Für den Gemeindebrief

China: „Unser Glaube ist gewachsen“

(Open Doors, Kelkheim) – Die Bedrängnis der Christen in China hat seit Einführung der neuen Religionsgesetze am 1. Februar 2018 zugenommen; dabei werden die neuen Regulierungen in den Provinzen unterschiedlich konsequent und schnell umgesetzt. So ist verschiedenen Behördenvertretern die wertvolle Tätigkeit der christlichen Gemeinden über deren soziales Engagement hinaus bekannt und sie scheuen davor zurück, hart gegen die Gemeinden und deren Leiter vorzugehen.

In einem Gespräch mit Christen im Land hat Open Doors erfahren, dass die Christen Maßnahmen ergriffen haben, das Evangelium weiterhin zu verbreiten.
 

Gebet in China
Bild: Gebet und Vorbereitung auf Verfolgung in China (Herunterladen: Foto in höherer Auflösung)

Minihauskreise und kreative Wege, um Jugendliche Gottes Wort zu lehren

Die Christin Bai Yahui* aus Zentralchina berichtet, dass die Polizei in ihrer Region alle Hauskirchen geschlossen und Pastoren gewarnt habe, weitere Treffen abzuhalten. Die Pastoren müssten auf Anrufe der Polizei hin jederzeit Bericht geben über ihre Aktivitäten. Die Anrufe kämen zu jeder Tages- und Nachtzeit. „Wir stehen unter hoher Anspannung, aber unser Glaube ist gewachsen. Wir streben mehr denn je danach, dass die Christen in der Region fest im Glauben stehen und kompromisslos an Jesus festhalten. Wir haben Minihauskreise gegründet und so sind mehr Männer und Frauen als Leiter involviert. Bei einem regionalen Pastorentreffen wurde gesagt, dass, falls ein Hauskirchenleiter verhaftet wird, sofort ein anderer seinen Platz einnimmt. Wir beschlossen auch, der Polizei mit Respekt und Liebe zu begegnen, auch wenn sie Gewalt gegen uns ausübt, um Namen anderer Christen von uns zu erfahren.“

Pastor Titus* hat viele Jahre mit jugendlichen Christen gearbeitet. Dies ist nun verboten. Er berichtet: „Anfangs war ich frustriert, dass die Regierung unsere Arbeit beendet hat oder beenden will. Jetzt habe ich erkannt, dass Gott uns auf diese Weise mit denen zusammenbringt, die wirklich Hunger nach ihm haben und Jesus um jeden Preis nachfolgen wollen.“ Und: „Weil manche Jugendliche aus Furcht nicht zu den Treffen kommen, haben wir neue Wege für Gemeinschaft entwickelt. Dabei nutzen wir dann jede Gelegenheit, um füreinander zu beten und uns gegenseitig das Wort Gottes zuzusprechen, das uns stark macht und Hoffnung schenkt. Der Zusammenhalt und die gegenseitige Liebe sind erstaunlich.“

Auf dem aktuellen Weltverfolgungsindex belegt China Rang 27. Bitte beten Sie für die Brüder und Schwestern dort, besonders für die Leiter der Gemeinden.

*Namen aus Sicherheitsgründen geändert

Nachricht bereitgestellt von Open Doors Deutschland

 

Buch-Tipp: Ein Pastor, der in China wegen seines Glaubens etwa 15 Jahre in Haft verbringen musste, berichtet im Buch „Bis zum Äußersten“ davon, wie Jesus ihn im Gefängnis getröstet und gelehrt hat, fest im Glauben zu stehen.

 

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