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Angriffe auf Christen in mehreren Bundesstaaten

Etwa 50 Hindu-Extremisten stürmten im zentralindischen Madhya Pradesh eine Kirche und verprügelten den Pastor und dessen Familie, darunter zwei Kinder. Der Vorfall in der Beersheba-Kirche ereignete sich am 14. Juli. Die Anhänger der hindu-nationalistischen Organisationen Rashtriya Swayamsevak Sangh (RSS) und Bajrang Dal (Jugendflügel des Hindu-Weltrats) beschädigten Musikinstrumente der Gemeinde und nahmen Bücher und ein Mobiltelefon mit. Das Ehepaar wurde leicht verletzt und erstattete Anzeige.

Am 24. Mai griffen zehn radikale RSS-Anhänger Pastor Ramesh Mandevey in Dewas auf dem Heimweg von einem Besuch eines Christen an. Dem Gesamtrats indischer Christen (GCIC) zufolge ließen sie den verletzten Mann bewusstlos auf der Straße liegen. Er erstattete Anzeige. Bislang kam es zu keiner Festnahme.


Indien/Bundesstaat Karnataka: Pastor verhaftet wegen Zwangsbekehrung
Im südwestindischen Karnataka verhaftete die Polizei mehrere Polizisten. Sie wurden wegen Zwangsbekehrung von Hindus angezeigt. Der Vorfall ereignete sich am 12. Juni in Renuka Lodge. K. Nagaraj, Pastor einer Hauskirche, hatte eine mehrtägige Gebetsversammlung organisiert, an der Pastoren und weitere Christen teilnahmen. Gegen Mittag stürmten 20 Männer das Haus. Sie beschuldigten die Christen, Hindus zu bestechen, damit sie zum Christentum übertreten. Die Männer schlugen auf die Gruppe ein und brachten sie zur Polizeistation. Verletzte wurden zur ärztlichen Behandlung entlassen. Pastor Nagaraj und seine Frau blieben in Haft. Erst nach Intervention des Gesamtrats indischer Christen kam das Paar frei.


Indien/Bundesstaat Karnataka: Polizei schließt apostolische Kirche
Die Polizei hat am 7. Juni in Davanagere im südwestindischen Karnataka eine Apostolische Kirche geschlossen. Die Gemeinde soll ohne Genehmigung ihre Gottesdienst feiern. Dem Gesamtrat indischer Christen zufolge hatten das Dorfoberhaupt und Hindu-Extremisten deswegen Ende Mai ein Gebetstreffen unterbrochen. Der Pastor sagte den Männern, er habe die notwendige Genehmigung dafür vom Dorfoberhaupt erhalten. Dieser bestritt das und beschuldigte die Gemeinde, Hindus zwangsbekehren zu wollen. Am 31. Mai erhielt der Pastor die Mitteilung über die Rücknahme der Kirchenlizenz. Am folgenden Sonntag wies die Polizei die Gemeindemitglieder aus der Kirche. Die Gemeinde wurde geschlossen.


Indien/Bundesstaat Assam: Baptistengemeinde verwüstet
Im ostindischen Bundesstaat Assam verwüsteten zehn radikale Hindus vom Vishwas Hindu Parishad (Hindu-Weltrat) eine Baptistenkirche in Jorhat. Der Vorfall ereignete sich am 31. Mai. Die Töchter des Pastors mussten umgerechnet 73 Euro Strafe zahlen. Der Pastor war zuvor am 8. Mai wegen angeblicher Zwangsbekehrung von Hindus verhaftet worden. In Haft wurde der inzwischen entlassene Pastor misshandelt. Den Frauen wurden per Telefon "schlimme Konsequenzen" angedroht, wenn sie ihre christlichen Aktivitäten nicht einstellen.


Indien/Bundesstaat Andhra Pradesh: Prediger angegriffen und verhaftet
Aufgrund einer Beschwerde wegen Zwangsbekehrung wurde im süd-ostindischen Bundessstaat Andhra Pradesh ein Pastor verhaftet. Der Vorfall ereignete sich am 7. Juni in Hyderabad. Laut der Evangelischen Allianz Indien war Pastor David Raju von einheimischen Christen in Mangalagiri zu einem Predigdienst eingeladen worden. Dort versammelten sich etwa 20 Hindu-Extremisten. Sie verprügelten den Pastor und beschuldigten ihn der Zwangsbekehrung sowie der Verteilung von christlichen Traktaten. Später schleppten sie ihn zu einer Polizeistation. Dort wurde er über Stunden festgehalten. Kirchenleiter erreichten nach Verhandlungen ein Übereinkommen mit den Hindus. Dabei wurde dem Pastor die Erlaubnis erteilt, christliche Versammlungen in der Gegend fortzusetzen. Zudem sagten die Christen, sie hätten den Angreifern vergeben.

Quelle: Compass Direct/Übersetzung Open Doors Deutschland