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Achmed sollte sterben

Nachdem Achmed aus dem Norden Nigerias Christ wurde, erklärten ihn seine Verwandten zum Verbrecher. Seinen richtigen Namen dürfen wir nicht nennen. Der 18-Jährige ist untergetaucht, denn er weiß, dass seine Verfolger nicht eher ruhen werden, bis er zum Islam zurückkehrt oder sie ihn getötet haben.

Nigeria - mit seinen 148 Millionen Einwohnern die größte Nation Afrikas - ist ein Schwerpunktland der dreijährigen Open Doors-Gebets- und Hilfskampagne "Gefährlicher Glaube" für Christen in der islamischen Welt. Während der Süden des westafrikanischen Landes christlich dominiert ist, leben im Norden überwiegend Muslime. Einem Muslim ist es nicht erlaubt, seinen Glauben zu wechseln. Zwölf Bundesstaaten haben dort das islamische Recht (Scharia) eingeführt. Die Christen dort haben gelernt, vor Gericht, in der Schule, bei der Arbeit oder in der Gesellschaft keine faire Behandlung zu erwarten. In muslimischen Krankenhäusern werden sie abgewiesen. Viele haben den Norden verlassen. Bibeln oder christliche Literatur sind kaum zu bekommen.

Bezahlte Hinrichtung

Auch Achmed floh aus seinem Elternhaus in den Süden Nigerias. - "Heute lebe ich im Untergrund, weil ich Christ bin", beginnt er seine Lebensgeschichte. "Bevor ich mich bekehrte, habe ich getrunken und gestohlen, aber seit ich Christus gefunden habe, hat sich mein Leben völlig verändert. Ein Pastor lehrte mich heimlich die Bibel. Eines Tages verriet ein Freund meinen Verwandten, dass ich nicht mehr dem Islam folge. Polizisten kamen und verprügelten mich. Sie sperrten mich ein, folterten mich mit Tränengas und drohten, sollte ich meinem neuen Glauben nicht abschwören, mich an einem Baum zu erhängen. Doch Gott gab mir die Kraft, standhaft zu bleiben. Mein Onkel, der im Sudan lebt, erfuhr von meiner Bekehrung und sagte den Polizisten am Telefon, er werde Geld schicken, um Männer zu bezahlen, die mir die Kehle durchschneiden würden. Bei einer günstigen Gelegenheit gelang mir die Flucht aus dem Gefängnis."

In Sicherheit

Nach einer beschwerlichen Reise erreichte Achmed eine Stadt im Süden und fand nach langem Suchen und mancherlei Ablehnung Zuflucht bei Christen. Auf die Frage, was er sich für seine Zukunft wünscht, antwortet er mit fester Stimme: "Ich möchte das Wort Gottes mehr kennen lernen und Pastor werden. Mein Wunsch ist, dass ich zu meinen Leuten zurückgehen und ihnen das Evangelium verkündigen kann."