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Ägypten: Die junge Generation in der Zerreißprobe

Krawalle und Hoffnung

 

(Open Doors) – Mehr als 10.000 junge Christen kamen vom 3. bis 5. Oktober etwa 110 km nördlich von Kairo zu einem außergewöhnlichen Treffen zusammen. Was sie dazu bewegte war nicht etwa ein Popstar, auch keine berühmte Musikband oder ein Superstar aus Sport oder Film, sondern ihre große Sehnsucht, dass Gott ihr Land Ägypten segnen möge. Von überall waren sie angereist, allein aus dem südlichen Landesteil etwa 3.000. Letztere wurden vor Ort untergebracht und versorgt. Die anderen 7.000 Beterinnen und Beter fuhren jeden Tag zu dem Treffen, um von 10 Uhr morgens bis 20 Uhr abends gemeinsam Gott zu suchen und anzubeten.

Wasserströme in der Wüste

Der Ort des Treffens lag mitten in der Wüste. Unser Beobachter berichtet, wie sehr bald Ströme von Tränen flossen, als die 13- bis 30-jährigen Christen Gott aus tiefstem Herzen anbeteten. Viele waren gekommen, um ihre Hingabe und ihren Glauben an Jesus Christus zu erneuern und zu befestigen. Etwa 2 Millionen weitere Teilnehmer verfolgten das Treffen via Internet und Satellitenübertragung. "Eines habe ich vom Herrn erbeten; danach trachte ich: zu wohnen im Haus des HERRN alle Tage meines Lebens, um anzuschauen die Freundlichkeit des HERRN und nachzudenken in seinem Tempel." Dieser Vers aus Psalm 27 stand wegweisend über den Tagen in der Wüste. Beständig waren Rufe nach Jesus zu hören. Gemeinsame Zeiten der Anbetung und des Gebets wechselten sich ab mit biblischen Botschaften. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fuhren gestärkt, ermutigt und voller Freude zurück an ihre Wohnorte. Gott ist mächtig am Wirken in Ägypten.

Freude triumphiert über Zorn

Ein völlig anderes Szenario war wenige Tage später am 12. Oktober auf dem Tahrir Platz in Kairo zu beobachten. Dort trafen mehrere tausend wütende Anhänger und Gegner von Präsident Mursi aufeinander und lieferten sich erbitterte Straßenschlachten. Das Gesundheitsministerium sprach anschließend von über 100 Verletzten. Auslöser der Krawalle waren einige der jüngsten Entscheidungen von Präsident Mursi, der nun seit 100 Tagen im Amt ist. Zeitgleich mit den Ausschreitungen versammelten sich etwa 1.200 Christen in einer Kirche nahe dem Tahrir Platz. Sie kamen, um Jesus anzubeten und für das Wohl ihres Landes zu beten. Ihre freudigen Gesänge übertönten das Geschrei der frustrierten und zornigen Protestierenden. Der Pastor las den versammelten Christen aus der Apostelgeschichte vor, um sie zu ermutigen, sich durch Bedrängnis und Verfolgung nicht die Freude rauben zu lassen. Die Gemeinde betete: "Herr, heile unser Land. Offenbare dich allen Menschen unseres Volkes." Die Freude, die vor zweitausend Jahren die Herzen der Jünger erfüllte, stärkt und erquickt die Herzen der Christen in Ägypten heute.

Bitte beten Sie für die Christen in Ägypten

  • Danken Sie dem Herrn für das Gebetstreffen von mehr als 10.000 jungen Christen. Lassen Sie uns einstimmen in ihre Gebete und uns so hinter sie stellen.
  • Bitte beten Sie weiter für notwendige Veränderungen im Land, besonders für den Schutz der Christen im Land.
  • Beten Sie für die Leiter aller Kirchen, dass sie in der Einheit des Glaubens weiter mutig Gottes Liebe vorleben und verkünden.