Persönliche Berichte

Zentralafrikanische Republik: Die Angst überwinden

Pastor Pauls Bibelschule wurde zerstört, jetzt unterrichtet er im Flüchtlingslager

(Open Doors, Kelkheim) – Vor etwa einem halben Jahr wurden im Norden der Zentralafrikanischen Republik erneut brutale Übergriffe auf Christen verübt (Open Doors berichtete). Kämpfer der muslimischen Seleka-Miliz, die vor drei Jahren offiziell aufgelöst wurde, deren Anhänger jedoch weiterhin fast die Hälfte des Landes kontrollieren, hatten am 12. Oktober 2016 Christen ermordet, Häuser zerstört und ein Flüchtlingslager überfallen. Zu den Überlebenden gehören die Pastoren Paul und Enza, die nun in einem Flüchtlingscamp in Kaga Bandoro leben.

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Bild: Pastor Paul vor seiner Hütte

Leben in Angst

Etwa 4.000 Flüchtlinge lebten bereits in diesem Flüchtlingslager, nach den Übergriffen vom 12. Oktober kamen 14.000 weitere dazu. Mit Stroh, Ästen und aus Säcken zusammengenähten Planen haben sie kleine Hütten errichtet, die ein wenig Schutz vor Sonne und Regen, aber kaum Privatsphäre bieten. „Das Leben für die Christen in den von der Seleka kontrollierten Gebieten ist unsicher und von Unterdrückung und Angst geprägt“, berichtet Pastor Enza, dessen Haus und Kirche von den Rebellen zerstört wurden. Etliche Christen leben noch in ihren Häusern, doch sie sind eingeschüchtert und fürchten, irgendeinen Vorwand für weitere Übergriffe zu geben.

„Ich ermutige die Studenten, weiter zu lernen“

Pastor Paul deutet auf zwei Strohhütten – in der einen wohnt seine eigene Familie, in der anderen die seines Bruders. Daneben eine Konstruktion aus Ästen und Stroh: „Das ist meine Kirche.“ Hier leitet er nicht nur Gottesdienste, sondern gibt auch Unterricht. „Ich war Lehrer an einer Bibelschule. Am 12. Oktober hatten wir gerade unsere Pause um neun Uhr, als wir die Seleka-Kämpfer auf das Gelände stürmen sahen. Wir ließen alles stehen und liegen und rannten um unser Leben. Sie haben unsere Sachen gestohlen und mein Haus zerstört. Darin befanden sich auch die Bibliothek und die Kasse.“ Doch Pastor Paul weigert sich aufzugeben. „Ich bin nicht entmutigt. Würde ich sonst diese Kirche bauen? Ich ermutige die Studenten, weiter zu lernen. Wenn wir in dieser Kirche zusammenkommen, lehre ich sie, dass sie das Schuljahr beenden und dass sie nicht aufgeben sollen. Sie müssen ihrem Glauben treu bleiben. Und ja, sie müssen eine vergebende Haltung haben. Gottes Wort lehrt uns nicht zu beten, dass Gott unsere Feinde tötet, sondern, dass er ihre Herzen verändert.“

Danke, dass Sie sich an die Seite der Christen in der Zentralafrikanischen Republik stellen!

  • Danken Sie für Christen wie Pastor Paul und Pastor Enza, die mutig an Jesus festhalten und ihren Dienst fortsetzen.
  • Beten Sie für alle Christen, die durch die Gräueltaten der Ex-Seleka traumatisiert sind – besonders für die Witwen, dass Jesus sie tröstet und sie und ihre Kinder versorgt.
  • Beten Sie um Frieden und Sicherheit für die Christen.
  • Beten Sie, dass Jesus den Seleka-Kämpfern begegnet.

Vielen Dank für Ihr Gebet

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