Persönliche Berichte

Bhutan: Ungewöhnliche Begegnung im Gefängnis

In einer dunklen Gefängniszelle lernt Tandin, Gott in allem zu vertrauen

(Open Doors) – Pastor Tandin hatte es immer als Vorrecht betrachtet, den Christen in seinem Land Gottes Wort bringen zu dürfen – auch wenn das wegen der weiten Strecken oft anstrengend war. Nun lagen noch sieben Stunden Autofahrt mit seinem Kollegen Mon Thapa vor ihm, dann würde er nach einem langen Seminar endlich seine Frau Nengboi und ihre drei gemeinsamen Söhne wieder in die Arme schließen können. Doch wenige Stunden später saß er im Gefängnis. Er versuchte gefasst zu klingen, als er mit seiner Frau telefonierte: "Dies ist vielleicht das letzte Mal, dass ich dich anrufen kann." Nengbois Stimme bebte, als sie antwortete: "Gott wird dich beschützen."

Von Furcht und Zweifel zu Dank und Glauben

Im März 2014 wurde Pastor Tandin zusammen mit Pastor Mon Thapa verhaftet (Open Doors berichtete). Im September fällte das Gericht sein Urteil: 3 Jahre und 11 Monate Gefängnisstrafe für Tandin, während Mon Thapas kürzeres Strafmaß zur Bewährung ausgesetzt wurde. "Andere hatten mir gesagt, wer Gottes Willen tut, ist am sichersten Ort der Welt. Ich fühlte mich nicht sicher, sondern verlassen." Tandins Gedanken drehten sich im Kreis, während er nachts in seiner kalten Zelle wachlag: "Warum all das? Hätte ich nur …!" Er versuchte zu beten. Da hörte er in sich eine Stimme: "Ich habe dich befreit." Er hob erstaunt seine Hände im Gebet und sah plötzlich einen großen Engel, der ihn an der Hand nahm und aus dem Gefängnis führte. Als er ein ‚Amen‘ murmelte war die Vision zu Ende.
Weitere Monate und viele Gerichtstermine verstrichen. Tandin rang sehr mit sich selbst. Er wollte festhalten an dem, was Gott ihm gezeigt hatte; wie aber stand es um seine Familie? Im Gebet verstand Tandin schließlich, dass er auch diese Sorge in Gottes Hand legen sollte. "Meine Familie gehört dir", antwortete er.

Im Januar 2015 entschied das Gericht von Samtse im Berufungsverfahren, das ursprüngliche Strafmaß auf zwei Jahre und vier Monate oder gegen Zahlung einer Geldstrafe von umgerechnet 1.400 Euro in eine Bewährungsstrafe umzuwandeln. Als er nach Monaten der Haft wieder gemeinsam mit seiner Familie am Frühstückstisch saß, erfüllte ihn ein Gedanke: "Alles ist Dein, oh Herr!"
Während sich die Christen in den Städten meist ohne Bedrängnis seitens der Behörden in Privathäusern versammeln können, besteht nach wie vor keine Möglichkeit für Gemeinden, sich registrieren zu lassen oder Kirchen zu bauen.

DANKE, dass Sie sich an die Seite der Christen in Bhutan stellen.

 

  • Danken Sie für Gottes Eingreifen im Leben von Mon Thapa und von Tandin. Beten Sie bitte für die beiden und ihre Familien
  • Beten Sie, dass die beiden Pastoren trotz der jüngsten Verhaftungen und Verurteilungen nicht aufhören, Gottes Wort zu verkünden
  • Beten Sie für die Christen im Land, dass Gott ihnen bei dem König und den Behörden Gunst schenkt