurden in der Zwischenzeit von Extremisten ermordet.

Quellen: Open Doors, World Watch Monitor

Bitte beten Sie für die Christen in Nigeria!

  • Danken Sie Gott für die Freilassung der 21 Mädchen und bitten Sie ihn darum, dass sie zu ihren Familien zurückkehren können und Heilung erfahren.
  • Bitten Sie Jesus, dass er die Mädchen von Chibok und ihre Eltern tröstet und stärkt und diejenigen befreit, die sich noch in der Gewalt von Boko Haram befinden.
  • Beten Sie für die nigerianische Regierung, dass sie gute Entscheidungen trifft, um zur Rettung und Wiederherstellung der Schülerinnen beizutragen.