Persönliche Berichte

Zentralasien: Christen als moderne Nomaden

Die heimlichen Treffen einer Untergrundkirche

(Open Doors) – An vielen Orten der Welt können sich Christen aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich versammeln. Sie treffen sich in kleinen Hausgemeinden, um die Bibel zu lesen, zu beten und Gemeinschaft zu haben. So ist es auch in Zentralasien. In jedem Staat dieser Region gibt es Christen, die heimlich Jesus nachfolgen. Was das in einem Umfeld bedeutet, in dem es keine wahre Religionsfreiheit gibt, erfahren wir von Jokhan.

"Wir sind gezwungen, in den Untergrund zu gehen"

Jokhan (31) ist Pastor einer Untergrundgemeinde in einer zentralasiatischen Großstadt. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Seit fast zehn Jahren folgt er Jesus nach, vor fünf Jahren wurde er Pastor dieser Gemeinde, die aus 25 Christen besteht. Im Laufe der letzten drei Jahre haben sie sich jeden Sonntag an einem anderen Ort der Stadt versammelt. Jokhan erzählt: "Wir treffen uns in den Wohnungen und Häusern der einzelnen Mitglieder unserer Gemeinde, so dass wir nicht die Aufmerksamkeit der Nachbarn oder von Menschen, die uns feindlich gesinnt sind, auf uns ziehen. Wir sind gezwungen, in den Untergrund zu gehen; wenn wir jemals die Möglichkeit hätten, uns öffentlich zu treffen, würden wir davon gewiss Gebrauch machen. Vor drei Jahren beschwerten sich Nachbarn von mir bei der Polizei über uns. Am nächsten Tag durchsuchte die Polizei unser Haus. Sie beschlagnahmten alle christliche Literatur, die ich besaß, und ich musste eine Geldstrafe bezahlen, weil ich angeblich extremistische Schriften gelagert hatte."

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"Die Kirche ist kein Gebäude. Die Kirche ist Gottes Volk!"

Weil die Kirche von den Behörden pausenlos unter Druck gesetzt wurde und die Gemeindemitglieder durch häufige Vorladungen bei der Polizei, ständige Überwachung und Geldstrafen bedrängt wurden, beschloss der Pastor mit seiner Gemeinde, die regelmäßigen Treffen an wechselnden Orten stattfinden zu lassen. Pastor Jokhan erinnert das an den Lebensstil seiner Vorfahren: "Unsere Vorfahren waren Nomaden. Freiheit bedeutete für sie sehr viel. Aus diesem Grund zogen sie immer wieder von Ort zu Ort. Außerdem glauben wir, dass die Kirche kein Gebäude und keine Institution ist. Die Kirche sind wir, die Kirche ist in unseren Herzen, wo Jesus Christus lebt. Die Kirche ist Gottes Volk! Egal, wo wir sind, wir sind glücklich, weil Jesus bei uns ist", erklärt Jokhan.

Danke, dass Sie sich an die Seite der Christen in Zentralasien stellen!

  • Danken Sie Jesus für Gemeindeleiter wie Pastor Jokhan. Sie lassen ihre Gemeinde in schwierigen Zeiten nicht im Stich, obwohl sie anderswo ein einfacheres Leben haben könnten.
  • Beten Sie für Pastor Jokhans Untergrundkirche und die anderen verfolgten Geschwister in Zentralasien. Christen werden oft unter Druck gesetzt und ihre Aktivitäten mit Geldstrafen geahndet.
  • Beten Sie, dass die Christen unter diesen erschwerten Bedingungen neue Wege und Möglichkeiten finden, Gott und den Menschen in Zentralasien zu dienen und das Evangelium weiterzugeben.