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Gewalt in Nigeria nimmt kein Ende

Sieben Kirchen in Nord-Nigeria niedergebrannt - 13 Menschen im Plateau State ermordet

 

(Jos/Kazaure, Open Doors) – Wie das Hilfswerk Open Doors von einheimischen Mitarbeitern erfuhr, haben extremistische Muslime am 21. Februar in Kazaure im nordnigerianischen Bundestaat Jigawa sieben Kirchen verschiedener Denominationen niedergebrannt. In Jigawa gilt die Scharia, das islamische Recht. Die Angriffe stellten womöglich die Vergeltung dafür dar, dass zwei Tage zuvor ein Polizist einen muslimischen Traktorfahrer angehalten hatte, weil er ein Stopsignal überfahren hatte. Aufgrund eines tätlichen Angriffs durch den Polizisten verstarb der Fahrer. Dieser Vorfall wurde zum Anlass genommen, den Christen die Schuld zu geben und ihre Kirchen abzubrennen. Als die Polizei mit Tränengas eingriff, waren die Gotteshäuser schon niedergebrannt. Open Doors unterstützt die betroffenen Gemeinden mit neuem Kirchenmobiliar und Studienmaterialien für Pastoren. Zudem erhält ein Pastor, dessen Wohnung zerstört wurde, erste Nothilfe in Form von Lebensmitteln, Kleidung und finanzielle Hilfe für die Anmietung einer neuen Wohnung.

Zwei christliche Dörfer angegriffen

Am 17. März 2010 wurden nahe Jos, der Haupstadt des zentralnigerianischen Bundesstaates Plateau, zwei weitere christliche Dörfer angegriffen. Dabei wurden nach Augenzeugenberichten mindestens 13 Menschen getötet, darunter auch eine schwangere Frau und mehrere Kinder. Die Angriffe ähnelten denen dschihadistischer Extremisten. Unter den Angreifern seien muslimische Hirten vom Volk der Fulani und auch Ortsfremde in Tarnuniformen gewesen. Die christlichen Bewohner benachbarter Ortschaften hätten große Angst, ebenfalls angegriffen zu werden, berichteten Mitarbeiter.

Open Doors vor Ort

Das Hilfswerk ür verfolgte Christen Open Doors ist durch ein Büro vor Ort in Jos vertreten und kann den Opfern, Angehörigen und Traumatisierten daher unmittelbar helfen. Open Doors bittet darum, für die Angehörigen der ermordeten Menschen zu beten. Auch die Verletzten in den Krankenhäusern und die übrigen Dorfbewohner brauchen die Fürbitte und Unterstützung der Christen weltweit. Zudem bittet Open Doors für die Regierung zu beten, damit diese die Christen besser schützt. Zwar konnten einige Angreifer festgenommen werden, ein vorbeugender Schutz war bisher aber nicht möglich. Die zunehmende Gewalt in den zentralnigerianischen Bundesstaaten ist besorgniserregend und ist daher ebenfalls Anlass zum Gebet, besonders um Weisheit für die Regierung und die offiziellen Stellen vor Ort.