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Die drei im Iran Ende Januar verhafteten Christen wurden auf Kaution freigelassen. Wie der Informationsdienst Compass Direct berichtete, wurden der aus dem Islam zum Christentum konvertierte Jamal Galishorani am 8. Februar und seine Frau Nadereh Jamali einige Tage zuvor entlassen. Am 21. Januar verhaftete die Polizei die beiden sowie den Armenier Hamik Khachikian, der ohne Anklageerhebung ebenfalls entlassen wurde. Iranische Christen und Rechtshilfeorganisationen hatten befürchtet, das Ehepaar könnte wegen "Apostasie" (Verlassen des Islams) angeklagt werden, was in der schiitisch-islamischen Republik mit Tod bestraft werden kann.
Auf dem aktuellen Weltverfolgungsindex des Hilfswerks für verfolgte Christen Open Doors belegt der Iran Platz 3, der Liste der Länder, in denen Christen weltweit am meisten verfolgt werden. Die Galishoranis sowie Khachikian gehören der Assemblies of God an, einer offiziell eingetragenen Kirche. Sie sollen in ihren Privathäusern Bibelstudien durchgeführt haben. Einem Informanten zufolge ist ihre Festnahme Teil der verstärkten Schikane von Christen im Iran. Viele Iranische Christen glauben, dass die Festnahmen im Januar ein Zeichen für den Beginn eines neuerlich harten Vorgehens der Regierung gegen Christen sind.
Mögliche Apostasie-Anklage
Wie Compass Direct erfuhr, könnte Mahmoude Azadeh, seit August 2008 in Mashhad in Haft, bei einer gerichtlichen Anhörung am 12. Februar mit Apostasie-Vorwürfen konfrontiert werden, u. a. wegen der Gründung einer Hausgemeinde und der Verbreitung des Evangeliums. Der 55-jährige Christ wurde bei einer Durchsuchung seiner Hauskirche in Nishapur verhaftet. Zwei Monate lang befand er sich in Einzelhaft. Fünf weitere mit ihm Festgenommene wurden bereits freigelassen.
Übertriebene Bekehrungszahlen
Im Jahr 2008 gab es 73 dokumentierte Verhaftungen von iranischen Christen. Für das laufende Jahr wird eine noch höhere Zahl von Festnahmen erwartet. In diesem Frühjahr finden im Iran Wahlen statt. "Das Regime will möglicherweise die Christen weiter einschüchtern", so ein Informant gegenüber Compass Direct. Negativ auf die Situation der Christen würden sich auch übertrieben geschätzte Bekehrungszahlen auswirken, die die iranische Kirche verstärkt in die Öffentlichkeit bringt. "In den USA behauptete etwa ein Geistlicher, dass im Jahr 2008 allein 800.000 Iraner Christen geworden sind", hieß es. Eine derartig hohe Zahl von Konvertiten aus dem Islam betrachte die Regierung als echte Bedrohung. Dabei würden jedoch viele Iraner Symbole anderer Religionen wie des Zorastrismus oder Kreuze als Zeichen der Ablehnung des Regimes tragen.
Quelle: Compass Direct