Laden Sie als Gemeinde einen unserer Referenten ein und hören Sie bewegende Berichte und informative Vorträge über verfolgte Christen.
Der 63-jährige Chala* aus Äthiopien kämpft immer wieder mit den Tränen, als er von dem wohl schlimmsten Tag seines Lebens erzählt. "Ich konnte meinen Kindern nicht helfen, als sie mich am meisten brauchten." Chala fühlt sich mitverantwortlich für den Tod seiner beiden Kinder.
Der 2. Dezember 2008 unterschied sich nicht von anderen Tagen. Die Arbeit auf dem Feld war getan und der alleinerziehende Vater genoss mit seinen Söhnen Giduma (7) und Elias (13) und der Tochter Chaltu (12) erschöpft das Abendessen. Als einzige christliche Familie in seinem muslimisch geprägten Dorf bekommt er häufig zu spüren, dass den anderen sein Glaube an Jesus ein Dorn im Auge ist. Auch andere Christen der Gegend, darunter ehemalige Muslime, werden verfolgt: Im Oktober 2006 brannten radikale Muslime eine Kirche und etliche Häuser von Christen nieder und töteten 12 Menschen. Chala bewachte damals das Gelände der Kale Hiwot Kirche, in der er ein engagiertes Mitglied ist. Seit 14 Jahren lebt er in seinem Dorf und ist Jesus trotz Schikane und Isolation treu geblieben. Auch sein Haus zündeten die bislang Unbekannten damals an.
Als die Nacht hereinbrach, machte sich Chala mit dem 13-jährigen Elias auf, um draußen auf dem Feld Wache zu halten und die Hirseernte vor Fraßfeinden wie Schweinen und Affen zu schützen. Sie achteten von einem Aussichtspunkt aus auf jedes Geräusch und Rascheln. Kurz nach Mitternacht vernimmt er aus der Ferne ein Rufen. "Ich hörte Chaltus verkrampfte Stimme. ‚Papi, hilf mir", erzählt er. Zu der Zeit brannte seine Hütte aus Holz und Stroh bereits lichterloh. Giduma und Chaltu waren eingeschlossen, sie schrien um Hilfe, doch niemand kam. Als Chala völlig außer Atem bei der Hütte ankam, "hat das Feuer fast das ganze Haus verzehrt. Ich trat die Tür ein, konnte aber vor Rauch nichts sehen". Der 7-jährige Giduma ist bereits tot. Er bekam Chaltu zu fassen und brachte sie aus der Hütte. Herbeigeeilte Gemeindeleiter fuhren mit ihr sofort ins Krankenhaus. Doch die 12-Jährige erlitt so starke Verbrennungen, dass sie nicht überlebte.
Wer die Hütte angezündet hat, ist noch unbekannt. In einer Nacht verlor der 63-Jährige zwei Kinder, sein Haus mit den drei Kälbern, zwei Zentner Getreide, zehn Zentner Mais und Ackerbaugeräte. Zudem machten sich Affen und Schweine noch über die Hirseernte auf dem Feld her. Tage zuvor fand er einen seiner beiden Ochsen – möglicherweise vergiftet – in einem Gebüsch. Seine Gemeinde sorgte für eine provisorische Unterkunft bei Christen, die sich nun um die beiden kümmern. Chala sorgt sich um Elisa: "Er stand vor der Hütte und hat mitangesehen, wie wir seine Geschwister herausbrachten. Bitte betet für seine Seele. Ich möchte ihn nicht auch noch verlieren."