Hoffnung für Christen in Irak & Syrien

Projekte im Nahen Osten

Projekte:  Perspektiven für den Nahen Osten

 

„Bitte, probiert das Brot!“

Bäckerei

 

Geduldig wartet Ghazan am Fenster der Bäckerei mitten im irakischen Erbil auf den nächsten Kunden. Er bietet uns das traditionelle irakische Brot („Samoon“) an. Sieht man, wie geschickt der Familienvater bei der Arbeit ist, könnte man denken, er sei schon sein ganzes Leben Bäcker. Doch der Schein trügt.

„In meiner Stadt in der Ninive-Ebene besaß ich ein Transport-Unternehmen“, erzählt Ghazan. „Wir hatten ein gutes Leben, bis der IS kam und uns zur Flucht zwang.“ Ghazan vermisst sein Zuhause, seine Kirche und sein Geschäft. Auch für seine Familie mit den drei Kindern waren es schwierige Monate. „Es war hart, meine Familie von ihrem Zuhause vertrieben zu sehen. Aber ich danke Gott, dass meine Familie noch bei mir ist.“

Als Ghazan in Erbil ankam, hatte er nichts mehr. „Ich konnte keine Arbeit finden, hatte kein Einkommen und die Miete für unsere Wohnung war sehr hoch.“ Dann bot ihm eine Kirche eine leitende Position in einer Bäckerei an, die von Partnern von Open Doors errichtet worden war. Ghazan nahm die Stelle sofort an. Auch wenn er nicht so viel verdient wie früher und hart arbeiten muss, ist er froh, dass seine Familie nicht in einem Flüchtlingscamp leben muss.

Geduld – das ist das Wertvollste, was Ghazan aus seiner Lage gelernt hat. „Ich bin Christ und Jesus lehrt uns, geduldig zu sein. In dieser Situation gibt es keinen anderen Weg, als geduldig zu sein; diese Situation hat uns gezwungen, uns in Geduld zu üben.“

Ghazan hat mit Unterstützung von Open Doors eine Zukunftsperspektive für das Leben am neuen Ort erhalten. Doch bei zehntausenden christlichen Flüchtlingen ist der Bedarf an Möglichkeiten zur Einkommenssicherung weiterhin groß. Erschwerend kommt hinzu, dass viele der Arabisch sprechenden Christen aus Mossul und Umgebung die kurdische Sprache nicht beherrschen und die wirtschaftliche Lage im Kurdengebiet sowieso äußerst angespannt ist. Zum Teil erfahren Christen auch Diskriminierung bei der Vergabe von Arbeitsplätzen.

Unsere Geschwister sind also weiterhin dringend auf unsere Unterstützung angewiesen. Bitte helfen Sie mit, dass noch mehr Mikrokredite und Zuschüsse zum Aufbau neuer Existenzen vergeben werden und somit viele vertriebene Christen ihre Familien wieder selbst versorgen können.

 

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