Persönliche Berichte

Nigeria: „Grausame Angriffe“ auf Christen angedroht

Kirchen reagieren mit Einschränkungen ihrer Gottesdienste

Korrektur vom 3.12.2021: Die Forderung, alle Kirchen in Zamfara zu schließen, wird in dem Drohbrief an die Christen in Zamfara mit einem Ultimatum von drei WOCHEN verbunden – nicht drei JAHRE, wie zunächst aufgrund der Meldung von Sahara Reporters dargestellt. Wir haben unsere Nachricht entsprechend angepasst und bitten, den Fehler zu entschuldigen.

 

(Open Doors, Kelkheim) – Ein anonymer Drohbrief gegen Christen im Norden Nigerias beschäftigt derzeit die dortigen Kirchen und Sicherheitsbehörden. Die Verfasser kündigen den Christen im Bundesstaat Zamfara „grausame Angriffe“ an, falls sie sich weigern ihre Kirchen zu schließen. Die Christen bitten um unser Gebet.

Seit der Einführung der Scharia in den 12 nördlichen Bundesstaaten Nigerias sind Christen immer mehr zu Bürgern zweiter Klasse geworden.
Seit der Einführung der Scharia in den 12 nördlichen Bundesstaaten Nigerias sind Christen immer mehr zu Bürgern zweiter Klasse geworden

Forderung: Innerhalb von drei Wochen alle Kirchen schließen

Die Nachrichtenwebsite „Sahara Reporters“ berichtete am 29. November über den Drohbrief einer „Gruppe von Kriminellen“ und veröffentlichte Stellungnahmen von Behördenvertretern und einem Kirchenleiter. Nach dessen Auskunft wurde der Brief parallel sowohl an die Christen als auch an eine Reihe von Sicherheitsbehörden geschickt.

Polizeisprecher Mohammed Shehu sagte, dass man von dem Drohbrief wisse: „Ich kann bestätigen, dass ein Drohbrief an die Christen im Bundesstaat Zamfara geschickt wurde, in dem sie aufgefordert wurden, ihre Gottesdienste einzustellen und die Kirchen zu schließen. Tatsächlich hat die Polizei die christlichen Leiter über die Drohung informiert. Der Polizeibefehlshaber hat die Führung der Christian Association of Nigeria (CAN) im Bundesstaat eingeladen, um Sicherheitsmaßnahmen rund um die Kirchen zu besprechen. In diesem Zusammenhang hat die Polizei eine Sondereinheit gebildet, die vor allem an Sonntagen patrouillieren und die Gläubigen schützen soll. Außerdem wurden Mitarbeiter in Zivil eingesetzt, um Informationen zu sammeln und die Hintermänner des Drohbriefes zu entlarven“, so Polizeisprecher Shehu gegenüber Sahara Reporters.

Der ebenfalls von dem Portal befragte Kirchenleiter wollte aus Sicherheitsgründen anonym bleiben. Er schilderte im Gespräch, dass den Kirchen in Zamfara ein dreijähriges Ultimatum gestellt wurde, um alle Kirchen im Bundesstaat zu schließen: „Einige Kirchen sollen bis Ende Dezember angegriffen werden.“ Seiner Auffassung nach stammt die Drohung von einer Fulani-Gruppe; nähere Einzelheiten über die Verfasser sind jedoch derzeit nicht bekannt. Der Kirchenleiter weiter: „Die Polizei im Bundesstaat hat die Christen angewiesen, die Sicherheitsmaßnahmen in allen Gotteshäusern, Pastorenhäusern und anderen christlichen Zentren zu verstärken. Die CAN-Vertretung im Bundesstaat Zamfara hat außerdem alle Kirchen angewiesen, in den nächsten drei Monaten keine kirchlichen Aktivitäten nach 17 Uhr abzuhalten.“

Experte von Open Doors: Drohung „äußerst glaubwürdig“

Unser Teamleiter für die Arbeit in Westafrika, Suleiman M*, bezeichnete den Drohbrief als äußerst glaubwürdig und als sehr besorgniserregende Entwicklung. „In den letzten Wochen hat unser Forschungsteam davor gewarnt, dass die Wahrscheinlichkeit von Angriffen auf Christen in der Weihnachtszeit steigt. Es gibt Grund zu der Annahme, dass sich die Bedrohung auf andere nordwestliche Staaten wie Sokoto, Kebbi, Katsina, Niger und Kano ausweiten wird. Bitte helfen Sie uns, die Nachricht zu verbreiten und beten Sie für unsere Brüder und Schwestern in diesen Regionen.“

Der Bundesstaat Zamfara ist einer der zwölf Bundesstaaten im Norden Nigerias, die nach der Scharia regiert werden.

*Name geändert

Bitte beten Sie für die Christen in Nigeria!

  • Bringen Sie Gott im Gebet den Drohbrief und beten Sie darum, dass er alle Angriffe vereitelt, die derzeit auf die Gemeinden in Zamfara und darüber hinaus geplant werden.
  • Beten Sie, dass die Christen in Zamfara nicht von Angst erfüllt werden, sondern dass Jesus ihnen stattdessen seinen Frieden schenkt.
  • Beten Sie für die Pastoren und Verantwortungsträger der Kirchen um Weisheit und Unterscheidungsvermögen, damit sie die richtigen Entscheidungen treffen.
  • Beten Sie für die Sicherheitsbehörden, dass sie ihre Aufgabe gewissenhaft erfüllen und die Menschen in ihrer Verantwortung schützen können.
  • Beten Sie, dass Gottes Geist unter den Verfolgern der Christen wirkt, gleichgültig was ihre Motive sind: dass sie Jesus erkennen und zu Gott umkehren.

Vielen Dank für Ihr Gebet

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