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Gefangene Christen im Iran nicht vergessen

 

Immer wieder müssen wir von Verhaftungen Christen im Iran berichten. Häufig wissen die Angehörigen nicht, wo sich die Gefangenen aufhalten oder wie es ihnen geht. Von einigen fehlt jede Spur. Bitte beten Sie für die Gefangenen im Iran.

Pastor gefoltert

Vor Kurzem wurden wieder Christen verhaftet, darunter der assyrische Pastor Wilson Issavi. Er soll im Gefängnis gefoltert worden sein. Die iranische Regierung wirft dem 65-Jährigen die Bekehrung von Muslimen vor. Am 2. Februar wurde Issavi in Isfahan, 335 Kilometer südlich der Hauptstadt Teheran verhaftet. Er war gerade zu Gast in der Wohnung eines Freundes. Dort hatten sich Mitglieder einer Hausgemeinde versammelt. Issavi wurde in der Vergangenheit häufig vom Staatssicherheitsdienst vorgeladen und über seine kirchlichen Aktivitäten vernommen. Als seine Frau Medline Nazanin ihn vor Kurzem im Gefängnis besuchen durfte, bemerkte sie Folterspuren an ihrem Mann, berichtete Farsi Christian News Network (FCNN). Sicherheitsleute sagten ihr, dass ihr Mann wegen seiner Aktivitäten hingerichtet werden könnte. Bei der Verhaftung wurden zunächst auch alle anderen Anwesenden festgenommen. Sie kamen bis auf dem Pastor und seinen Freund wieder frei. Issavi ist der Pastor der evangelischen Gemeinde Kermanshah in Isfahan, die seit 50 Jahren dort existiert. Am 2. Januar wurde die Gemeinde polizeilich versiegelt. Die Mitglieder treffen sich fortan in privaten Wohnungen. Die Assyrer sind eine traditionelle Glaubensgemeinschaft, die bereits etliche hundert Jahre vor dem Einzug des Islams im Iran existierte. Schätzungen zufolge gibt es dort 10 000 bis 20 000 assyrische Christen. Schätzungsweise 250.000 Christen leben im Iran; mehrheitlich armenisch-orthodoxe Gläubige.

Ehepaar verhaftet

Gebet brauchen auch Hamid Shafiee und seine Frau Reyhaneh Aghajary. Die Christen muslimischer Herkunft wurden am 28. Februar von Polizisten in Isfahan verhaftet. Reyhaneh Aghajary war gerade mit einer Gruppe von Christen allein zu Hause. Die Polizisten legten ihr Handschellen an und durchsuchten das Haus. Als sie Kartons mit Bibel fanden, verprügelten sie die Frau und besprühten sie mit Pfefferspray. Dann wurde sie abgeführt. Auch hier beschlagnahmten die Beamten Computer und versöhnliche Dinge wie Bibeln, Fotografien oder auch Telefone. Die anderen Gläubigen protestierten gegen die Verhaftung, wurden jedoch von den Beamten bedroht. Eine Stunde später verhafteten sie auch Shafiee. Wo das Ehepaar festgehalten wird und was man ihm vorwirft, ist derzeit unbekannt. Ihre beiden jugendlichen Söhne leben bei Verwandten. Shafiee wurde in der Vergangenheit vom Staatssicherheitsdienst regelmäßig zu Verhören vorgeladen. Als seine Familie sich am 1. März bei der Polizei nach ihm erkundigte, hieß es, der Fall des Ehepaares unterliege der Gerichtsbarkeit des Revolutionsgerichtshofs.

Der Iran belegt auf dem aktuellen Weltverfolgungsindex von Open Doors Platz 2 der Liste von Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden.

Quelle: Compass Direct

Gebetsanliegen:

  • Beten Sie für die vielen im Iran gefangenen Christen. Oft wissen ihre Angehörigen nicht, wo sie festgehalten werden.
  • Beten Sie, dass die Männer und Frauen in Haft nicht misshandelt werden. Beamte wollen bei Verhören die Namen anderer Hausgemeindechristen erfahren.
  • Beten Sie für die Kirche im Iran. Die Teilnehmer unserer Glaubenskurse oder Pastorenseminare berichten, dass sie trotz Verfolgung gestärkt sind in ihrem Vertrauen auf Gott und die Hausgemeinden wachsen.