Persönliche Berichte

Bangladesch: Hetzkampagne erschüttert christliche Gemeinschaft

Drohungen, unerwünschte Besuche und verleumderische TV-Sendungen

(Open Doors, Kelkheim) – Im Norden Bangladeschs haben islamische Extremisten eine regelrechte Hetzkampagne begonnen, um Christen muslimischer Herkunft zur Aufgabe ihres neuen Glaubens zu zwingen. Abraham*, ein lokaler Partner von Open Doors, berichtet: „Im Moment suchen sie regelmäßig zwei Mal am Tag diese Christen zuhause auf und bedrängen sie, ihrem Glauben an Jesus abzuschwören. Wenn sie sich weigern, drohen sie, ihnen etwas anzutun. Aus Angst vor Verfolgung und Folter haben bereits etwa acht Familien ihren Glauben an Jesus aufgegeben.“

Neue Perspektiven: Ein ehemals muslimisches Ehepaar bei einem Seminar über Kindererziehung nach christlichen Prinzipien
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Christen am „Online-Pranger“

Die Vorfälle ereignen sich im nördlichen Teil von Bangladesch, wo eine Gruppe von „Maulanas“ (muslimische Religionsführer und Gelehrte) in Zusammenarbeit mit lokalen politischen und religiösen Führern gezielt ehemalige Muslime unter Druck setzen, die sich dem christlichen Glauben zugewandt haben. Betroffen sind über 160 Familien von Christen in der Region. „Die Maulanas haben die Muslime in der Umgebung aufgefordert, die Christen zu meiden, [aus der Gemeinschaft] zu verstoßen und vollständig zu isolieren“, schildert Abraham die Situation. „Sie haben alle örtlichen Moscheen und lokalen Anführer angeschrieben und gesagt, es sei ihre Verantwortung dafür zu sorgen, dass die Christen ihrem Glauben abschwören und zum Islam zurückkehren. Sie haben auch Namen und Adressen der Christen aufgelistet.“ Um den Druck auf die Christen zusätzlich zu erhöhen, filmen die Extremisten sie bei ihren Besuchen und verbreiten die Aufnahmen anschließend über ihren Onlinesender, Khutbah TV. „Das ist für die Christen sehr beschämend und gefährlich“, kommentiert Abraham.

Unterstützung aus dem ganzen Land – für die Extremisten

Lokalen Partnern von Open Doors zufolge hat ein ehemaliger Pastor – ebenfalls ein früherer Muslim – seinen Glauben an Jesus öffentlich verleugnet und ist zum Islam zurückgekehrt. Er hilft den Maulanas nun dabei, die anderen ehemaligen Muslime zu identifizieren. „Er hat dieser Gruppe berichtet, wie Christen das Evangelium verbreiten und Menschen zum Glauben an Jesus führen. Seine Berichte enthalten viele falsche und negative Aussagen über Christen. Der Bevölkerung wird so ein sehr schlechter Eindruck von Christen vermittelt.“ In den öffentlichen Videos werden Christen immer wieder beleidigt und fälschlich beschuldigt, Geld zu erhalten, wenn sie Jesus annehmen.

Abraham weist darauf hin, dass die Aktionen der Maulanas breiten Zuspruch aus der muslimischen Gemeinschaft erfahren. „Für diese ‚große religiöse Werk‘ werden sie von Muslimen aus dem ganzen Land ermutigt und unterstützt.“ Wer bei seinem christlichen Glauben bleibt, zahlt einen hohen Preis, wie Abraham weiter schildert: „Diese Christen können nicht auf den Markt gehen, können keine Dinge kaufen und verkaufen oder ihrem Beruf nachgehen. Die Maulanas sind von Markt zu Markt, von Geschäft zu Geschäft gegangen und haben den Muslimen gesagt, dass sie den Christen nichts verkaufen sollen.“

Einer der Betroffenen, Anand*, schildert seine Situation: „Ich habe einen Laden auf dem örtlichen Markt, der meine einzige Einnahmequelle ist. Ich werde von den Muslimen bedroht, meinen Laden nicht zu betreten. Seit Wochen kann ich nicht in meinen Laden gehen. Ich weiß nicht, ob meine Sachen noch dort sind oder nicht, und ich habe kaum noch zu essen. Ich bin der einzige Christ in meiner Familie, und meine Familienmitglieder setzen mich unter Druck, von meinem Glauben an Jesus abzulassen. Ich weiß nicht, was ich tun soll.“

Partner von Open Doors konnten über 80 Familien inzwischen Nahrung und andere Hilfsgüter zukommen lassen, doch sie bitten dringend um Gebet für alle Betroffenen.

*Namen geändert

Bitte beten Sie für die Christen in Bangladesch:

  • Beten Sie um ein Ende der Hetzkampagne; beten Sie, dass Jesus die Situation übernatürlich zum Segen verwandelt.
  • Beten Sie um Versorgung der betroffenen Familien, sowohl im Blick auf die äußeren Nöte als auch mit Trost und Ermutigung.
  • Beten Sie besonders für die Christen, die dem Druck nachgegeben und ihren Glauben verleugnet haben: dass Jesus ihnen in seiner Gnade begegnet und sie neu zu ihm finden.
  • Beten Sie für die Verfolger: dass der Heilige Geist sie überführt und Gottes Güte sie zur Umkehr bewegt.

Vielen Dank für Ihr Gebet

Unser Gebet macht einen Unterschied – wie viel es unseren verfolgten Geschwistern bedeutet, lesen Sie hier

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